Die niederländische Glücksspielaufsichtsbehörde greift hart gegen ein maltesisches Online Casino durch. Wie vor einigen Tagen bekannt wurde, wurde gegen den Online-Glücksspielanbieter N1 Interactive Ltd. eine Rekordstrafe in Höhe von 500.000 Euro verhängt. Aber weswegen muss das Glücksspielunternehmen nun eine so hohe Geldstrafe bezahlen?

Die niederländische Kansspelautoriteit (Ksa) hat vor einigen Tagen eine Meldung veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass gegen ein maltesisches Online Casino eine 500.000 Euro-Geldstrafe verhängt wurde. Ursächlich für die Geldstrafe sei demnach der Umstand, dass sich das Online Casino unerlaubt gezielt an niederländische Spielerinnen und Spieler gewandt habe.

Um welches Online Casino geht es?

Die niederländische Aufsichtsbehörde hat die N1 Interactive Ltd. aufgefordert, eine Geldstrafe in Höhe von 500.000 Euro zu bezahlen. Dem erfahrenen Online-Glücksspielanbieter wird vorgeworfen, mit seiner Onlineplattform betchan.com den niederländischen Nutzerinnen und Nutzern ein illegales Spielangebot unterbreitet zu haben. Mittlerweile ist der Anbieter in den Niederlanden nicht mehr erreichbar.

Im April dieses Jahres ist nämlich der Remote Gambling Act in den Niederlanden in Kraft getreten. Hierbei handelt es sich um ein neues Glücksspielgesetz, welches es den Anbietern ermöglicht, eine offizielle Lizenz zu beantragen und damit Online-Glücksspiel legal anzubieten. Frühestens sollen die erteilten Erlaubnisse allerdings ab dem 1. Oktober 2021 gelten. Bislang hat die N1 Interactive Ltd. also keine Erlaubnis, in den Niederlanden Online-Glücksspiel anzubieten. Erst im März berichteten wir davon, dass die niederländischen Behörden einen Milliardenumsatz im Online-Glücksspiel erwarten.

Die N1 Interactive Ltd. betreibt eine Vielzahl mehr oder weniger bekannter Online-Glücksspielseiten. Dazu zählen laut der Auflistung der Malta Gaming Authority (MGA) unter anderem Slotwolf, Spinia, Maneki Casino, Avalon78, Duxcasino, CookieCasino und Wild Fortune. Die Online-Anbieter verfügen jeweils über eine EU-Lizenz der MGA.

Wie erklärt sich die Höhe der Geldstrafe?

Überraschend ist in diesem Fall vor allem die Höhe der Geldstrafe. Diese fällt mit einer halben Million Euro nämlich außergewöhnlich hoch aus. Ausschlaggebend für die Höhe der Strafe war unter anderem der Umstand, dass der Anbieter mit dem Bonuscode „Amsterdam“ gezielt um niederländische Glücksspielfreunde geworben hat. Darüber hinaus hat die niederländische Glücksspielbehörde kritisiert, dass beim Anbieter auf eine „sichtbare Altersprüfung“ verzichtet wurde. Weiterhin habe der Anbieter registrierten Spielerinnen und Spielern teilweise eine Gebühr für längere Inaktivität in Rechnung gestellt.

Die Ksa kündigt auch weiterhin strenge Kontrollen und Sanktionen gegen illegale Anbieter von Online-Glücksspielen an. Erst ab Oktober kann das Online-Glücksspiel in den Niederlanden unter strengen Voraussetzungen legal möglich sein.

Fazit

Selbst einen erfahrenen Online-Glücksspielanbieter wie N1 trifft eine Geldstrafe in Höhe von 500.000 Euro hart. Es ist damit zu rechnen, dass sich der Anbieter künftig zumindest in den Niederlanden strenger an die gesetzlichen Vorschriften hält, um keine noch höheren Strafzahlungen zu riskieren. Unklar ist bis zum aktuellen Zeitpunkt noch, ob die N1 Interactive Ltd. die rekordverdächtige Strafe bereits bezahlt hat oder gegen die Geldstrafe gegebenenfalls Rechtsmittel einlegen wird. In Deutschland sind vergleichbare Fälle bislang noch nicht bekannt. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass auch die deutsche Glücksspielaufsichtsbehörde gegen Verstöße zukünftig hart vorgehen wird. Das wird jedoch erst dann der Fall sein, wenn die Behörde in den Vollbetrieb geht. Bis dahin wird noch einige Zeit vergehen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/illustrations/richter-gericht-tor-verwaltung-4199434/

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10 Kommentare zu: Niederlande verhängt 500.000 Euro-Strafe gegen MGA-Casino

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Ist solchen Läden wie N1 mit Sicherheit egal, da wird ohnehin nur mischkalkuliert. Die haben das White Label Portfolio kräftig ausgebaut in der letzten Zeit. Dürfte also eher ein Trinkgeld aus der Kriegskasse sein.
Ist im Vergleich zu dem was die UKGC schon für Strafen verhängt hat ja noch recht wenig.
Mich würde eher mal interessieren, wie viel der angeblichen Spielsteuer wie z.B. bei PlatinCasino etc. wirklich weitergeleitet und was dabei in die eigenen Taschen gesteckt wird.
Wie ich hier auch gelesen hab, ist das Casino mittlerweile in den Niederlanden nicht mehr erreichbar. Kann man nur hoffen das die hier in Deutschland nicht auch solche Mittel anwenden werden, das wir an Casinos die ohne...   Mehr anzeigen
Ich persönlich befürchte, dass auch die deutschen Behörden früher oder später genau das versuchen werden. Aber bei der Arbeitsweise und Organisation dürfte es denke ich noch lange Zeit dauern, bis es soweit kommt. Und vielleicht...   Mehr anzeigen
500.000 €? Das löhnen die doch aus der Portokasse und lachen sich ins Fäustchen.
Ich verstehe, was du meinst, aber ich glaube, dass eine halbe Million Euro selbst für einen halbwegs großen Anbieter keine Peanuts sind. Zumal zukünftige Einnahmen ja auch wegfallen, wenn die Lizenzbehörde dem Anbieter untersagt,...   Mehr anzeigen
Man kann gespannt sein, was der deutschen Aufsichtsbehörde alles vorschwebt. Bis das soweit ist, kann es noch ein Weilchen dauern, denn der Amtsschimmel mahlt sehr langsam.
Ja, das stimmt. Das wird spannend zu sehen, wie die deutsche Aufsichtsbehörde auf Regelverfehlungen reagieren wird

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