Vor wenigen Tagen wurde eine Studie zum Thema „Glücksspielteilnahme und glücksspielbezogene Probleme in der Bevölkerung“ veröffentlicht. Hier haben sich die Wissenschaftler mit der Frage beschäftigt, welche Spieler besonders suchtanfällig sind. Demnach liegt der Anteil der Männer mit einer glücksspielassoziierten Störung bei 3,5 %. Bei den Frauen sind es lediglich 1,1 %. Zu welchen weiteren Erkenntnissen die Studie gekommen ist, verraten wir im Folgenden.

Die Studie wurde von der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit dem Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) veröffentlicht und vom Deutschen Lotto- und Totoblock finanziell unterstützt. Die Forscherinnen und Forscher wollten vordergründig der Fragestellung nachgehen, welcher „Spielertyp“ besonders anfällig für ein problematisches bzw. spielsuchtgefährdendes Spielverhalten ist. Erst vor einigen Wochen haben wir uns in einem Artikel die Frage gestellt, ob jeder dritte Automatenspieler spielsüchtig ist.

Junge Menschen sind besonders suchtanfällig

In der aktuellen Studie sind die Autoren Sven Buth, Gerhard Meyer und Jens Kalke zu dem Ergebnis gekommen, dass der Anteil der Spielerinnen und Spieler mit einer „glücksspielassoziierten Störung“ vor allem im jungen Alter überdurchschnittlich hoch ist. Demnach leiden 4,3 % der 21- bis 25-Jährigen unter einer solchen Störung. Mit steigendem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine „Glücksspiel-Störung“ wiederum. Während der Anteil bei den 26- bis 35-Jährigen mit 4,2 % nur unwesentlich geringer ausfällt, sind es bei den 56- bis 70-Jährigen wiederum nur noch 0,9 %.

Während bei insgesamt 5,7 % aller Befragten von einem grundsätzlich „riskanten Spielverhalten“ auszugehen ist, betrug der Anteil der Nicht-Spieler bzw. der Spieler, die ein unproblematisches Spielverhalten an den Tag legen, derweil immer noch ca. 92 %.

In der Gesamtbetrachtung ergab sich ein Anteil von 2,3 % der Befragten im Alter von 18 bis 70 Jahren mit einer „Störung durch Glücksspiele“. Sven Buth wies als einer der Autoren und ISD-Experte darauf hin, dass dieser Anteil deutlich höher ausgefallen ist als in vergangenen Studien. Der ISD-Projektleiter Jens Kalke ergänzte, dass auf Grundlage der aktuellen Untersuchung die „Maßnahmen des Spieler- und Jugendschutzes evaluiert und gegebenenfalls verbessert werden sollen“.

Eine „glücksspielassoziierte Störung“ lässt sich unter anderem daran erkennen, dass die Betroffenen ihre Glücksspielaktivitäten verheimlichen und weiterspielen, um erlittene Verluste wieder auszugleichen. Darüber hinaus kommt es bei den Betroffenen zu Entzugserscheinungen, wenn sie einige Zeit nicht spielen (können). In einem etwas älteren Ratgeber haben wir bereits versucht, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie sich Spielsucht frühzeitig erkennen und effizient bekämpfen lässt.

Knapp 7 % der Befragten nahmen innerhalb eines Jahres an riskanten Glücksspielen teil

Der Studie zufolge haben 6,8 % der Befragten im Zeitraum vom dritten Quartal 2020 bis zum dritten Quartal 2021 an sogenannten riskanten Glücksspielen teilgenommen. Dazu gehören insbesondere Casino Spiele, Automatenspiele und auch Sportwetten. Interessant ist dabei, dass der Anteil der befragten Männer in diesem Bereich mit 10,4 % deutlich höher lag als der entsprechende Anteil der Frauen (3,2 %). Insgesamt hat im Befragungszeitraum etwa jeder dritte Befragte (29,7 %) an einem Glücksspiel teilgenommen. Im Rahmen der Studie wurden im Zeitraum von August bis Oktober 2021 insgesamt 12.303 Frauen und Männer befragt. Bereits im Oktober haben wir einen Artikel veröffentlicht, der sich mit der Sicherheit beim Online-Glücksspiel beschäftigt hat.

Fazit

Die aktuelle Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es neben den Glücksspielern mit geringem Gefährdungspotenzial auch einen „nennenswerten Anteil von Problemspielenden gibt“. Besonders junge Männer sind nach wie vor besonders gefährdet, ein zumindest problematisches Spielverhalten an den Tag zu legen. Aus diesem Grund haben die Verantwortlichen in der Studie im letzten Satz noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass „Aufklärungsmaterialien und Personalschulungen zur Früherkennung von Spielproblemen bei allen Glücksspielformen (…)“ dazugehören sollten. Der gesamte Glücksspiel-Survey 2021 kann hier als PDF-Dokument eingesehen werden.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/illustrations/glücksspiele-roulette-spielbank-2001032/

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