Innerhalb von nur drei Monaten haben die Menschen in Portugal insgesamt knapp 160 Millionen Euro für Online-Glücksspiel ausgegeben. Folglich hat jeder der rund 10,3 Millionen Portugiesen statistisch gesehen im Beobachtungszeitraum jeden Tag 0,16 Euro beim Online-Glücksspiel verloren. Dieser Betrag war in der Vergangenheit noch nie höher. Aber wie kann das gestiegene Interesse der portugiesischen Bevölkerung an Glücksspielen im Internet erklärt werden?

Vor über zwei Jahren berichteten wir hier noch über das drohende Verbot von Online-Glücksspielen in Portugal und Schweden. Wie vor wenigen Wochen bekannt wurde, haben die Menschen in Portugal im zurückliegenden ersten Quartal des Jahres 2022 jedoch einen Rekordbetrag für das Online-Glücksspiel ausgegeben. Von Januar bis März 2022 haben die Portugiesen nämlich insgesamt 158,6 Millionen Euro beim Online-Glücksspiel verloren. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg von beeindruckenden 12,4 %. Das zeigt jedenfalls die aktuelle Statistik der zuständigen Glücksspielbehörde Serviço de Regulação e Inspeção de Jogos (SRIJ).

Menschen in Portugal verspielen täglich 1,7 Millionen Euro

In Portugal leben zurzeit etwas mehr als 10,3 Millionen Menschen. Bei 158,6 Millionen Euro, die die gesamte Bevölkerung in einem Quartal verloren hat, ergibt das einen täglichen Verlust in Höhe von knapp 1,7 Millionen Euro. Oder anders gesagt: Jeder Portugiese verspielt statistisch gesehen täglich einen Betrag von 0,16 Euro.

Zum Vergleich: In Irland verliert durchschnittlich jeder volljährige Bürger 300 Euro beim Glücksspiel pro Jahr. Das entspricht einem täglichen Verlust von über 0,83 Euro. Allerdings sind beide Zahlen nicht wirklich gut miteinander vergleichbar, da bei der irischen Statistik ausschließlich Menschen über 18 Jahren und alle Glücksspiele und nicht nur Online-Glücksspiele berücksichtigt wurden. Vor ziemlich exakt einem Jahr haben wir uns in einem Artikel die Frage gestellt, ob die Iren ein Glücksspielproblem haben.   

Portugal hat bereits 26 Lizenzen für Online-Glücksspiel vergeben

Mittlerweile hat der südeuropäische EU-Staat Portugal bereits 26 offizielle Lizenzen für Online-Glücksspiel vergeben. Bei 15 Lizenzen handelt es sich um Casino-Lizenzen und bei den übrigen elf Lizenzen um Lizenzen für Sportwetten. Seit der Liberalisierung des Online-Glücksspielmarktes steigen natürlich auch die Umsätze rasant an. Aus diesem Grund wird auch in der Zukunft mit höheren Spielerverlusten gerechnet. Bereits im Juni vergangenen Jahres berichteten wir über das Geschäft mit Glücksspiellizenzen in Griechenland.

Umsätze steigen seit Coronapandemie rasant an

Die Umsätze beim lizenzierten Online-Glücksspiel in Portugal steigen bereits seit Beginn der weltweiten Coronapandemie rasant an. Allein im ersten Halbjahr 2020 verzeichnete die zuständige Behörde einen Anstieg des Umsatzes in Höhe von über 44 % auf 138,9 Millionen Euro. Besonders stark gestiegen sind dabei die Umsätze von Online Casinos und Online-Wettanbietern. Ursächlich dafür waren wohl in erster Linie die langen und strikten Lockdowns in Portugal. Über Monate hinweg waren wie in vielen anderen Ländern auch unter anderem Spielhallen und Wettbüros von Zwangsschließungen betroffen.

Fazit

Im ersten Quartal 2022 hat jeder Portugiese täglich durchschnittlich 0,16 Euro beim Online-Glücksspiel verloren. Das entspricht einem Verlust in Höhe von rund 4,80 Euro im Monat pro portugiesischem Einwohner. Insgesamt haben die Menschen in Portugal so von Januar bis März 2022 knapp 160 Millionen Euro beim Online-Glücksspiel verloren - Tendenz weiter steigend.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/portugal-flagge-fahne-wind-himmel-1355102/

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3 Kommentare zu: Jeder Portugiese gibt täglich 0,16 Euro fürs Online-Glücksspiel aus

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Für die Spielhallen ist das bestimmt ein großes Ärgernis, da durch die Legalisierung der Online Casinos, nun ein Großteil dort hin abgewandert ist.
Mhhm, es wird zwar im Artikel auf die unterschiedliche Datenerhebung hingewiesen, jedoch ist es verwirrend und kein wirklich relevanter Vergleich.
In Portugal zählt also jede Person auch unter 18 dazu und für Irland nur jede...   Mehr anzeigen
Ja, da gebe ich dir Recht. Deshalb habe ich es ja auch explizit erwähnt. Aber zumindest eine gewisse Tendenz lässt sich aus den Zahlen ja trotzdem ableiten

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