Ein spielsüchtiger Bankangestellter soll über einen längeren Zeitraum hinweg Kundengelder unterschlagen haben. Insgesamt soll sich der Schaden auf einen Betrag von etwa einer Million Euro summiert haben. Nun musste sich der Täter für seine Taten vor Gericht verantworten. Aber bleiben die Bankkunden nun trotzdem auf dem entstandenen Schaden sitzen?

Erst vor wenigen Monaten berichteten wir über einen anderen Fall, bei dem ein ebenfalls spielsüchtiger Bankmitarbeiter rund 460.000 Euro veruntreut und verspielt hat. Dafür wurde der Täter vom Landgericht Kassel zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. In einem ähnlich gelagerten Fall soll ein Bankmitarbeiter aus Chemnitz nun über einen längeren Zeitraum hinweg insgesamt etwa eine Million Euro veruntreut haben.

Täter schädigte Kunden ohne Onlinebanking

Der Angeklagte Christian L. habe sich gezielt Bankkonten von Kunden ausgesucht, die kein Onlinebanking nutzen. Deshalb sei den geschädigten Bankkunden das unrechtmäßig abgebuchte Geld zunächst gar nicht aufgefallen. Der kriminelle Bankmitarbeiter habe sich im Laufe der Zeit an verschiedenen Bankkonten „bedient“ und insgesamt etwa eine Million Euro unrechtmäßig transferiert. Seiner Aussage zufolge habe er zu Beginn seiner Taten noch vorgehabt, das Geld zeitnah zurückzuzahlen. Doch schnell sei ihm klar geworden, dass das nicht mehr möglich ist.

Christian L. hat als Berater bei der Commerzbank insgesamt rund 300 Kundinnen und Kunden betreut. Davon habe er über einen Zeitraum von etwa drei Jahren jedoch nur zwei Familien geschädigt. Bei diesen habe er Schritt für Schritt sowohl die Wertpapier- als auch die Tagesgeldkonten geplündert. Die geschädigten Familien sollen das veruntreute Geld jedoch von der Commerzbank ersetzt bekommen, sodass den Bankkunden kein Schaden entstehen wird. In einem anderen Fall berichteten wir im März 2022 darüber, dass eine 80-jährige Nonne etwa 800.000 US-Dollar Schulgeld verspielt hat.

Bankmitarbeiter war lange spielsüchtig

Der 48-Jährige habe eigenen Angaben zufolge bereits in den 1990er-Jahren mit riskanten Geldgeschäften begonnen. Das veruntreute Geld seiner Kundinnen und Kunden habe er dann dazu genutzt, seine riskanten Börsentermingeschäfte zu finanzieren. Hinzu kam, dass er immer mehr Geld beim Online-Glücksspiel einsetzte und verlor. Zuletzt habe er sich als spielsüchtig bezeichnet. Sein eigenes Konto konnte er für seine riskanten Geschäfte nicht mehr verwenden, da das Konto bereits frühzeitig gepfändet wurde. Insgesamt wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann 178 strafbare Handlungen vor, bei denen er 952.400 Euro erbeutet haben soll.

Um seine Taten zu verdecken, habe er unter anderem die Adressdaten der geschädigten Familien geändert und diesen auf Verlangen manipulierte Kontoauszüge vorgelegt. Auch habe er sich die per Post versandten Kontobenachrichtigungen selbst zukommen lassen, anstatt diese den Bankkunden selbst zu schicken.

Muss der spielsüchtige Bankmitarbeiter ins Gefängnis?

Im noch laufenden Gerichtsprozess hat der Angeklagte alle ihm zur Last gelegten Taten gestanden. Nichtsdestotrotz wird der spielsüchtige Bankmitarbeiter vermutlich aufgrund der hohen kriminellen Energie und aufgrund der hohen Schadenssumme ins Gefängnis müssen. Sowohl der Richter als auch die Staatsanwaltschaft hatten im Prozess bereits signalisiert, dass das Strafmaß über eine Bewährungsstrafe hinausgehen wird. Ein Urteil ist bislang noch nicht gesprochen worden.

Fazit

Seine Vorliebe für riskante Börsentermingeschäfte in Kombination mit seiner ausufernden Spielsucht haben den ehemaligen Bankmitarbeiter in den finanziellen Ruin getrieben. Der 48-Jährige hat sich dann in einer derart ausweglosen Situation gesehen, dass er begonnen hat, über drei Jahre hinweg knapp eine Million Euro von den Konten seiner Kunden zu veruntreuen. Nun erwartet ihn dafür vermutlich eine längere Haftstrafe.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/illustrations/tresor-tresorraum-stahltür-913452/

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2 Kommentare zu: Spielsüchtiger Bankmitarbeiter aus Chemnitz veruntreut ca. 1 Mio. Euro

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Er wollte es bestimmt nur 1mal machen. Falls das der Kunde oder die Bank gemerkt hätten, hätte er das bestimmt ausbügeln können. Haben die aber nicht!!! Also noch einmal....und nocheinmal... " Ja wie blöd sind die denn alle?" und...   Mehr anzeigen
Ja, ich finde es persönlich auch sehr beunruhigend wie einfach das scheinbar funktionieren konnte. Gerade in einer Bank müsste es doch sehr gute und strenge Kontrollmechanismen geben. Irgendwie relativ beunruhigend...

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