In Bayern werden neun Spielbanken vom Staat betrieben. Sechs von neun Standorten schrieben 2017 rote Zahlen, lediglich drei Spielbanken erwirtschafteten einen Gewinn. 2016 hatte man sich in Bayern über ein leichtes Plus bei den Spielbanken freuen können. Im vergangenen Jahr war man dann wiederum mit rückläufigen Besucherzahlen konfrontiert.

Das bayerische Finanzministerium hat auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung interne Zahlen für 2017 herausgegeben. Aus ihnen geht hervor, dass die Spielbanken des Freistaates 3 Millionen Euro Minus gemacht haben, wobei sechs Casinos rote Zahlen schrieben, während drei Standorte sich als sehr profitabel erwiesen.

Die wichtigsten Umsatzzahlen der bayerischen Spielbanken allgemein

Es schreiben lediglich 3 Spielbanken in Bayern schwarze Zahlen, dazu gehören Bad Wiessee am Tegernsee, Feuchtwangen in der Nähe von Nürnberg und Garmisch-Partenkirchen unweit von München. Bad Wiessee hat dabei den größten Bruttospielertrag (Einsätze der Spieler minus Gewinne) von 18,6 Millionen Euro erreicht. Abzüglich aller Kosten konnte man noch 6 Millionen Überschuss verzeichnen. Die drei Standorte Feuchtwangen, Garmisch-Partenkirchen und Bad Wiessee haben insgesamt einen Überschuss von 8,3 Millionen Euro im Jahr 2017 erzielt.

Demgegenüber stehen Bad Kötzting, Bad Steben, Bad Reichenhall, Bad Kissingen, Bad Füssing und Lindau, die einen Verlust von 11,3 Millionen Euro verzeichnet haben. Schlusslicht bildete Bad Kötzting mit 2,9 Millionen Euro Verlust. Es handelt sich um ein Kurbad im Osten Bayerns, das nahe der Grenze zur Tschechischen Republik gelegen ist. Man erkennt deutlich, dass in den Randlagen die Spielbanken nur ein schmales Einzugsgebiet an Spielern haben, meist sind es eher Kurgäste, die nur wenige Euros einsetzen. Weiterhin locken an den Grenzen zu Österreich und der Tschechischen Republik Casinos, die teilweise lockere Zutritts- und vor allem Rauchregeln haben.

Insgesamt ergibt sich ein Minus von 3 Millionen Euro. Der Negativtrend der letzten Jahre setzt sich bei den Spielbanken folglich weiter fort. 2016 konnten die Spielbanken in Bayern zwar ein kleines Plus von 126.000 Euro verzeichnen. Dies gelang jedoch nur, weil 4,7 Millionen Euro vom Land an die Spielbanken gezahlt wurden, da die Spielbankabgabe für die Jahre 2007 bis 2015 angepasst wurde. Die Rechtsprechung des Bundesfinanzhofes zur Mehrwertsteuer hatte sich geändert, so kam es zur Rückzahlung an die Spielbanken.

Gewinneinbruch ist an den Besucherzahlen bemerkbar

2017 wurde die Spielbankabgabe in Bayern leicht gesenkt. Gleichzeitig waren die Besucherzahlen in den Spielbanken insgesamt rückläufig, so wurden nur 669.300 Gäste an den 9 Standorten insgesamt gezählt. Die Bruttospielerträge beliefen sich auf insgesamt 64,7 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2016 handelt es sich nur um einen kleinen Anstieg von 64,6 Millionen Euro. Trotz geringerer Besucherzahlen blieben die Umsätze folglich stabil.

Zudem hatte man seit 2011 eine Restrukturierung der Spielbanken durchgeführt und hat so den Personalstand auf 617 Mitarbeiter reduziert. Weiterhin versuchen die Casinos die Attraktivität der Häuser zu steigern, indem man sie als Kulturzentren etablierte mit Konzerten, Tanz und Gourmetküche. Pokerturniere sollten vor allem jüngere Spieler anlocken.

Alter Streit kocht hoch

Mit 2,2 Millionen Euro hat das Bundesland das Glücksspiel in Bayern bezuschusst. Das ruft Kritiker auf den Plan, welche das staatliche Glücksspiel nicht mehr für zeitgemäß halten. Seitens des Finanzministers Albert Füracker (CSU) gebe es jedoch keinen Grund über Schließungen von einzelnen Spielbanken nachzudenken. Er sagte gegenüber der Welt:

Wir betrachten alle unsere Spielbanken als Gesamtheit - die wirtschaftlich Starken wie die Schwächeren erfüllen zusammen wichtige Aufgaben.

Laut Spielbankengesetz sollen die verschiedenen Standorte dafür sorgen, dass der natürliche Spieltrieb der Bevölkerung in geordnete und überwachte Bahnen gelenkt wird. So werden Daten der Gäste erfasst und die Mitarbeiter sind geschult auf das Erkennen problematischen Spielverhaltens. Dennoch sind viele Experten der Meinung, dass Spielbanken durch die zunehmende Konkurrenz von Online Casinos und teilweise auch Geldspielgeräten in Spielhallen oder Imbissen als Hilfsmittel zur Förderung der Region betrachtet werden sollten. Letztlich werden einige Kurorte für die Besucher besonders durch ein Casino attraktiv und die Städte stechen so aus der großen Masse hervor.

Bildquelle: By Michael Sander [CC BY-SA 3.0], from Wikimedia Commons

Du hast Fehler in unseren Daten entdeckt?

Um einen Fehler zu melden, musst du dich zuerst kostenlos .

Wie gefällt dir der Artikel?

0 Kommentare zu: Staatliche Spielbanken machten 2017 in Bayern 3 Millionen Euro Verlust

Kommentar verfassen

Unsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!

Du möchtest selbst Kommentare auf GambleJoe schreiben? Dann erstelle dir einfach ein GambleJoe Benutzerkonto.

  • Hochladen von eigenen Gewinnbildern
  • Bewerten von Online Casinos
  • Benutzung der Kommentarfunktion
  • Beiträge im Forum schreiben
  • Und vieles mehr