Vor dem Dresdner Amtsgericht wird ab dem 12. Juni 2018 der Fall von Marco R. verhandelt werden. Er hatte in einem Casino gearbeitet, dabei Geld unterschlagen und dieses in den hauseigenen Automaten verspielt. Nun wird er vor Gericht in 24 Fällen von Unterschlagung angeklagt.

Dass im Casino in den meisten Fällen die Bank gewinnt, ist sicherlich keine Überraschung. Nicht jedem ist Fortuna hold, aber dass die Angestellten eines Casinos spielsüchtig sein können, sodass sie Geld unterschlagen und in die Automaten des eigenen Arbeitgebers stecken, ist dagegen eher neu.

Marco R. muss sich nun vor dem Dresdner Amtsgericht für seine Taten verantworten. Laut seinen eigenen Angaben hatte er das ergaunerte Geld (innerhalb von 3 Monaten rund 10.000 Euro) in den Automaten wieder verspielt.

Wie ist er beim Betrug vorgegangen?

Der 22-Jährige war als Aufsichtsperson für den Automatenbereich angestellt. Er trat den Job im April 2017 an. Seine Aufgaben waren es eigentlich nur den Spielbetrieb im Blick zu haben, Getränke auszuschenken, Geld zu wechseln und Automaten neu zu bestücken.

Zwar handelt es sich um keinen großartig anspruchsvollen Job, dennoch müssen auch hier die Aufgaben gewissenhaft erledigt werden. Marco R. hatte beim Auffüllen der Automaten Geld unterschlagen. Wenn beispielsweise ein Automat leer war, musste er ihn neu bestücken. Dafür nahm er beispielsweise 500 Euro aus der Kasse, schrieb diese auch in den Büchern ein, bestückte das Spielgerät jedoch nur mit 300 Euro und behielt so 200 Euro für sich. Mit dieser Masche hat er sich über den Zeitraum von 3 Monaten alleine bei dem Casino 10.000 Euro erschlichen.

Was ist mit dem Geld passiert?

Der 22-Jährige soll laut eigenen Angaben keine Wohnung haben, spielsüchtig und somit auch notorisch pleite gewesen sein. Vor dem Antritt des neuen Jobs im April 2017 hatte er wohl jahrelang keine Arbeit. Diese Lebenssituation ist sicherlich nicht die beste, um in einem Casino zu arbeiten.

Er selbst gab an, dass er das Geld nicht mehr habe, da er es in den Automaten seines Arbeitgebers verspielt hatte. Seine Chefin war sichtlich geschockt von dem Geständnis und gab vor Gericht zur Aussage:

Wenn das Personal spielt, verprellt das die Kunden. Denn die Mitarbeiter haben ja den ganzen Tag den Spielbetrieb im Blick, wissen, an welchen Automaten schon ausgezahlt wurde und wo vielleicht was gehen könnte.

Aus diesem Grund darf in dem Casino das Personal nicht an den Automaten spielen. Marco R. scheint die Auflage nicht sonderlich gestört zu haben. Seine Methode hatte auch eine gewisse Zeit funktioniert, aber irgendwann kam er wohl selbst darauf, dass es nicht ewig so weitergehen könnte.

Der 22-Jährige kündigte aus weiser Voraussicht beim Arbeitgeber. Diesem fiel erst danach auf, was eigentlich geschehen ist.

Es laufen mehrere Verfahren gegen den Angeklagten

Derzeit wird nicht nur gegen ihn Anklage erhoben, weil er 10.000 Euro beim Casino unterschlagen hat. Er hatte Waren über eBay angeboten, das Geld erhalten, aber dann nicht ausgeliefert. Nach derzeitigem Ermittlungsstand konnte er es auch nicht, da er die verkauften Gegenstände nie besessen hat. Er hat die Käufer folglich betrogen. Außerdem steht noch die Anklage des schweren Raubes im Raum. Der Prozess ist noch nicht beendet und wird weiterhin fortgesetzt.

Derzeit bleiben viele Fragen offen

Aktuell gibt es nur eine Nachricht von der Zeitschrift Dresdner Neueste Nachrichten über den Fall. In dem Bericht wird der Terminus "Spiel-Casino" genutzt. Es ist nicht ganz klar, ob es sich um eine richtige Spielbank oder eher eine Spielhalle handelt, in der die 10.000 € unterschlagen und verspielt wurden.

Weiterhin ist mir nicht klar, wie ein Casino einen offensichtlich spielsüchtigen jungen Mann einstellen kann. Angeblich soll das Personal so gut geschult sein, dass Spieler mit problematischem Spielverhalten erkannt und im Extremfall vom Spielen abgehalten werden sollen. Wenn man die Probleme bei den eigenen Kollegen nicht oder erst spät erkennt, wie soll es dann bei den Spielern klappen.

Fakt ist, es bleiben Fragen. Ich habe zu dem Thema auch die Autorin der Nachricht einmal angeschrieben, sobald sie sich meldet, werde ich hier eine Aktualisierung vornehmen. Es handelt sich um einen interessanten Fall, bei dem mich der Ausgang sehr interessiert.

Bildquelle: 69407270 - Casino interior © poplasen

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1 Kommentar zu: Casino Angestellter soll 10.000 Euro unterschlagen und dann verspielt haben

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dachte es gibt in spielbanken generell die auflage dass mitarbeiter dort nicht spielen dürfen? auch nach feierabend nicht.
wäre deshalb schon wichtig zu erfahren ob es doch nur eine spielothek war?

hihi, mit augenzwinkern könnte...   Mehr anzeigen

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