Um ihre Spielsucht zu finanzieren, soll eine Frau in Australien ihren Arbeitgeber um umgerechnet mehr als 600.000 Euro betrogen haben. Das gestohlene Geld habe sie jedoch nicht etwa in einem „normalen“ Online Casino, sondern in einem sogenannten Social Casino verspielt. Sie hatte also zu keinem Zeitpunkt die Chance auf einen Echtgeldgewinn.

Bereits im April dieses Jahres berichteten wir über den aufkommenden Trend der Social Casinos. In einem Social Casino steht der soziale Aspekt im Vordergrund. Die Spielerinnen und Spieler sollen hier Spaß haben und miteinander kommunizieren können. Eine 49-jährige Frau aus dem australischen Tasmanien war wohl etwas zu verzaubert von den bunten Social Casinos. Sie betrog ihren Arbeitgeber nämlich um einen hohen sechsstelligen Betrag und verspielte das Geld umgehend im Social Casino. Das Erschreckende dabei ist, dass sie im Social Casino zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Cent hätte gewinnen können. Das bedeutet, sie konnte schlichtweg nur verlieren.

Account-Managerin bestiehlt Krankenhaus

Im Zeitraum von 2016 bis 2019 habe die Angeklagte Rachel Naomi Perri insgesamt 475 betrügerische Transaktionen vorgenommen und damit ihrem Arbeitgeber viel Geld gestohlen. Die 49-jährige Frau habe als Account-Managerin in einem Krankenhaus im australischen Tasmanien gearbeitet. Im Laufe der Zeit habe sich insgesamt ein Schaden in Höhe von 940.221 AUD angesammelt. Das entspricht umgerechnet knapp über 600.000 Euro. Unklar ist, warum es so lange gedauert hat, bis die Vorgesetzten den Diebstahl bemerkt haben. Vor wenigen Tagen berichtete das australische Nachrichtenportal ABC Net über den Fall. Erst vor wenigen Monaten berichteten wir über einen ähnlichen Fall, bei dem eine Reisekauffrau aus Australien ihren Arbeitgeber um fast 630.000 USD betrog und das Geld ebenfalls verspielte.

„Heart of Vegas“ ruiniert 49-Jährige

Das Besondere an diesem Fall ist der Umstand, dass die Täterin das Geld nicht in einem „normalen“ Online Casino verspielt hat. Stattdessen nutzte sie ein Social Casino, in dem überhaupt keine Echtgeldgewinne möglich sind, um hier exzessiv zu spielen. Besonders angetan hat der älteren Frau das bekannte Spiel „Heart of Vegas“. Beworben wird dieses einladend wirkende Game mit dem Slogan „bestes Casinospiel im Vegas-Stil 2021“.

Damit die Nutzerinnen und Nutzer im Social Casino dieses und andere Games spielen können, müssen sie zunächst Token für echtes Geld erwerben. Während des eigentlichen Spiels können sie jedoch nur weitere Token gewinnen, die wiederum verspielt werden können. Echtes Geld kann hier wie gesagt nicht gewonnen werden. Umso erschreckender ist natürlich der Umstand, dass die ehemalige Account-Managerin aus Australien im Social Casino umgerechnet mehr als 600.000 Euro verspielt hat.

Täterin soll stark spielsüchtig sein

Die Täterin soll zunächst nur ihr eigenes Geld verspielt haben und dann angefangen haben, zusätzliche Kredite aufzunehmen, um weiterspielen zu können. Als das Geld nicht mehr ausgereicht hat und mehrere Kreditkarten ausgeschöpft wurden, habe die Frau damit begonnen, ihren Arbeitgeber zu bestehlen. Hierzu habe sie entsprechende Gelder von Firmenkonten auf diverse Kreditkarten zu ihren Gunsten gebucht. Die Frau soll immer noch stark spielsüchtig sein und ihre „Aussichten auf Genesung sind gering bis nicht existent“. Erst vor einigen Wochen berichteten wir darüber, dass LKW-Fahrer besonders anfällig für Spielsucht sind.

Die Täterin muss sich nun vor Gericht für ihre Taten verantworten. Insgesamt wird ihr Computerbetrug in 25 Fällen vorgeworfen. Nach ihrer Verhaftung im November 2019 habe sie die ihr zur Last gelegten Taten direkt vollumfänglich gestanden. Das Urteil soll in etwa einem Monat gesprochen werden. Der Frau droht insbesondere aufgrund der Tatsache, dass sie bereits vorbestraft ist, eine mehrjährige Haftstrafe. Parallel hierzu will der Ex-Arbeitgeber der Frau ein Zivilverfahren anstoßen, in dem das verspielte Geld von der Täterin zurückgefordert wird. Fraglich bleibt natürlich, ob der ehemalige Arbeitgeber auch nur einen geringen Teil der entwendeten Gelder jemals wiedersehen wird.

Fazit

Eine 49-jährige Frau aus Australien schafft es, über einen Zeitraum von mehreren Jahren, zahlreiche Transaktionen von Firmenkonten ihres Arbeitgebers unberechtigt durchzuführen. Damit richtet sie einen Schaden in Höhe von umgerechnet mehr als 600.000 Euro an. Das Geld verspielte die spielsüchtige Frau im Social Casino, ohne hier jemals auch nur die Chance auf einen Echtgeldgewinn gehabt zu haben. Man darf nur hoffen, dass die Frau vielleicht im Rahmen einer Spielsuchttherapie ihr Problem in den Griff bekommt und im Anschluss an ihre wahrscheinliche Haftstrafe ein neues Leben beginnen kann.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/handschellen-gefangener-verbrechen-921290/

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7 Kommentare zu: Frau stiehlt 940.000 AUD - und verspielt Geld im Social Casino

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Quelle: glaub mir Bruder
die arme Frau. Das ist voll heftig 😢
Social Casino! Kann man gut in Bewertungen verwenden .

Casino ⭐⭐⭐⭐⭐Socialcasino
Das nennt man dann wohl "pathologische Spielsucht pur" da fällt mir echt nichts mehr dazu ein.
Ohne Worte
Oh man.... Auch noch in einem Social Casino...

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