In der jüngeren Vergangenheit häufen sich die Fälle, in denen die deutsche Polizei gegen Spieler von Online Casinos ohne deutsche Lizenz vorgeht. Vorgeworfen wird den meist nichtsahnenden Usern dabei in der Regel der § 285 StGB (Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel). Aber was sollten Betroffene tun, wenn sie Post von der Polizei bekommen und sogar als Tatverdächtiger zur Vernehmung erscheinen sollen?

Erst vor wenigen Wochen berichteten wir bei GambleJoe darüber, dass der Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) unerlaubtes Glücksspiel entkriminalisieren will. Sein Ziel besteht darin, die Straftat des § 285 StGB zu einer Ordnungswidrigkeit herabzustufen, um den 0815-Spieler im Online Casino nicht zu kriminalisieren. Bislang gibt es hierzu allerdings noch keine endgültige Entscheidung. Fakt ist jedoch, dass die Kriminalpolizei zuletzt immer häufiger gegen Spielerinnen und Spieler vorgeht, die in Online Casinos ohne Lizenz spielen.

Post von der Kripo wegen illegalem Glücksspiel – was tun?

Der Schrecken ist meist groß, wenn nichtsahnende Casinospieler ihren Briefkasten öffnen und ein Schreiben der Polizei vorfinden. Genau das passiert seit einiger Zeit immer häufiger. Die Ermittlungsbehörden werfen den Betroffenen dabei in der Regel die Teilnahme am illegalen Glücksspiel vor. Hierunter versteht der Gesetzgeber inzwischen auch das Spielen in einem Online Casino ohne deutsche Lizenz.

Wenn ein Anbieter also keine Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) besitzt und trotzdem virtuelle Automatenspiele, Onlinepoker oder andere Echtgeldspiele anbietet, dann ist das Angebot illegal. Wichtig zu wissen ist, dass sich mit so einem Angebot nicht nur der Betreiber, sondern auch jeder Spieler strafbar macht.

Im § 285 StGB (Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel) heißt es nämlich:

„Wer sich an einem öffentlichen Glücksspiel (§ 284 StGB) beteiligt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu einhundertachtzig Tagessätzen bestraft“.

Tipp: Wer von der Polizei angeschrieben wurde und als Tatverdächtiger in einem Ermittlungsverfahren wegen illegalen Glücksspiels geführt wird, sollte zunächst einmal keine Angaben zur Sache machen und von seinem Schweigerecht Gebrauch machen.

Wenn die Polizei einen Fragebogen geschickt hat, sollten lediglich die persönlichen Angaben auf Korrektheit und Vollständigkeit überprüft werden. Zudem kann auf dem Fragebogen vermerkt werden, dass man sich nicht zur Sache äußern werde. Zu einer persönlichen Vernehmung sollte man auf keinen Fall erscheinen, ohne vorher eine professionelle Beratung in Anspruch genommen zu haben.

Deshalb empfiehlt es sich unter Umständen bereits in diesem frühen Stadium des Verfahrens einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen. Ob eine eventuell vorhandene Rechtsschutzversicherung für die anfallenden Kosten aufkommt, hängt vom jeweiligen Einzelfall ab. Deshalb empfiehlt sich eine Kontaktaufnahme zur Versicherung vor der Beauftragung eines Anwaltes.

Anzeige wegen illegalem Glücksspiel: Wie kann ein Rechtsanwalt helfen?

Wenn ein Betroffener einen Rechtsanwalt hinzuzieht, wird dieser im ersten Schritt auf jeden Fall Akteneinsicht beantragen. So verschafft sich der Anwalt einen Überblick darüber, was seinem Mandanten vorgeworfen wird und welche Beweismittel hierfür vorliegen.

Im nächsten Schritt wird der Anwalt nun prüfen, ob für das Strafverfahren unter Umständen eine Einstellung in Betracht kommt. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Beweislage dünn ist oder in der Akte Formfehler zu finden sind.

Die Erfahrung zeigt, dass es erfahrene Rechtsanwälte bisher sehr oft schaffen, ein Strafverfahren wegen der Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel einzustellen, wenn es sich hierbei um einen „klassischen“ Onlinespieler handelt. Dennoch sollte ein Strafverfahren unter keinen Umständen auf die leichte Schulter genommen werden. Im schlimmsten Fall droht wie oben beschrieben nämlich eine Geld- oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten. Erst am 6. Februar haben wir bei uns einen Artikel veröffentlicht, in dem wir die Frage beantworten wollten, warum Spieler in Online Casinos ohne Lizenz aktiv sind.

Bei GambleJoe listen wir ausschließlich Online Spielotheken mit deutscher Lizenz, die zu 100 % legal sind. Dementsprechend brauchen sich die Spieler hier keine Sorge zu machen, dass gegen sie ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.

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Wie kommt die Polizei an Spielerdaten?

In der Regel bekommt die Polizei die Daten der Spielerinnen und Spieler von den Zahlungsdienstleistern und Banken. Diese melden verdächtige Buchungen an die Ermittlungsbehörden, wozu sie auch gesetzlich verpflichtet sind. Die Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit zeigen, dass vor allem die Sparkassen und die Commerzbank vergleichsweise schnell entsprechende Meldungen an die Polizei verschicken und ihre Kunden damit indirekt anzeigen.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar, sondern ist lediglich die persönliche Meinung bzw. Empfehlung des Autors. Der Autor ist kein Rechtsanwalt.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/polizei-polizeiwache-schild-1530531/

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6 Kommentare zu: Post von der Polizei wegen illegalem Glücksspiel - was tun?

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Avatar von J****5
Deutsche casinos spielen
Das ist die einzige lösung
Auch ich habe im Januar 2024 Post von der Polizei bekommen, mit der Anschuldigung, ich hätte im Mai 2023 an illegalem Glücksspiele teilgenommen.
Da ich mir absolut keiner Schuld bewusst war, habe ich mich beim zuständigen...   Mehr anzeigen
Das freut mich für dich! Herzlichen Glückwunsch. Dann bist du wohl an die richtigen Beamten bei Polizei und Staatsanwaltschaft geraten
"Vorgeworfen wird den meist nichtsahnenden Usern dabei in der Regel der § 285 StGB (Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel)."

Nichtsahnend wage ich bei den meisten zu bezweifeln.. 😅
Ich habe jahrelang bei Platin Casino gespielt und bin nicht davon ausgegangen, dass es illegal ist, denn die haben ja auch immer die Einblendung vor jedem Spiel gezeigt, dass sie 5,3% an den deutschen Staat abführen müssen!
Erst...   Mehr anzeigen
Ich denke schon, dass ein nicht unerheblicher Anteil der Spieler nichtsahnend ist oder zumindest nicht mit so weitreichenden Konsequenzen wie einem Strafverfahren rechnet

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