Die britische Glücksspielbehörde (UK Gambling Commission) hat gegen Mr Green eine Strafe von 3 Millionen Pfund erhoben, da der Schutz vor Geldwäsche nicht ausreichend sei. Außerdem hat man gegen Spielerschutzauflagen verstoßen.

Die britische Glücksspielbehörde geht seit 2018 strikt gegen Glücksspielanbieter vor, welche gegen die Lizenzauflagen verstoßen. Bisher hat die Behörde Strafpakete in Höhe von 20 Millionen Pfund (23 Millionen Euro) gegen diverse Glücksspielanbieter erlassen. Momentan laufen noch Untersuchungen gegen 22 Lizenzinhaber. 6 Lizenzen wurden aberkannt. In 6 Fällen wurde eine formelle Warnung ausgesprochen. Die restlichen Fälle sind noch nicht abgeschlossen.

In diesem Fall hat es Mr Green getroffen. Unter anderem hatte man beim Spielerschutz nicht rechtzeitig genug nach den Quellen des Wohlstandes (Source of Wealth) gefragt. In einem anderen Fall hat man Dokumente für die Herkunft von Geldern akzeptiert, die man laut UK Gambling Commission nicht hätte akzeptieren dürfen.

Wie hat Mr Green gegen die britischen Glücksspiellizenzauflagen verstoßen?

Mr Green werden zwei große Verfehlungen vorgeworfen. So ist man der sozialen Verantwortung in Sachen Glücksspiel beispielsweise nicht nachgekommen. Auf der anderen Seite hat man Fehler bei der Geldwäscheprävention gemacht, indem man unkorrekte Dokumente akzeptiert hat. In der Folge muss Mr Green 3 Millionen Pfund Sterling (3,46 Millionen Euro) an das nationale Programm zur Reduzierung der Glücksspielprobleme (National Strategy to Reduce Gambling Harms) zahlen.

Fehler beim Umgang mit Problemspielern

In einem Fall hatte ein Kunde 50.000 Pfund (58.000 Euro) bei Mr Green gewonnen. Er hat den Gewinn vor der Auszahlung wieder verspielt und mehrere Tausend Pfund eingezahlt. Bei der Untersuchung des Falls ging der VIP-Manager des Kunden davon aus, dass das Spielverhalten normal sei. Es wurde keine Kundeninteraktion eingeleitet. Zu diesem Zeitpunkt hatte dieser Kunde Verluste von 210.000 britischen Pfund (242.000 Euro).

Ferner hatte man die Spieler nicht richtig überprüft. Ein Kunde hätte lediglich einmal im Monat bei dem Online Casino gespielt und dabei immer einen großen Betrag ausgegeben. Die Beamten der Kommission wiesen das Online Casino darauf hin, dass es sich um einen Spieler handeln könnte, der vielleicht einmal im Monat sein Gehalt erhalte und dieses dann verspiele. Mr Green gestand bei den Ermittlungen, dass man ein solches Verhalten im Spielerschutzprogramm nicht berücksichtigt hat und daher nicht proaktiv einschreiten konnte.

Ferner hat Mr Green beim Umgang mit VIPs Fehler gemacht. Laut den eigenen Richtlinien werden VIPs über die Aufnahme in das Programm durch eine E-Mail oder einen Telefonanruf informiert, dass sie zum VIP geworden sind. Bei einem Spieler erfolgte nachweislich diese Information nicht.

Die UK Gambling Commission hatte bei den Untersuchungen erkannt, dass es sich um systembedingte Fehler beim Umgang mit Problemspielern gehandelt hat. Während der Untersuchungen hat Mr Green mit der UKGC zusammengearbeitet und anerkannt, dass zwischen dem 1. November 2014 und dem 7. November 2018 keine wirksamen Richtlinien und Verfahren für Kunden vorhanden waren, die möglicherweise Anzeichen für problematisches Glücksspiel aufweisen.

Verfehlungen bei der Geldwäscheprävention

Man hat verschiedene Fehler bei der Überprüfung der Herkunft des Geldes ausgemacht. Ein VIP-Kunde hatte bei Mr Green mehr als 1 Million Pfund (1,15 Millionen Euro) im Laufe seiner Spielzeit eingezahlt. Als Nachweis für die Quelle seines Wohlstandes wurde ein 10 Jahre altes Dokument über eine Versicherungsauszahlung von 176.000 Pfund (rund 200.000 Euro) akzeptiert. Die Glücksspielbehörde ist der Meinung, dass solche historischen Dokumente nicht ausreichend sind, um die Quellen des Geldes zu belegen.

In einem weiteren Fall hat man von einem Kunden, der Geschäftsführer eines Unternehmens war, einen Banknachweis erhalten, dass das Firmenkonto rund 12.000 Pfund (13.800 Euro) im Minus war. Man akzeptierte den Beleg zwar nicht, akzeptierte aber den Screenshot eines Laptop-Bildschirms, auf dem ein höherer Betrag in Dollar auf einem angeblichen Krypto-Handelskonto zu sehen war. Zu dem Zeitpunkt hatte der Kunde 57.000 Pfund (65.700 Euro) bei Mr Green eingezahlt.

Mr Green hat in den Untersuchungen zugegeben, dass man zwischen dem 1. November 2014 und dem 16. November 2018 keine Maßnahmen ergriffen und umgesetzt hat, die in den Geldwäschereivorschriften 2007 und 2017 beschrieben sind.


Eine freiwillige Überprüfung der 120 umsatzstärksten Spieler führte anschließend zur Schließung von 113 Kundenkonten, da diese Spieler die verbesserten Geldwäschepräventions-Anforderungen nicht erfüllen konnten.

Konsequenzen für Mr Green

Die britische Glücksspielbehörde hat daraufhin hingewiesen, dass die Fälle der Nichteinhaltung der Vorschriften sich vor der Übernahme von Mr Green durch die William Hill plc ereignet haben. Die Übernahme wurde Anfang 2019 abgeschlossen.

Es wurde eine Vergleichsvereinbarung geschlossen, die aus einer Strafzahlung von 3 Millionen britischen Pfund (3,46 Millionen Euro) besteht. Außerdem müssen die Untersuchungskosten von 10.349,77 Pfund (rund 12.000 Euro) von dem Betreiber getragen werden. Ferner müssen 130 weitere Kundenkonten noch einmal geprüft werden.

Richard Watson ist der Executive Director der Gambling Commission. Er zeigte eine strikte Haltung gegen solche Verfehlungen und begründete sie wie folgt:

Unsere Untersuchung ergaben systembedingte Mängel sowohl in Bezug auf die soziale Verantwortung von Mr Green als auch in Bezug auf die Bekämpfung der Geldwäsche, von denen eine erhebliche Anzahl von Kunden in den Online Casinos betroffen waren.

Die Verbraucher in Großbritannien haben das Recht zu wissen, dass es Überprüfungen gibt, die ihnen helfen, sicher zu spielen. Außerdem sollen sie sicherzustellen, dass das Glücksspiel kriminalitätsfrei ist. Wir werden weiterhin gegen Betreiber vorgehen, die in diesem Bereich versagen.

Es handelt sich nicht um das erste Online Casino, welches Verfehlungen im Umgang mit Problemspielern und den Geldwäschebestimmungen gezeigt hat. Wegen ähnlichen Fällen musste bereits Videoslots eine Strafe von 1 Million Pfund zahlen. Selbst Casumo hat wegen Lizenzverstößen eine Strafe von 5,85 Millionen Pfund erhalten. LeoVegas hatte vor allem beim Spielerschutz Verfehlungen gezeigt und daher eine Strafe von nur 627.000 Pfund erhalten.

Die Strafen werden sicherlich dazu führen, dass die Herkunft des Geldes bei den Spielern jetzt auch bei Mr Green stärker geprüft wird. Daher ist es nicht verwunderlich, dass im Forum immer mehr Spieler berichten, dass Dokumente zur KYC (Know Your Customer) gefordert werden. Wenn die Casinos Fehler machen, drohen Strafen in Millionenhöhe und Lizenzen können aberkannt werden. Aus dem Grund werden die Überprüfungen sicherlich immer strenger werden.

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3 Kommentare zu: UKGC: Mr Green muss wegen Lizenzverstößen 3 Millionen Pfund Strafe zahlen

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Hervorragend ! Vielleicht läuft dann künftig weniger von der nervigen TV-Werbung. Im Übrigen sieht man da mal was die Green-Academy so leistet...lol. Gleich nochmal nachprüfen und diesen Glücksspiel-Scientologen noch eins drauf...   Mehr anzeigen
Finde ich Richtig so! Man sollte stets sich eigentlich vorher verifizieren koennen und auch immer ein Gehalts oder Vermögenanachweis verlangt werden!

Es werden einfach Gelder gebucht und es interessiert die garnicht wo es her...   Mehr anzeigen
Bei Highroller vielleicht. Wenn ich meine 50 Euro im Monat einzahle, habe ich kein Bock meinen Lohnschein nach Malta zu schicken.

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