Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Universität Bristol ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Kinder und Jugendliche auf Social Media immer häufiger mit getarnter Glücksspielwerbung konfrontiert werden. Ein nicht unerheblicher Anteil beschreibt diese Art der Werbung als „ansprechend“, was mit Blick auf die Gefahren des Glücksspiels gefährlich ist.

Die Onlineumfrage der Universität Bristol hat die Teilnehmenden unter anderem zum Thema Glücksspielwerbung auf Social Media-Plattformen befragt. Das Ergebnis ist erstaunlich: Fast jedes zweite Kind bzw. fast jeder zweite Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren hat angegeben, mindestens einmal pro Woche auf Twitter auf ein Glücksspielangebot aufmerksam gemacht zu werden. Bei den Erwachsenen ist der Anteil mit 75 % zwar noch deutlich höher. Eigentlich sollten Minderjährige im Internet jedoch überhaupt keine Glücksspielwerbung sehen können.

Welche Emotionen löst Glücksspielwerbung bei den Befragten aus?

Die Studie der Universität Bristol ist unter anderem zu dem Ergebnis gekommen, dass Glücksspielwerbung vor allem bei Minderjährigen sehr häufig positive Emotionen ausgelöst hat. Insgesamt wurden den Befragten im Rahmen der Online-Befragung 24 Werbeanzeigen mit Glücksspielinhalten vorgelegt. Die Minderjährigen haben im Durchschnitt bei 15 von 24 Werbeanzeigen angegeben, positive Gefühle zu verspüren.

Erschwerend kommt hinzu, dass viele Kinder und Jugendliche heute sehr viel Zeit in sozialen Netzwerken verbringen. Dementsprechend häufig werden sie mittlerweile mit Glücksspielinhalten konfrontiert. Folglich sehen die Forscher der Universität Bristol keine andere Möglichkeit, als die Glücksspielwerbung im Internet viel strenger zu regulieren. Bereits vor einigen Monaten haben wir in einem Artikel versucht, die Frage zu beantworten, ob Blackjack und Roulette süchtiger machen als Slot Machines.

Die University of Bristol existiert bereits seit 1595 und hat heute rund 3.385 akademische Mitarbeiter sowie rund 27.000 Studierende. Heute ist die Universität von Bristol in sechs akademischen Fakultäten organisiert. Bristol ist eine britische Großstadt mit rund 465.000 Einwohnern.

Bei den erwachsenen Befragten wurde die Glücksspielwerbung mehrheitlich als störend wahrgenommen. Rund drei Viertel der Erwachsenen gaben an, dass sie den Großteil der Werbeanzeigen als stressig und störend empfunden hätten. Erst vor wenigen Wochen haben wir über eine Studie berichtet, bei der es darum ging, warum Online-Glücksspiel für viele Menschen so reizvoll ist.

Der Studienleiter der Universität Bristol, Dr. Raffaello Rossi, sorgt sich um die Entwicklung der Glücksspielwerbung:

„Die spürbar starke Anziehungskraft von Glücksspielwerbung auf Social Media auf Kinder und Jugendliche ist äußerst besorgniserregend, denn es ist bekannt, dass es umso wahrscheinlicher ist, dass das Glücksspiel zur Gewohnheit oder zum Problem wird, je früher Menschen damit anfangen.“

Fazit

Junge Menschen scheinen sich von Glücksspielwerbung im Internet häufig ansprechen zu lassen. Viele Werbeanzeigen mit Glücksspielinhalten wirken auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene attraktiv und sie lösen bei ihnen Gefühle wie Glück oder Aufregung aus. Hinzu kommt, dass vor allem junge Menschen viel Zeit auf Social Media verbringen, sodass sie potenziell gefährdeter sind, zu früh in Kontakt mit Glücksspielangeboten zu kommen. Aus diesem Grund scheint es durchaus angebracht zu sein, die Werberichtlinien für Glücksspielinhalte strenger zu gestalten, um insbesondere junge Menschen besser schützen zu können.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/hände-mädchen-handy-zuhören-3236059/

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3 Kommentare zu: Studie: Kinder empfinden Glücksspielwerbung als "ansprechend"

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Das darf doch nicht wahr sein, da gehört wirklich eine stregen gesetzliche Regelung mit dementsprechenden Strafen her.
Solange der Staat selbst weiter für Lotto Werbung macht kann man von den Anbietern doch auch nix anderes erwarten. Und in Deutschland verdient der Staat ja auch noch mit….
Keine Ahnung wie es in England ist, würde es mir aber...   Mehr anzeigen
Ich persönlich bin der Meinung, dass ein komplettes Werbeverbot für Glücksspiele aller Art zumindest auf Social Media nützlich sein würde. Zumindest für Minderjährige. Das wäre ja auch nicht so schwer zu kontrollieren, da...   Mehr anzeigen

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