Die Nottingham Trent University hat erstmals eine Studie zum Nutzen von Einsatzlimits bei Online-Glücksspielanbietern durchgeführt. Zur Untersuchung arbeiteten Forscher mit Spielern zusammen, die bei Marken der Kindred Group registriert sind und sich dort Limits gesetzt haben.

Den Initiatoren der Studie von der Nottingham Trent University ist bewusst, dass ungefähr 5 % der Spieler ein Problem mit dem Glücksspiel in Form eines problematischen Spielverhaltens oder von Spielsucht haben.

Für die neue Studie zum Nutzen von Einsatzlimits hat das Forschungsteam Daten von 49.560 Spielern ausgewertet, die bei Marken der Kindred Group registriert sind und wenigstens einmal eingezahlt haben. Nur aktive Spieler wurden folglich betrachtet.

Federführend waren dabei die Forscher Michael Auer, Niklas Hopfhartner und Mark D. Griffith.

Wie wurde die Studie zum Einsatzlimit aufgebaut?

Die Datensätze wurden den Forschern in anonymisierter Form übergeben. Unter den 49.560 Spielern waren 45.000 männliche (rund 90 %) und 4.560 weibliche Spieler (10 %). Die Forscher erhielten lediglich Angaben zum Alter, Geschlecht und der Nationalität der Spieler. In der Studie wurden die Angaben aus 7 Ländern ausgewertet. Darunter waren Belgien, Dänemark, Niederlande, Norwegen, Rumänien, Schweden und das Vereinigte Königreich.

Die 49.560 Spieler hatte man zur weiteren Untersuchung in 10 Gruppen nach deren gesamten Glücksspieleinsätzen in der Untersuchungsperiode eingeteilt. Gruppe 1 bestand dabei aus Spielern mit den niedrigsten Einsätzen und Gruppe 10 aus Spielern mit den höchsten Einsätzen. Die Gruppen waren ungefähr gleich groß.

Zur Berücksichtigung mussten die Spieler zwischen Januar und März 2017 sowie zwischen Januar und März 2018 eingezahlt haben. Den Forschern wurden lediglich Daten zu den Einzahlungen, den Wetten, den Einsatzlimits und den eventuellen Limitanpassungen gegeben. Weitere Informationen zur eigentlichen Person hatten sie nicht.

Es handelt sich laut den Autoren um die erste Studie, welche den Nutzen von Limits versucht darzustellen.

Nutzen von Einsatzlimits nach Alter und Geschlecht

49.560 Spieler wurden untersucht. In dem ersten Untersuchungszeitraum hatten die Spieler im Durchschnitt an 20 Tagen gespielt. 50 % der Spieler haben im ersten Untersuchungszeitraum 300 Euro oder mehr beim Glücksspiel eingesetzt. Bei 25 % der Spieler waren es sogar mehr als 1.700 Euro. Das Durchschnittsalter der Spieler lag bei 33 Jahren.

In dem ersten Zeitraum hatten nur 649 Spieler (1,31 %) ein freiwilliges Einsatzlimit eingerichtet. Wobei Gruppe 1 mit 0,2 % der Spieler lediglich 9 Spieler mit Einsatzlimits aufwies. In Gruppe 10 waren es immerhin 2,9 %, also 144 Spieler.

Man hatte festgestellt, dass in Gruppe 1 der durchschnittliche Einsatzbetrag bei 8,20 Euro unter den Spielern ohne Limit lag. Bei den Spielern mit Limit waren es 6,30 Euro. In der Gruppe 10 hatten die Spieler ohne Limit einen mittleren Einsatz von 21.953 Euro innerhalb von drei Monaten. Bei den Spielern mit Limit waren es 22.179 Euro.

In der Studie stellte man fest, dass es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Spielern in Bezug auf Alter und Geschlecht gab, die ein Einzahlungslimit gewählt hatten, und den Spielern, die kein Einsatzlimit gewählt haben. 

Nutzen zeigt sich bei Vergleichen bei intensiven Spielern zwischen den Jahren

Die meisten Unterschiede hätten sich unter den spielintensiven Spielern erst ein Jahr später gezeigt, durch den Abgleich der Daten. Unter den spielintensiveren Spielern hätte sich gezeigt, dass Spieler mit freiwilligen Einsatzlimits ein Jahr später signifikant weniger Geld eingesetzt haben als Spieler ohne Limit. In der Auswertung heißt es zu dem Thema:

In den Gruppen 5, 8, 9 und 10 reduzierten Spieler, die ein Einzahlungslimit gewählt hatten, den von ihnen eingesetzten Geldbetrag stärker als Spieler, die kein Einzahlungslimit gewählt hatten. Der Unterschied war jedoch nur in den Gruppen 8 und 10 statistisch signifikant.

In den unteren Gruppen konnte man dagegen teilweise einen Anstieg des Einsatzlimits feststellen. In Gruppe 3 stieg es von 2017 auf 2018 im Durchschnitt von 66 Euro auf 159 Euro, während sich der mittlere Einsatz bei Spielern ohne vorheriges Limit lediglich von 59 Euro auf 66 Euro erhöht hat.

Fazit: Limits helfen potenziellen Risikospielern

In der Auswertung kamen die Autoren zu dem Schluss, dass freiwillige Einsatzlimits vor allem bei potenziellen Risikospielern mit regelmäßigen und hohen Einsätzen hilfreich sind, um diese von exzessiven Einsätzen abzuhalten. Daher befürwortet man die Vorschriften der meisten Regulierungsbehörden nach Limit-Optionen für Spieler.

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7 Kommentare zu: Neue Studie zur Effektivität von selbstgewählten Einsatzlimits in Online Casinos

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Wie oft habe ich mir schon ein Limit rein gehauen und dann einfach auf einer anderen Seite gezockt... dabei würde ich mich nicht mal als "süchtig" bezeichnen. Die 5% kommen im Leben nicht hin.
dieses
andere seite und gib ihm
wird auch die 1000 euro reglung nichts bringen die kommen soll
@zocken1337: Wenn alle Online Casinos in dem Bereich zusammen arbeiten und auf ein und dieselbe Datenbank zugreifen wäre das machbar, aber fraglich ob es so kommen wird.
5 % die kein problematisches Spielverhalten haben, so muss man es lesen, dann stimmt es.
Sehe ich auch so. Umgekehrt stimmts niemals.
Avatar von Anonym
5 % haben ein problematisches
Spielverhalten.. .. ^^ .. ..

Man kann sich die Dinge auch
„schön reden“ !

5 % sollen nur ein problematisches Spielverhalten zeigen... Im Leben nicht!

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