Formel 1: Stake.com ist neuer Sponsor von Alfa Romeo

Vor wenigen Tagen hat die 74. Formel-1-Weltmeisterschaft mit dem Grand Prix in Bahrain begonnen. Bereits in der Vorbereitung sorgte dabei der Rennstall von Alfa Romeo für ungewollte Aufmerksamkeit. Grund dafür ist der neue Titelsponsor - das Krypto Casino Stake.com. Ist ein Glücksspielanbieter als Hauptsponsor eines Formel-1-Rennstalls moralisch vertretbar und zulässig?

Erst im November vergangenen Jahres berichteten wir darüber, dass ein echtes Formel-1-Auto durch ein Casino in Las Vegas gefahren ist. Nun sorgte ein Formel-1-Auto jedoch aus einem anderen Grund für ungewollte Aufmerksamkeit. Als der Rennstall Alfa Romeo (ehemals Sauber) im Februar nämlich seinen neuen Boliden in Zürich vorstellte, war auf dem Formel-1-Wagen ein großes Firmenlogo von „Stake“ zu sehen. Das Krypto Casino ist nämlich neuer Titelsponsor des Formel-1-Rennstalls aus der Schweiz.

Wie viel Geld erhält Alfa Romeo für den Deal mit Stake.com?

Leider gibt es bislang keine offiziell bestätigten Zahlen dazu. Fest steht nur, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Rennstall und dem Krypto Casino zunächst für drei Jahre vereinbart wurde. Experten gehen jedoch davon aus, dass Stake.com etwa 75,5 Millionen Franken auf den Tisch gelegt haben wird. Da die Formel-1-Rennen auf dem gesamten Globus ausgetragen werden, wird Stake.com in der neuen Saison weltweit wahrgenommen. Der Rennstall tritt in diesem Jahr auch offiziell unter dem Namen „Alfa Romeo F1 Team Stake“ in der Öffentlichkeit auf.

Schon in der jüngeren Vergangenheit fiel Stake.com dadurch auf, dass der Anbieter vor allem bekannten Streamern hohe Beträge geboten hat, damit diese bei Stake spielen. In einem etwas älteren Artikel haben wir uns auch schon die Frage gestellt, warum so viele Casino-Streamer bei Stake.com spielen. Außerdem ist Stake.com offizieller Sponsor des Everton FC, einem englischen Erstliga-Fußballclub.

Ist ein Online Casino als Formel-1-Sponsor überhaupt zulässig?

Da es sich bei Alfa Romeo um einen Rennstall aus der Schweiz handelt, ist die Eidgenössische Spielbankenkommission für die Überwachung zuständig. Hierbei handelt es sich um die offizielle Glücksspielbehörde der Schweiz. Eine Behördensprecherin teilte gegenüber tagesanzeiger.ch mit, dass die Behörde Kenntnis von der Zusammenarbeit habe und „gegebenenfalls ein Untersuchungsverfahren“ einleiten wird, um herauszufinden, ob eventuell ein Verstoß gegen das Werbeverbot für Glücksspiele vorliegt.

Problematisch wird Stake.com als Sponsor von Alfa Romeo spätestens dann, wenn die Formel 1 in Ländern zu Gast ist, in denen es etwa Glücksspiel-Werbeverbote gibt. So ist es bereits jetzt beispielsweise in Großbritannien verboten, für Glücksspielangebote zu werben (Grand Prix am 9. Juli 2023). Auch in Belgien soll schon ab Juni dieses Jahres ein ähnliches Verbot gelten (Grand Prix am 29. Juli 2023). Bereits zur Fußballweltmeisterschaft Ende vergangenen Jahres haben wir uns die Frage gestellt, warum Krypto- und Glücksspielanbieter WM-Sponsoren sind.

Formel 1 Rennkalender 2023 (Auszug):

• 19. März: Grand Prix von Saudi-Arabien
• 2. April: Grand Prix von Australien
• 29. April: Grand Prix von Aserbaidschan
• 7. Mai: Grand Prix von Miami
• 21. Mai: Grand Prix von Emilia-Romagna (Italien)
• 28. Mai: Grand Prix von Monaco

Fazit

Während sich mehrere F1-Rennställe in der jüngeren Vergangenheit von Kryptobörsen wie FTX als Sponsor getrennt haben, hat sich Alfa Romeo einen Sponsor aus dem Krypto- bzw. Glücksspielsektor gesucht. Fraglich ist, ob die Formel-1-Wagen im Gewand von Stake.com diese Saison tatsächlich in allen Ländern ihre Runden drehen dürfen oder ob Werbeverbote dem Rennstall von Alfa Romeo und Stake.com gegebenenfalls einen Strich durch die Rechnung machen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/sergio-perez-carlos-sainz-6633997/