Im islamisch geprägten Katar herrscht bekanntermaßen ein komplett anderes Wertesystem als im europäischen Raum. Im Emirat am Persischen Golf ist nicht nur Homosexualität, sondern unter anderem auch Glücksspiel fast komplett verboten. Aber wie passt diese Einstellung zu der Tatsache, dass bei der Fußball-Weltmeisterschaft viele Sponsoren aus der Glücksspiel- und Kryptobranche aktiv waren?

Vor knapp über einem Monat berichteten wir über den umstrittenen Start der Fußball-WM 2022 in Katar. Nun ist die Fußball-Weltmeisterschaft bereits wieder vorbei. Die Kritik in allen Bereichen lässt jedoch nicht nach: Immer noch wird über die zum Teil menschenrechtsverletzenden Lebensbedingungen vor Ort in Katar berichtet. Dass Glücksspiel im islamisch geprägten Wüstenstaat gänzlich verboten ist, ist bekannt. Schon vor Turnierbeginn haben die Verantwortlichen die einreisenden Touristen dazu aufgefordert, die lokale Kultur zu respektieren. Wie aber passt dieser Anspruch damit zusammen, dass gleich mehrere Glücksspiel- und Kryptofirmen direkt oder indirekt als Sponsor für die Fußball-WM 2022 aktiv waren?

Wettanbieter und Kryptoplattformen als Sponsoren von Mannschaften und FIFA

Bereits Mitte November berichtete die FAZ in einem Artikel über Glücksspiel und Spekulationen in der Wüste. Der Artikel kann hier online abgerufen werden. Trotz der Tatsache, dass die islamische Welt kritisch auf Themen wie Glücksspiel und Kryptohandel blickt, waren gleich mehrere Sponsoren aus eben diesen Branchen bei der Fußball-WM aktiv.

Ein Beispiel: Der offizielle Sportwetten-Sponsor der deutschen Fußballnationalmannschaft ist bwin. Erst vor wenigen Wochen haben wir darüber berichtet, dass bwin die erste Lizenz für Onlinepoker erhalten hat. Darüber hinaus hat der Betreiber Entain unter anderem weitere Lizenzen für virtuelle Automatenspiele für die Marken bwin, Ladbrokes und Sportingbet erhalten. Ab dem kommenden Jahr ist übrigens Interwetten der neue Sponsor der deutschen Fußballnationalmannschaft. Die Scheichs in Katar scheinen diese Umstände jedenfalls nicht gestört zu haben.

In Katar sind sowohl stationäre Wettbüros als auch Online-Wettanbieter verboten. Wer in Katar beim illegalen Wetten erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von umgerechnet bis zu 824 Euro rechnen. Unter besonderen Umständen ist sogar eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Monaten möglich.

Kryptobörse ebenfalls Großsponsor der Fußball-WM

Darüber hinaus trat bei der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft auch die in Singapur beheimatete Kryptobörse Crypto.com als wichtiger Sponsor auf. Es ist schon relativ erstaunlich, dass die Verantwortlichen sich nicht an den Sponsorenaktivitäten der Unternehmen aus dem Glücksspiel- und Kryptosektor gestört gefühlt haben. Bereits im Januar dieses Jahres berichteten wir übrigens über eine Studie, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass Glücksspiel-Sponsoring im Sport unbeliebt ist.

Ebenso ging es bereits im Oktober 2021 um die Antwort auf die Frage, ob der Kryptohandel auch süchtig machen kann.

Fazit

Nach knapp einem Monat ist die wohl umstrittenste Fußball-WM in der Geschichte der FIFA zu Ende gegangen. Überraschend ist immer wieder die offensichtliche Doppelmoral, die vom Gastgeber Katar an den Tag gelegt wurde. Auf der einen Seite wurde mit Nachdruck aufgefordert, die lokale Kultur zu akzeptieren. Auf der anderen Seite haben die Scheichs offensichtlich präsente Sponsoren aus dem Glücksspiel- und Kryptobusiness akzeptiert.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/leder-brieftasche-geschäft-karten-3080553/

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3 Kommentare zu: Warum sind Krypto- & Glücksspielanbieter WM-Sponsoren?

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Warum sind Krypto- & Glücksspielanbieter WM-Sponsoren?

Habe den Artikel in der Hoffnung auf die Antwort gelesen aber da habe ich wohl die Rechnung ohne den Wirt gemacht...!
Ich habe keine Ahnung von Fußball aber sehr wohl von Kryptographischen Währungssysteme .Habe nur ein wenig Einblick in die Firma „FIFA“ benötigt um sagen zu können „verbindet man beide Systeme sollten alle Signale auf Rot stehen...   Mehr anzeigen
Die Sponsoren machen ihre Verträge mit der FIFA nicht dem Gastgeber Land. Ich glaube auch nicht das die FIFA dem Gastgeber Land da irgendwelches Mitspracherecht gibt.

Das Sponsorengeschäft verlagert sich Richtung Asien. Von den 14...   Mehr anzeigen

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