Wie das Branchenmagazin “GamesWirtschaft“ bereits vor mehreren Tagen berichtete, fördert der deutsche Staat gleich mehrere Spieleentwickler mit überraschend hohen Summen. Allein seit Herbst 2020 habe das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur demnach Fördergelder in Höhe von mehr als 25 Millionen Euro bewilligt.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstützt etliche Projekte privater Spieleentwickler. So erhält das Entwicklerunternehmen eines Aufbaustrategie-Spiels beispielsweise über 1,75 Millionen Euro an Fördergeld vom Staat. Ein weiteres Entwicklerstudio hat für das Projekt namens „Süßkartoffel“ sogar über zwei Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt bekommen. Da stellt sich der rechtschaffene Steuerzahler natürlich die Frage, warum Spieleentwickler so viel Geld vom Staat bekommen, damit die ihre Projekte umsetzen können.  

Zehn Spieleentwickler erhalten sogar jeweils über eine Million Euro

Seit Herbst vergangenen Jahres hat das zuständige Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur insgesamt Fördermittel in Höhe von über 25 Millionen Euro bewilligt. Dieser Gesamtbetrag wurde verteilt auf 70 Förderbescheide, wobei sich allein zehn Spieleentwickler jeweils über einen Förderbetrag in Höhe von mindestens einer Million Euro freuen durften.

Den ersten Platz im Förder-Ranking belegt das Offenburger Studio Black Forest Games mit ihrem Projekt „Cattleprod 2“. Hierfür wurde dem Unternehmen ein Förderbetrag in Höhe von 2,23 Millionen Euro vom Bundesministerium bewilligt. Auf dem zweiten Platz folgt das Projekt „Süßkartoffel“ von Mimimi Games aus München. Hier betrug die Fördersumme 2,03 Millionen Euro.

Darüber hinaus wurden noch etliche weitere Projekte mit Millionenbeträgen unterstützt. Darunter das Projekt „Dungeons 4“ der Realmforge Studios GmbH aus München (1,84 Millionen Euro) sowie das Projekt „Commandos: Originis" von Claymore Game Studios aus Darmstadt (1,53 Millionen Euro). Ähnlich hoch fiel mit jeweils 1,51 Millionen Euro die finanzielle Unterstützung für die Projekte „Railway Empire 2“ von Gaming Minds Studios sowie für „LOKI“ von Snowprint Studios Germany aus.

Wie erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, erhält darüber hinaus die Limbic Entertainment für ihr Aufbaustrategie-Spiel „COVE“ eine Förderung in Höhe von über 1,75 Millionen Euro. Bereits vor mehreren Monaten berichteten wir über den Fall eines Siebenjährigen, der auf dem Smartphone einen Betrag von 2.700 Euro beim Spiel „Brawl Stars“ verspielte.

Jährlich 50 Millionen Euro Fördermittel eingeplant

Das Ministerium gab gegenüber dem Branchenmagazin „GamesWirtschaft“ an, dass man das Gesamtvolumen an Fördermitteln für das laufende Jahr kaum abschätzen könne. Bereits vor einiger Zeit hat der Bundestag jedoch beschlossen, dass pro Jahr bis zu 50 Millionen Euro an Fördermitteln für die Spieleentwickler zur Verfügung stehen sollen. Vor rund drei Wochen befanden sich darüber hinaus weitere 37 Anträge auf Förderung in der Bearbeitung.

Im Wahlprogramm der CDU findet sich sogar ein Satz, in dem die Partei unter anderem die Förderung der Spieleentwickler als Vorhaben benennt. Hierzu heißt es: „Dazu führen wir die Film-, Musik-, Literatur-, Verlags- und Games-Förderung fort (…)“  

Werden auch Casino-Softwareentwickler gefördert?

Der Bund investiert inzwischen in viele unterschiedliche Spieleentwickler. In der aktuellen Förderliste finden sich jedoch keinerlei Softwareprovider für Casino Spiele. Natürlich ist der Umstand, dass das Bundesministerium keine ausländischen Softwareprovider aus dem Glücksspielsektor finanziell unterstützt, auch nicht weiter überraschend.

Stattdessen finden sich in der Liste der „Games-Förderung“ Spiele aus den Bereichen Echtzeit-Strategie, Echtzeit-Taktik, Action-Abenteuer, Aufbau-Strategie, Battle-Royale-Shooter, Fantasy-Aufbauspiel, Fußballmanager, Kartenspiel sowie Puzzlespiel.

Bund der Steuerzahler kritisiert die Spieleentwickler-Förderung

Beim Bund der Steuerzahler zweifelt man derweil am Nutzen der millionenschweren Förderung des Gaming-Sektors. Präsident Reiner Holznagel weist auf den fehlenden Nachweis für den wirtschaftlichen Nutzen hin. Weiterhin wird vom Bund der Steuerzahler kritisiert, dass hier eine einzelne Branche von einer derart umfassenden Förderung profitiert, während andere Branchen komplett leer ausgehen. In diesem Zusammenhang sprach Präsident Holznagel auch von einem Eingriff in den Wettbewerb.

Fazit

Für die meisten Deutschen wird die Tatsache, dass der Bund etliche deutsche Spieleentwickler teilweise mit Millionenbeträgen finanziell unterstützt, überraschend sein. Fakt ist, dass seit Herbst 2020 bereits mehr als 25 Millionen Euro in die Games-Förderung geflossen sind. Mit 2,23 Millionen Euro erhielt das Projekt „Cattleprod 2" von Black Forest Games aus Offenburg bislang den höchsten Förderbetrag. Man darf gespannt sein, ob der Bund zukünftig weiterhin in diesen Dimensionen die Spieleentwickler unterstützen wird.

Quelle des Titelbildes: https://pixabay.com/de/photos/geldkassette-geld-währung-geldkasse-1642989/

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9 Kommentare zu: Spieleentwickler erhalten Millionenförderung vom Staat

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Der Absatz "Werden auch Casino-Softwareentwickler gefördert?" ist ein Witz oder? Thema verfehlt... Einen Slot zu "entwickeln" ist ne Sache von einer Woche und die Einnahmen die jene Provider nach Release kassieren sind weit...   Mehr anzeigen
Hey! Ich habe mir gedacht, dass es beim Titel "Spieleentwickler erhalten Millionenförderung vom Staat" schon sinnvoll ist, einen Absatz in Bezug auf Casino-Spieleentwickler zu schreiben. Auch wenn den meisten schon vorher klar...   Mehr anzeigen
Ich weiß zwar nicht woher du dein Wissen in Bezug auf "Entwicklung einer Slot" beziehst, aber ich kann dir sagen, dass du grundlegend falsch liegst. Alleine die Berechnung der Mathematik ist eine sehr heikle Angelegenheit die nur...   Mehr anzeigen
@AreYouSure: Stimmt, @AreYouSure! Die mathematisch korrekte Berechnung ist natürlich das A und O. Ansonsten kann so ein Slot für den Entwickler natürlich schnell mal teuer werden Nichtsdestotrotz wird die Entwicklung von Computer-Games...   Mehr anzeigen
Vielleicht plant der Staat ein eigenes Online-Casino so wie in Österreich? Damit hätte er eine Chance, die unliebsamen Online-Konkurrenten auszuschalten.
Dann darf der Staat aber nicht so gierig sein und müsste in dem Casino höhere Gewinnchancen anbieten, als wie wir sie seit Monaten erleben. Viele wandern ja schon ab von den Casinos mit Beschränkungen, weil der Frust immer größer...   Mehr anzeigen
@Falko: Ich glaube tatsächlich nicht, dass der deutsche Staat hier ein OC eröffnen will. Aber es ist schon absurd, welch umfassendes Regelwerk die Anbieter erfüllen müssen
@Christian_1994: Vielleicht bekommen die staatliche Lotteriegesellschaft eine OC-Konzession, denn wenn der Staat Millionen investiert, dann führt er etwas im Schilde. Zumal in den eigenen staatlich gelenkten Kasinos immer öfter die Besucher...   Mehr anzeigen
@Almoehi: Hey... du darfst manche Begriffe nicht verwechseln... niemand darf sich in Zukunft mehr "Casino" nennen, außer die stationären Betriebe mit Lizenz in ihrem Bundesland. Diese dürfen ohnehin ein Online Pendant machen, aber hier der...   Mehr anzeigen

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