Ein schwedischer Spieler hatte 2010 beim Sportwettenanbieter bet-at-home höhere Summen verloren. Ab 2014 drohte er dem Vorstand des Unternehmens mit Angriffen von Rockerbanden. In Linz stand er nach der Auslieferung durch die schwedischen Behörden vor Gericht.

Die Webseite von Bet-at-HomeEs baut sich sehr schnell beim Spielen Frust auf, vor allem wenn man höhere Summen bei den Online Casinos oder Sportwettenanbietern verliert. Dennoch sollte man bei Chats oder E-Mails mit den Online Casinos beziehungsweise Buchmachern auf die Wortwahl achten.

Ein schwedischer Spieler hatte den österreichischen Vorstand des Glücksspielanbieters bet-at-home bedroht. In Linz wurden vor einem Gericht seine Drohungen verhandelt, der Spieler musste sich für seine Taten verantworten.

Was hat der Spieler gegen bet-at-home unternommen?

Ein 39-jähriger schwedischer Spieler drohte dem Unternehmen bet-at-home unter anderem mit den Worten „I will kill you“ in mehreren Mails. Seit 2014 soll er dabei Erpressermails an die Glücksspielfirma versendet haben. Neben den recht einfachen Drohungen hat er auch mit einem Angriff von Bandidos-Rockerbanden gedroht. Einige der Drohungen richteten sich ab einem bestimmten Zeitpunkt ebenfalls gegen den Vorstand des Unternehmens in Oberösterreich.

Die Drohungen gegen den Vorstand des Unternehmens hatten beispielsweise dazu geführt, dass bei der Generalversammlung des Unternehmens die Sicherheitsvorkehrungen erhöht werden mussten. Das beinhaltete Kosten von 8.500 Euro.

Gegen den Spieler wurde daraufhin Strafanzeige erstellt. Durch Kooperationen mit den schwedischen Behörden wurde der Spieler ausfindig gemacht und nach Österreich überstellt. Dort stand er in Linz vor Gericht, wobei schwedische Dolmetscher zugegen waren.

Was war Auslöser für die Tat?

Im Prozess gab der Spieler an, dass er verzweifelt war. Er hatte 2010 durch Internet-Sportwetten seine Ersparnisse verloren und zusätzlich 140.000 Euro an Schulden durch das Glücksspiel gemacht. In seinen E-Mails hatte er dann durch Erpressung versucht, 30 % der Verluste zurückzubekommen.

Insgesamt sehr mildes Urteil

Bet-at-home hatte aufgrund der Geschichte auf jeglichen Schadenersatz verzichtet. Daher fiel das Urteil mit 15 Monaten teilbedingter Haft vor dem Gericht in Linz relativ milde aus. Ein Drittel der unbedingten Haft hatte der Spieler bereits in Linz vor dem eigentlichen Prozess abgesessen. Daher wurde er am Mittwoch (28. August 2019) bereits entlassen und darf nach Schweden zurückkehren. Dort hat er angegeben, dass er eine Therapie gegen Spielsucht beginnen möchte.

Bet-at-home: „Das Leben ist ein Spiel“

Vor diesem Hintergrund könnte die neue Werbung von bet-at-home etwas merkwürdig wirken. Passend zur neuen Bundesliga-Saison 2019/20 hatte bet-at-home eine neue Werbekampagne gestartet. Der Werbespruch ist dabei: „Das Leben ist ein Spiel“. Kern der neuen Werbe-Offensive ist dabei ein TV-Spot, in dem sich Fußballspieler einem dunklen Labyrinth stellen. Feuerbälle, herabstürzende Elemente und andere Hindernisse sind zu sehen.

Der Start dieser Werbespots war am 8. August 2019. Alexander Aigner, Head of Marketing & Customer Relations bei bet-at-home.com, stellte die Botschaft der Werbung wie folgt vor:

Beim Start einer neuen Fußball-Saison steht alles auf Anfang – das Abenteuer beginnt von vorne und der Weg durch die Ungewissheit erfordert Mut und Zielstrebigkeit. Dieses Credo ist auf den Protagonisten unseres spektakulären Spots sowie auf das Abenteuer Bundesliga gleichermaßen anwendbar.

Bet-at-home will Gewinne weiter steigern

Die bet-at-home.com AG wurde 1999 von Jochen Dickinger und Franz Ömer gegründet. Damals begann das Glücksspielgeschäft als reines Sportwetten-Portal. Inzwischen bietet man durch die maltesische Tochterfirma (die bet-at-home.com Holding Limited) Sportwetten, Casinospiele und Poker an. Die Glücksspiellizenz wurde von der Malta Gaming Authority ausgestellt.

Aktuell rühmt sich bet-at-home mit einem starken ersten Halbjahr 2019. Der Umsatz vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen konnte um 94,9 % gesteigert werden, sodass das EBITDA 21,3 Millionen Euro betrug. Der Vorsteuergewinn (EBT) lag bei 20,4 Millionen Euro.

Das Unternehmen gab an, dass der Brutto-Wett- und Gamingertrag um 6,7 % auf 71,1 Millionen Euro gewachsen ist. Für Wettgebühren und Glücksspielabgaben musste man 10,2 Millionen Euro zahlen, für Umsatzsteuern für elektronische Dienstleistungen fielen noch einmal 2,2 Millionen Euro an. Insgesamt stieg der Netto-Wett- und Gamingertrag um 12,4 Prozent auf 58,7 Millionen Euro.

Der Vorstand rechnet für das Jahr 2019 mit einem Brutto-Wett- und Gamingertrag zwischen 130 und 143 Millionen Euro. Die Anleger des in Frankfurt börsennotierten Unternehmens wird dies sicherlich freuen. Bet-at-home wird folglich seinen Umsatz steigern können, auch mit der etwas negativen Publicity.

Drohungen gegen Glücksspielunternehmen lohnen sich nicht

Der Fall des schwedischen Spielers zeigt einmal mehr, dass man trotz der Frustration durch das Glücksspiel auf sein Verhalten achten muss. Verluste oder Spielsucht gelten nicht als Erklärungen für Drohungen gegen Sportwettenanbieter oder Online Casinos. Die meisten Glücksspielanbieter haben einen großen Management-Apparat, der sich Drohungen nicht gefallen lässt und auch rechtlich dagegen vorgehen wird. Demnach sollte man auch bei großen Verlusten ruhig bleiben und seine Möglichkeiten ausloten, um sich professionelle Hilfe zu holen. Erpressung wird nicht zum gewünschten Ergebnis führen.

Bildquelle: Adobestock 252326362; Tired and frustrated man sleeping at laptop computer, he working hard, burnout and stress at workplace. Overtime job concept. Freelancer missed deadline, feeling exhausted. © Oleksii

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