Der umstrittene philippinische Präsident Rodrigo Duterte greift zu ungewöhnlichen Mitteln, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie einzudämmen. Er ruft seine Bevölkerung dazu auf, sich am Glücksspiel zu beteiligen. Denn die Teilnahme am Glücksspiel spült Geld in die leere Staatskasse. Noch vor kurzer Zeit verteufelte Duterte das Glücksspiel. Sein plötzlicher Sinneswandel könnte dem Präsidenten deshalb wichtige Glaubwürdigkeit kosten.

Rodrigo „Rody“ Roa Duterte hat sich im Laufe seiner politischen Karriere schon einige Fauxpas geleistet. In der philippinischen Hauptstadt Manila warb Duterte nun vor einigen Wochen um mehr Akzeptanz für den Glücksspielsektor. Bizarr, denn noch vor gar nicht so langer Zeit verteufelte das Staatsoberhaupt die Teilnahme am Glücksspiel. Ohne einen funktionierenden Spielerschutz und Aufklärung ist die Liberalisierung des Glücksspiels natürlich gefährlich. Erst kürzlich berichteten wir nämlich von einer Spielsüchtigen, die innerhalb kürzester Zeit rund 150.000 Euro im Online Casino verloren hat.

„Legt los und spielt“

Seine Formulierung „Legt los und spielt“ lässt wenig Raum für Interpretationen. Im Gegenteil: Duterte wird noch präziser und sagt: „Jetzt, wo wir Geld brauchen, ist es doch das Vernünftigste, solche Aktivitäten zu fördern“. Genauer gesagt darf die philippinische Bevölkerung seit Mitte Juli dieses Jahres ohne größere Beschränkungen am Glücksspiel teilnehmen. Mit dieser Argumentation könnte man allerdings überspitzt gesagt auch den Rauschgifthandel komplett freigeben. Auch hierdurch könnten schließlich hohe Steuereinnahmen erwirtschaftet werden.

Die Philippinen haben wie alle anderen Länder auf der Welt mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie zu kämpfen. Vor allem der Tourismus im Land ist seit der Pandemie nahezu komplett eingebrochen. Dementsprechende Leere herrscht seitdem in den Kassen des Staates. Der philippinische Staatschef versucht nun also, mehr Steuereinnahmen durch Glücksspielaktivitäten zu erzielen. Aus diesem Grund ermahnte Duterte die Glücksspielunternehmen im aktuellen Zusammenhang, dass sie ordnungsgemäß Steuern bezahlen sollen.

Die Philippinen sind ein Staat und Archipel in Südostasien mit über 7.600 Inseln. Insgesamt wohnen hier mehr als 109 Millionen Menschen. Die Hauptstadt der Philippinen ist Manila. Staatsoberhaupt und zugleich Regierungschef ist seit Juni 2016 Rodrigo Duterte.

Casinos durften im Lockdown öffnen

Während andere Geschäfte während der zweiten Corona-Welle schließen mussten, erlaubte der philippinische Staatschef den chinesischen Casinobetreibern überraschend die Öffnung. In einem etwas älteren Artikel stellten wir uns die Frage, ob Spieler im Lockdown ihr Spielverhalten ändern. Während sogar religiöse Einrichtungen auf den Philippinen schließen mussten, durften Gäste weiter am Roulette- oder Blackjack-Tisch Platz nehmen. Das sorgte unter anderem beim Erzbischof von Ozamis, Martin Jumoad, für Unmut:

„Die Philippinen werden von der einzigen christlichen Nation Ostasiens zum Hauptland des Glücksspiels im Fernen Osten."

Erst im Dezember vergangenen Jahres berichteten wir von der Einführung einer 5 % Wettsteuer auf Hahnenkämpfe. Diese finden seit längerer Zeit traditionell auf den Philippinen statt.

Fazit

Es ist natürlich höchst fraglich, ob es eine gute Entscheidung ist, inmitten einer wirtschaftlichen Krise das Glücksspiel plötzlich beinahe ohne Einschränkungen zu liberalisieren. Schließlich haben viele Menschen auf den Philippinen derzeit mit den Folgen der Coronapandemie zu kämpfen und befinden sich zumeist ebenfalls in einer prekären finanziellen Situation. Da ist es mit Sicherheit keine gute Idee, im großen Stil mit dem Spielen anzufangen und darauf als Staat oder Spieler große Hoffnungen zu setzen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/illustrations/philippinen-flagge-land-symbol-4613148/

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2 Kommentare zu: Philippinischer Präsident ruft zur Glücksspielteilnahme auf

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Das der Großteil seines Volkes in Wellblechhütten lebt und ums tägliche Überleben kämpft hat er wohl vergessen. Auch dafür hat er eine einfache Lösung. Alles darf verkauft werden. Organe, oder die Kinder. Hauptsache ihr legt los...   Mehr anzeigen
Tatsächlich ist so eine Aussage als Staatsoberhaupt schon sehr irritierend und verstörend. Aber vielleicht ändert sich seine Meinung ja in den kommenden Monaten auch wieder

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