Der skandinavische Glücksspielkonzern Kindred Group plc wird schon in wenigen Tagen ihre Flaggschiff-Marke Unibet vom deutschen Markt abziehen. Neue Spieler können sich bereits seit einiger Zeit nicht mehr auf der Plattform registrieren. Aber was sind die Gründe dafür, dass Unibet in Deutschland den Betrieb einstellt?

Unibet gehört in Deutschland seit vielen Jahren zu den bekanntesten und erfolgreichsten Wettanbietern im Geschäft. Hinter der Marke Unibet steht der schwedische Glücksspielkonzern Kindred Group plc. Aktuellen Informationen zufolge wird Unibet seinen Betrieb hierzulande bereits ab 1. Juli 2022 vollständig einstellen. Bei dem Bookie registrierte Spielerinnen und Spieler fragen sich nun natürlich, was mit ihrem Guthaben passiert und welche alternativen Sportwettenanbieter es aktuell gibt.

Unibet beklagt unattraktive Wettbewerbsbedingungen

Mit Sicherheit wird es dem Unternehmen nicht leichtgefallen sein, sich vom deutschen Online-Glücksspielmarkt zu lösen. Allerdings ist es auch kein Geheimnis, dass die Einschränkungen und Bedingungen seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) deutlich strenger geworden sind, sodass es selbst einem Branchenpionier wie Unibet schwerfällt, konkurrenzfähig zu bleiben. Schließlich gibt es nach wie vor viele Anbieter, die sich nicht an die Spielerschutzvorschriften halten, sodass ein nicht unerheblicher Anteil der Spieler auf den „Schwarzmarkt“ abwandert.

Unter anderem weist Unibet in seinem Statement darauf hin, dass das... 

„Lizenzantragsverfahren, Lizenzbedingungen und das regulatorische Umfeld transparent, nachhaltig und finanziell tragfähig sein müssen, damit ein Markt wettbewerbsfähig ist.“

Davon ist der deutsche Online-Glücksspielmarkt scheinbar weit entfernt, sodass sich das Unternehmen für diesen Schritt entschieden hat.

Deutsche Unibet-Kunden können Guthaben noch lange auszahlen lassen

Das Unternehmen teilte erst kürzlich mit, dass aktive Spielerinnen und Spieler noch bis zum ersten Quartal 2023 Zeit haben, ihr Guthaben auszahlen zu lassen. Damit hat in diesen Tagen niemand Zeitdruck und kann in Ruhe die notwendigen Schritte einleiten. Bereits seit mehreren Wochen akzeptiert der Bookie keine neuen Anmeldungen mehr von Spielern aus Deutschland. Ab dem 1. Juli 2022 können dann auch keine Sportwetten mehr platziert oder sonstige Aktivitäten durchgeführt werden.

Mit dem Rückzug vom deutschen Markt werden natürlich auch alle laufenden Lizenzanträge storniert. Zuvor war Kindred über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren an dem Lizenzierungsprozess in Deutschland aktiv beteiligt gewesen.

Nordamerika-Geschäft soll ausgebaut werden

Zukünftig will sich Kindred darauf fokussieren, sein Nordamerika-Geschäft auszubauen. Hier sieht man scheinbar deutlich mehr Potenzial. Zudem soll in den kommenden Monaten und Jahren die eigene Sportwetten-Marke Kindred Sportsbook aufgebaut und am Markt etabliert werden. Aufgrund des Wachstumspotenzials in Nordamerika ist das Management zuversichtlich, dass sich der Rückzug vom deutschen Online-Glücksspielmarkt nicht allzu sehr auf die eigenen Finanzen auswirken wird. Darüber hinaus hat Kindred erst vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass das Unternehmen eine Glücksspiellizenz in den Niederlanden erhalten hat.

Die Kindred Group plc hat ihren Hauptsitz in Malta und firmierte in der Vergangenheit unter dem Namen Unibet Group plc. Ursprünglich wurde das börsennotierte Glücksspielunternehmen im Jahr 1997 gegründet. Heute beschäftigt Kindred mehr als 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreibt neun verschiedene Marken. Hierbei handelt es sich neben Unibet unter anderem um 32Red, um Bet24 sowie um das Maria Casino.

Fazit

Unibet Deutschland beendet sein Angebot am 1. Juli 2022. Damit können deutsche Spielerinnen und Spieler bei diesem Anbieter zukünftig weder Sportwetten platzieren, noch Casino Spiele genießen. Es ist damit zu rechnen, dass in naher Zukunft noch weitere Online-Glücksspielanbieter dem deutschen Online-Glücksspielmarkt den Rücken kehren. Die aktuellen Bedingungen und GlüStV-Einschränkungen sorgen dafür, dass der Betrieb nicht nur für die Spieler, sondern vor allem auch für die Anbieter deutlich unattraktiver wird. Allerdings hat selbst Kindred darauf hingewiesen, dass es sich beim Rückzug vom deutschen Markt zunächst nur um eine temporäre Entscheidung handelt. Es ist also durchaus möglich, dass es zu einem Wiedersehen zwischen deutschen Glücksspielfreunden und der Marke Unibet kommen könnte.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/willkommen-good-bye-knochen-besuch-808176/

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9 Kommentare zu: Ab Juli 2022: Unibet stellt Betrieb in Deutschland ein

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Ich arbeite, um am Ende des Monats Geld zu verdienen, während ich mein Gehalt bekomme, Steuern zahle und der Staat mir sagt, wie ich mein Geld ausgeben soll, und dafür Steuern von mir nimmt, das nennt man harten Kapitalismus, die...   Mehr anzeigen
Und ein weiterer Mosaikstein aber bestimmt nicht der Letzte in der traurigen Entwicklung des deutschen Glücksspiel-Marktes. Noch trauriger ist das wahrscheinlich keiner der handelnden und verantwortlichen Personen dieser...   Mehr anzeigen
Das sehe ich ganz ähnlich. Politiker haben in vielen Fällen leider keine Selbstreflexion und sehen ihre Fehler in der Regel nicht ein, sondern schweigen sie lieber tot. Außerdem sind viele der Entscheidungsträger einfach nicht...   Mehr anzeigen
LV BET ist ab morgen auch raus.
Finde ich persönlich sehr schade, Unibet war einer meiner ersten Online Casinos. Hatte bei denen über die ganzen jahre nicht einmal Probleme, egal in welcher Hinsicht.
Avatar von o****I
Also wenn ich mir andere Länder anschaue, ist es in Deutschland nicht so schlecht, wie immer gerne dargestellt:

https://radio-kreta.de/glucksspiel-im-internet-wo-es-in-europa-erlaubt-ist/

Mit ein Grund, warum sich die Anbieter...   Mehr anzeigen
Wundert mich allgemein nicht, sämtliche großen Anbieter können theoretisch auf den kleinen vorlauten deutschen Markt verzichten, gibt schließlich noch genug andere Märkte, die nicht so streng sind.
Ja, wobei der deutsche Online-Glücksspielmarkt bedeutsamer ist als man zunächst denken mag. Aus den Statista-Daten von 2021 geht zB hervor, dass knapp 50% der weltweiten Online-Glücksspielumsätze in Europa erzielt werden. Und hier...   Mehr anzeigen
Dann bleiben nur noch die Abzockbuden für deutsche Spieler.Heist also aufhören.

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