Die Maskenpflicht wird derzeit heiß diskutiert. In Spielhallen sind sie in allen Bundesländern beim Betreten Pflicht, auch wenn sie vor den Spielautomaten teilweise abgenommen werden können. Seitdem in den USA ein Casino von einem Räuber mit Schutzmaske ausgeraubt wurde, gibt es auch vermehrt in Deutschland Meldungen über Spielothekenräuber mit Mund-Nasen-Bedeckung.

In den USA hatte ein Räuber in Las Vegas im New York-New York Casino rund 5.000 Dollar erbeutet. Der Mann trug einen Mund-Nasenschutz, welcher die Identifizierung des Mannes über die Kameras erschwert hat. Einige Experten warnen jetzt, dass die Maskenpflicht das Überfallrisiko für Casinos steigern könnte. Dies gilt nicht nur in den Spielbanken der USA, sondern auch in den Spielhallen in Deutschland.

Was ist in Las Vegas geschehen?

In Las Vegas hatte ein Mann mit einer OP-Maske das New York-New York Casino betreten. Er ist zu einer Kassiererin gegangen und hatte ihr einen Zettel zugeschoben. Auf dem Zettel soll laut Angaben der Polizei „Gib mir das Geld“ gestanden haben. Die Angestellte schob den Zettel mit dem Hinweis zurück, dass sie seine Handschrift nicht lesen könne. Es gab einen Streit um die Notiz. Der Täter schob am Ende seine rechte Hand in die Tasche des Kapuzenpullis, welchen er trug. Er zog eine Schusswaffe und sagte zur Kassiererin, sie solle ihm das Geld geben, damit niemand erschossen werde.

Sie leerte die Kasse und hatte der Polizei angegeben, dass der Täter mit 4.770 Dollar das Casino verlassen hatte. Auf Überwachungsvideos aus der Umgebung ist zu sehen, wie ein Mann über die Straße geht, Hoodie und Maske abnimmt. Darunter trug er ein blaues T-Shirt sowie eine Halskette. Der Hoodie wurde in den nächsten Mülleimer entsorgt. Man kann den Mann auf dem Weg zum MGM Grand Hotel durch die Überwachungskameras nachverfolgen.

Die Polizei hat den Mann als William C. identifiziert und in seinem Hotelzimmer festgenommen. Dort hatte man die Kleidungsstücke sichergestellt. Bevor die Polizei bei der Vernehmung gesagt hatte, was ihm vorgeworfen wird, stellte er klar, dass er keinen Raub begangen und keine Waffe habe. Er wurde daraufhin verhaftet und später gegen Kaution freigelassen.

Täter bleiben durch Maskenpflicht länger unauffällig

Sicherheitsexperten in den USA haben Probleme mit den aktuellen Regeln. Der Fall zeige schließlich, dass ein potenzieller Täter sehr lange unauffällig bleiben kann, da alle Besucher derzeit ihr Gesicht bedecken müssen.

Anthony Cabot von der Universität von Las Vegas hatte gegenüber den amerikanischen Medien erläutert, dass das Sicherheitssystem der meisten Spielbanken und Casinos in den USA von der Auswertung der Überwachungskameras abhängt. Professor Richard McGowan ist Glücksspielexperte am Boston College. Er beschreibt die Situation auf eine ähnliche Weise:

Gäste müssen Masken tragen, aber dies eröffnet sicherlich auch die Möglichkeit für Überfälle. Wie viel mehr [Sicherheitspersonal] könnten Casinobetreiber also einstellen, ohne den Eindruck eines Gefängnisses mit niedriger Sicherheitsstufe zu erwecken?

Maskenpflicht auch in deutschen Spielhallen ein Problem?

In Deutschland wird die Maskenpflicht derzeit kontrovers diskutiert. Die Spielotheken haben in ihren neuen Hygienekonzepten Masken vorgesehen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Die meisten Spielhallen sind froh, dass sie überhaupt wieder öffnen dürfen, sodass bisher keinerlei Kritik an der Maskenpflicht verübt wurde. Bisher hat lediglich Niedersachsen den Maskenschutz am Gerät abgeschafft. In den meisten anderen Bundesländern soll man sie die gesamte Zeit über tragen.

In Deutschland gibt es derzeit ebenfalls Berichte über Spielhallenräuber, die ihr Gesicht lediglich mit einer Mund-Nasen-Bedeckung schützen, um nicht erkannt zu werden.

Geplanter Überfall in Menden (NRW)

Zwei unbekannte Täter wollten Anfang Juni eine Spielhalle in Menden überfallen. Es handelt sich um eine Stadt im Norden des Sauerlands in Nordrhein-Westfalen mit circa 56.000 Einwohnern. Ein Zeuge hatte ein Messer bei einem der Männer entdeckt. Am 5. Juni 2020 hatte ein Mann mit einer schwarzen Schirmmütze die Spielhalle an der Fröndenberger Straße ausgekundschaftet. Sein Komplize mit einer weißen Schirmmütze wartete an der Eingangstür der Spielhalle. Er hielt ein Messer in der Hand. Der erste Täter hatte eine stabile Statur und war ungefähr 1,80 Meter groß. Sie trugen schwarze Sweatshirts, graue Jeans, schwarze Schuhe und schwarze Stoffmasken.

Sein Komplize war hingegen eher schlank, ungefähr 1,60 Meter groß und trug helle Kleidung, blaue Jeans sowie eine OP-Maske. Er trug ein Klappmesser. Der Zeuge hatte ihn auf das Klappmesser angesprochen. Daraufhin sind die beiden mutmaßlichen Räuber geflohen und werden seitdem gesucht.

Spielhallenraub in Solingen (NRW)

Am Freitag, dem 12. Juni 2020, hatte ein Mann gegen 21.20 Uhr eine Mitarbeiterin in der Solinger Spielhalle in der Düsseldorfer Straße mit einem Messer bedroht. Die 56-jährige Angestellte sollte die Einnahmen herausgeben. Der Mann floh dann zu Fuß mit der Beute. Er war ungefähr 1,80 Meter groß, hatte eine kräftige Figur und trug eine blaue Schutzmaske sowie eine Mütze.

Überfall in Mettmann (NRW)

Am Donnerstag, den 18. Juni 2020, sollen zwei unbekannte Täter die Spielhalle in der Velberter Oststraße ausgeraubt haben. Velbert liegt ungefähr 20 Kilometer von Düsseldorf entfernt im Kreis Mettmann. Der erste Täter trug einen schwarzen Kapuzenpullover, blaue Jeans und rote Sportschuhe. Ungefähr zwischen 20 und 30 Jahren soll sein Alter gewesen sein. Er war ungefähr 1,70 Meter groß und trug ein Messer bei sich. Sein Gesicht hatte er mit einem weiß-roten Tuch bedeckt.

Der zweite Täter soll ungefähr das gleiche Alter gehabt haben. Er war leicht größer und hatte einen dunklen Teint. Er hatte eine schwarze Jacke mit weißer Aufschrift, eine blaue Kappe mit weißem Logo, eine schwarze Hose und Sportschuhe getragen. Sein Gesicht war mit einer roten Maske oder einem roten Tuch bedeckt.

Bisher keine Statistiken über Anstieg der Raube auf Spielhallen

Bisher gibt es keine statistischen Auswertungen, ob die Überfälle auf Spielhallen zunehmen. Durch die Pandemie und die Schließungen aller Spielotheken wird dieses Jahr garantiert insgesamt ein Rückgang zu verzeichnen sein. Auf jeden Fall zeigen die drei Beispiele, dass auch hierzulande Kriminelle durch die Maskenpflicht verstärkten Schutz vor Strafverfolgungen erwarten dürfen. Ob das Überfallrisiko dadurch steigt, wird erst die Zukunft zeigen.

Bildquelle: AdobeStock 335087278, Money Heist character is dressed in new clothes, protected by the new covid19 virus, mask and gloves, © Michael Villalta

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4 Kommentare zu: Steigt mit der Maskenpflicht in Spielhallen die Gefahr von Raubüberfällen

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Interessantes Thema. Da ich bereits in den "Genuss" eines Überfalls durch drei Maskierte kam, fühle ich mich unwohl, sobald ich eine Kaufhalle betrete. Spielotheken, die keinen Ausweis verlangen, haben aktuell sicherlich ein...   Mehr anzeigen
wer in solchen unseriösen spielotheken betreibt, muss sich nicht wundern. ich bin immernoch für personalausweißabgabe am empfang um überhaupt spielen zu dürfen.
Zur Zeit muss man beim Betreten soweit ich weiß den Personalausweis vorlegen und zusätzlich die eigenen Kontaktdaten wegen der Corona-Nachverfolgung angeben, unentdeckt bleibt somit keiner sehr lange. Und dann, wer überfällt...   Mehr anzeigen
Naja, Kaufhallen werden wegen ein paar Hundert Euro überfallen.

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