Casino-Besuch für Blinde: „Spielkarten-Lesegerät" in Planung

Bislang ist es blinden Menschen kaum möglich, im Casino zum Beispiel Blackjack zu spielen. Dank eines amerikanischen Erfinders könnte sich das nun aber bald ändern. Der Mann aus Justice im US-Bundesstaat Illinois hat nämlich eine Art „Spielkarten-Lesegerät“ entwickelt. Dieses können Blinde nutzen, um Spielkarten mit den Fingern zu lesen. Aber wie funktioniert dieses Gerät?

Im Juli des vergangenen Jahres berichteten wir von einem Mann aus Baden-Württemberg, der mit einem Einsatz von 2,50 Euro beeindruckende 180.000 Euro am Blackjack-Tisch gewann. Bis heute haben es sehbehinderte Menschen nicht einfach, ihren Alltag zu bewältigen. In der Spielbank haben sie im Grunde genommen keine Möglichkeit, an Glücksspielen wie Blackjack teilzunehmen. Das könnte sich in Zukunft allerdings ändern. Schon bald könnte nämlich ein „Spielkarten-Lesegerät“ auf den Markt kommen, das blinden Menschen die Teilnahme am Glücksspiel ermöglichen könnte.

Erfinder-Organisation stellt „Spielkarten-Lesegerät“ vor

Erst vor wenigen Tagen hat die Erfinder-Organisation InventHelp in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass man es geschafft habe, ein sogenanntes „Spielkarten-Lesegerät“ zu entwickeln. Damit soll es blinden Menschen möglich sein, standardmäßige Spielkarten mit ihren Fingern zu „lesen“. Der Erfinder kommt aus dem kleinen Ort Justice (ca. 13.000 Einwohner) im US-Bundesstaat Illinois.

Das „Spielkarten-Lesegerät“ trägt den Namen Novak Card Readers. Das Gerät soll es den blinden Gästen ermöglichen, die Standard-Spielkarten zu lesen und damit den Wert jeder einzelnen Karte zu bestimmen. Damit könnten die betroffenen Personen in Zukunft an Spielen wie Baccarat, Poker und Blackjack teilnehmen. Der Erfinder gab in einer aktuellen Pressemitteilung an, dass er das „Spielkarten-Lesegerät“ für einen seiner Freunde entwickelt habe, der blind sei.

Wie funktioniert das „Spielkarten-Lesegerät“?

Die Erfindung funktioniert im Grunde ganz einfach: Der Kartenleser scannt jede einzelne Spielkarte und bestimmt den Wert und die Farbe (z. B. Ass, Herz). Diese Information leitet das Gerät dann über den integrierten Lautsprecher an den Anwender weiter. Weiterhin soll das „Spielkarten-Lesegerät“ laut Erfinder günstig, tragbar und intuitiv zu bedienen sein.

Sehbehinderte Menschen waren bislang vom Spiel ausgeschlossen

Natürlich verbieten die Casinos den sehbehinderten Menschen nicht, die Spieltische aufzusuchen und mitzuspielen. Es gab aber bisher immer ein großes Problem: Einerseits durften die blinden Gäste natürlich keine eigenen Spielkarten an den Tisch mitbringen, da es dadurch zu Betrugsversuchen kommen könnte. Andererseits sind spezielle Spielkarten mit der Braille-Blindenschrift in den Casinos grundsätzlich nicht zugelassen. Damit gab es bislang keine umsetzbare Möglichkeit, wie sehbehinderte Menschen am Spiel teilnehmen können.

Fazit

Zum aktuellen Zeitpunkt steht noch nicht fest, ob der Novak Card Reader in den Vereinigten Staaten eine Zulassung bekommen wird. Ebenfalls ist noch unklar, ob die Casino-Betreiber sich gegen die Einführung eines solchen „Spielkarten-Lesegerätes“ zur Wehr setzen werden, da sie das System zum Beispiel als betrugsanfällig einordnen. Bis ein solches Gerät in den europäischen Casinos eingeführt werden kann, wird also auf jeden Fall noch einige Zeit vergehen. Die Idee, dass zukünftig aber auch sehbehinderte und blinde Personen am Glücksspiel teilnehmen können, ist grundsätzlich auf jeden Fall eine gute Sache.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/auge-mensch-gesicht-vision-suchen-321961/