In den vergangenen Wochen wurden gleich zwei große Glücksspielmarken zu jeweils siebenstelligen Geldstrafen verurteilt. Insgesamt müssen die beiden Glücksspielfirmen fast fünf Millionen Euro bezahlen. Aber um welche Glücksspielanbieter handelt es sich und welche Verfehlungen werden den Anbietern vorgeworfen?

Die europäischen Glücksspielbehörden gehen seit einiger Zeit immer rigoroser gegen Online-Glücksspielanbieter vor, die sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten. Erst im April dieses Jahres berichteten wir darüber, dass William Hill von der britischen Glücksspielkommission zu einer Rekord-Strafe von knapp 22 Millionen Euro verurteilt wurde. Nun sind innerhalb von wenigen Wochen gleich zwei weitere Millionenstrafen für Online Casinos dazugekommen.

Betsson-Tochter muss über zwei Millionen Euro Strafe zahlen

Bereits Mitte Mai haben die finnischen Behörden eine Geldstrafe in Höhe von 2,4 Millionen Euro gegen die BML Group Ltd. ausgesprochen. Hierbei handelt es sich um eine Tochtergesellschaft des schwedischen Glücksspielgiganten Betsson. Der BML Group wird vorgeworfen, in Finnland über einen längeren Zeitraum Glücksspielwerbung für illegale Online-Glücksspielanbieter geschaltet zu haben. Das finnische Gesetz schreibt jedoch vor, dass Glücksspielwerbung ausschließlich dem staatlichen Anbieter Veikkaus vorbehalten ist.

Die Betsson-Tochter hatte zuvor mitteilen lassen, dass das Unternehmen über eine europäische Glücksspiellizenz aus Malta verfüge und es sich deshalb nicht um unerlaubtes Glücksspiel handle. Die finnischen Behörden widersprachen diesem Statement und verwiesen darauf, dass eine finnische Glücksspiellizenz erforderlich sei.

Darüber hinaus ist die BML Group Ltd. in Finnland sozusagen auf die „Blacklist“ der nationalen Polizei gekommen. Folglich dürfen Zahlungsdienstleister in Finnland ab sofort keine Transaktionen mehr von und an die BML Group Ltd. durchführen. Des Weiteren wurde die BML Group Ltd. aufgefordert, sämtliche Online Casinos für finnische Spielerinnen und Spieler zu sperren. Erst Anfang Juni berichteten wir ausführlich darüber, dass das unregulierte Glücksspiel in Finnland ein Problem ist.  

Videoslots muss in Großbritannien über zwei Millionen Euro Strafe zahlen

Auch der bekannte Online-Glücksspielanbieter Videoslots wurde erst Mitte Juni zu einer rekordverdächtigen Strafe in Höhe von zwei Millionen GBP verurteilt. Umgerechnet entspricht das einer Strafe von rund 2,3 Millionen Euro.

Die britische Glücksspielbehörde wirft dem Glücksspielanbieter mit Sitz auf Malta unter anderem mangelhafte Vorkehrungen zur Geldwäsche-Bekämpfung vor. Des Weiteren ist die Behörde der festen Überzeugung, dass die soziale Verantwortung gegenüber den Spielern nur unzureichend gewährleistet wird. Die Verstöße sollen sich im Zeitraum zwischen Oktober 2019 und Oktober 2022 zugetragen haben. Wie die britische Glücksspielbehörde mitgeteilt hat, hat Videoslots das Urteil bereits akzeptiert und ist demnach gewillt, die Millionenstrafe zu bezahlen. Die Strafe soll für gute Zwecke genutzt werden.

In den Niederlanden hat die dort zuständige Glücksspielbehörde gegen das bekannte Glücksspielunternehmen N1 Interactive Ltd. in diesem Jahr ebenfalls eine Strafe in Höhe von 25 Millionen Euro verhängt. Der Druck auf die Online-Glücksspielanbieter von Seiten der europäischen Glücksspielbehörden scheint also spürbar zu steigen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/geld-scheine-euro-scheine-währung-1508434/

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11 Kommentare zu: Millionenstrafen für Videoslots und Betsson

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Haha ihr videoslots in den Himmel 🙄
Steuern kassieren ohne Lizenz wo ist denn das Geld hingegangen. Waren bestimmt mehr als die straffe. Habe dort eine Menge gelassen. Und jetzt sind sie weg👍👍
5 Mio...die lachen doch ...da muss schon ein Hammer ab 80-100mio kommen. können sie sich die Strafe auch sparen
Ich denke, dass selbst in einem sehr erfolgreichen und liquiden Unternehmen niemand aus der Chef-Etage darüber lacht, dass eine Strafe von 5 Millionen Euro bezahlt werden muss. Dann könnte der Boni im nächsten Jahr vielleicht auch...   Mehr anzeigen
Der eigentliche Skandal ist, das diese Strafen in Millionenhöhe scheinbar nicht mal die Portokasse belasten. Das typische deutsche Mittelstandsunternehmen im Familienbesitz könnte umgehend Insolvenz anmelden...traurig.
Das sehe ich ähnlich, wobei man natürlich auch nicht weiß, ob die Strafe letztendlich auch bezahlt wird, oder ob - wie im Beispiel des deutschen Mittelstandsunternehmens - nicht einfach auf die Zahlungsunfähigkeit verwiesen wird...   Mehr anzeigen
Also gerade bei Videoslots finde ich diese Entscheidung etwas weired. Da gibt es ganz andere Anbieter die mal eine vor den Latz bekommen müssten. Videoslots war jahrelang ein top faires Casino ohne irgendwelchen Schmu und...   Mehr anzeigen
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Das könnte vielleicht damit zusammenhängen, dass zuverlässige Anbieter wie Videoslots für die Behörden wahrscheinlich greifbar sind, da sie ihren Geschäftssitz nicht wie andere dubiosere Online Casinos verschleiern und außerdem in...   Mehr anzeigen
fair? Steuern zu kassieren obwohl man keine deutsche Lizenz hat, findest du fair?
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@RateReducer: Naja ich habe lange bei Videoslots gespielt BEVOR der gnzer Kram mit den Einschränkungen und Steuern kam! Und es wasr eines der besten Casinos was mir jemals untergekommen ist.
@Oldaka: Dem stimme ich ohne Einschränkungen zu.
Wheel of Jackpot war einfach mega, genauso wie die Battles. Von der quasi Echtzeit Auszahlung, könnten sich viele ne Scheibe abschneiden 👌
@RateReducer: Nein, das natürlich nicht. Meine Aussage war eher auf die Vergangenheit bezogen. Da haben viele Spielerinnen und Spieler mit Videoslots fast durchgehend positive Erfahrungen gemacht. Schade, dass sich Videoslots nun nicht um eine...   Mehr anzeigen

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