Ein Mann aus einer Vorstadt von Detroit hat Gesichtsmasken und aufwendige Verkleidungen genutzt, um sich in den Casino Resorts von Detroit als VIP-Spieler auszugeben und die Identitäten von anderen Casinokunden zu stehlen. Das FBI geht davon aus, dass er wenigstens 10 Opfer um 100.000 Dollar betrogen haben soll.

Gegen den 55-jährigen John C. C. wurde eine 17-seitige Strafanzeige gestellt. Ermittler des FBI hatten den Täter in Kansas festgenommen (etwa 1.300 Kilometer von Detroit entfernt). Er soll nach Michigan zurückgebracht werden, wo er sich vor einem Bundesgericht in Detroit verantworten muss.

Seit Mai 2019 soll der Mann ein System genutzt haben, um die Identitäten der Opfer zu stehlen. Dabei soll er persönliche Daten online gekauft und falsche Führerscheine ausstellen lassen haben. Somit hat er die Identitäten der Menschen gestohlen und dann unter falschem Namen im Casino Geld abgehoben.

Wie wurden die Opfer in den Spielbanken um ihr Geld betrogen?

John hat die Daten von Kunden genutzt, die im MGM Grand Detroit am VIP-Programm teilgenommen haben. Die Kunden konnten über Verkaufsstellen, welche in dem Casino Resort integriert sind, Bargeldvorschüsse bekommen. Das hat sich der Mann zunutze gemacht und so immer wieder Abhebungen auf falsche Namen getätigt.

Die Verkaufsstellen werden jedoch von Videokameras überwacht. Aus dem Grund musste sich John verkleiden. Laut den Ermittlern handelte es sich um sehr aufwendige Verkleidungen mit Gesichtsmasken, Hüte, Brillen und Operationsmasken. Im Jahr 2019 hat er im April und Mai auf die Art wenigstens 10 Spieler um 98.840 US-Dollar (84.000 Euro) betrogen. Das sind zumindest die Fälle, welche dem FBI bekannt wurden.

Wie ist der Schwindel im MGM Grand Detroit aufgefallen?

Die Auswertungen der Überwachungskameras vom 23. Mai 2019 würden zeigen, wie sich John dem MGM Grand näherte und eine Prothesenmaske aufsetzte. Eine blaue Jacke, eine dunkle Mütze, blaue Jeans und eine Sonnenbrille trug er an dem Tag. In weniger als einer halben Stunde hat er an dem Tag 15 Bargeldabhebungen in Höhe von insgesamt 30.000 US-Dollar vorgenommen. Danach ist er in ein Taxi gestiegen, das ihn am Pegasus Taverna Restaurant in Greektown abgesetzt hat. Die Ermittler meinten, dass er dort die Toilette aufgesucht hat.

Ungefähr 10 Minuten später zeigt ein Überwachungsvideo außerhalb des Restaurants, wie C. das Restaurant ohne Verkleidung verlässt und stattdessen ein weißes T-Shirt, blaue Jeans, dunkle Schuhe und eine schwarze Plastiktüte trägt.

Bei der Überprüfung des Videomaterials hat sich wohl immer das gleiche Tatmuster ergeben. John kam verkleidet in das MGM Grand Detroit. Er zeigte in diversen Verkaufsstellen den falschen Ausweis vor und hob Geld ab. Außerdem sah man, dass er immer auf ein Blatt Papier während der Abhebungen gesehen hat. Darauf waren wahrscheinlich die letzten vier Ziffern der Sozialversicherungsnummer und die letzten vier Ziffern der Telefonnummer des VIP-Kunden enthalten. Man braucht sie zum Abschluss der Transaktion.

Trotz COVID-19 wurde der Betrug fortgeführt

Als im März 2020 die meisten Spielbanken in Kansas aufgrund der COVID-19-Pandemie geschlossen wurden, hat er noch versucht, seinen Trick anzuwenden. Er hat sein Glück in den Resorts der amerikanischen Ureinwohner Amerikas versucht.

Am 12. März 2020 wurde John wegen Identitätsdiebstahls von der Prairie Band Potawatomi Tribal Police im Prairie Band Casino und Resort in Mayetta im US-Bundesstaat Kansas festgenommen.

Die Auswertung der Überwachung durch das Casino ergab, dass er sich als älterer weißer Mann mit Strohhut, Brille und einem Rollator verkleidet hatte. Er hat versucht, mehrere Bargeldabhebungen in Höhe von 20.000 US-Dollar (rund 17.000 Euro) durchzuführen. Die Mitarbeiter der Ausgabestellen waren von den Vorkommnissen im MGM Grand unterrichtet. Sie stellten Ähnlichkeiten fest und haben die Sicherheitsmitarbeiter eingeschaltet.

Die Sicherheitsmitarbeiter baten um weitere Informationen und wollten wissen, warum er so viel Geld abhebt. Daraufhin ging er sofort zur Toilette, wo er seine Verkleidung entfernte. In dem Bericht der Ermittler heißt es dann:

C. verließ das Casino mit einer merklichen Ausbuchtung an der Vorderseite seiner Hose, die vermutlich die prothetische Gesichtsmaske ist.

Die Reservatspolizei hat Kleidung, seine Gehhilfe, 11.000 Dollar Bargeld (rund 9.000 Euro) und zwei Führerscheine in der Toilette gefunden. Die Lizenzen gehörten zwei Opfern, enthielten jedoch veränderte Fotos. Sie zeigten eine Person, die eine Gesichtsmaske trug. In dem FBI-Bericht zur Festnahme hieß es außerdem:

Auf den Führerscheinen waren auch Haftnotizen auf der Rückseite der Karten mit der Sozialversicherungsnummer und der Telefonnummer der Opfer angebracht, die für die Durchführung der Transaktionen erforderlich waren.

Nach der Aktion wurde der Dieb verhaftet. Bei der Verhaftung fand man zwei weitere Führerscheine von anderen Personen. Außerdem hatte er 16.000 US-Dollar (rund 13.500 Euro) dabei, eine Brille sowie Casino-Gutscheine. Die Maske wurde am Tag darauf in der Nähe des Casinos gefunden.

Er hatte als Mietwagen einen Nissan Versa. Dort fand man vier Gesichtsmasken sowie einen Strohhut, der ebenfalls bei einigen Verkleidungen getragen wurde.

Anschließend hatte man eine Lagereinheit gefunden, welche er angemietet hat. Dort hat man Hunderte von Quittungen des MGM Grand und 48 gefälschte Führerscheine vorgefunden. Die weiteren Ermittlungen zeigten noch einmal 83 Führerscheine, 14 Versicherungskarten mit mehreren Namen, eine gefälschte 100-Dollar-Rechnung und Bücher darüber, wie man mit diversen Verbrechen davonkommt. Ein wiederhergestelltes Flash-Laufwerk enthielt Fälschungsdokumente, Hintergrundüberprüfungen verschiedener Personen, Tutorials zum Fälschen von Geld und Excel-Tabellen mit mehr als 1.000 Namen. Selbst Fotos von sich, wie er die Gesichtsmasken aufprobiert, wurden gesichert.

MGM Betrug ist sicher kein Zufall

Von den Ermittlern wurde keine Verbindung hergestellt, aber der Betreiber MGM Resorts soll im Sommer 2019 gehackt worden sein. Die Folge war, dass Daten von 10 Millionen Kunden gestohlen werden konnten. Zunächst hatte MGM den Vorfall bestritten. Am Ende musste man das Sicherheitsproblem aber dennoch zugeben.

Berichten zufolge wurde er bereits an die Behörden des Bundesstaates Michigan ausgeliefert. Er befindet sich derzeit in Haft. Er darf aufgrund der Fluchtgefahr nicht auf Kaution freigelassen werden. Derzeit wartet er auf die Vorführung vor ein Bundesgericht.

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1 Kommentar zu: USA: Casinobetrug mit Gesichtsmasken – 100.000 Dollar wurden erbeutet.

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Das Heftige ist, dass es 9 mal geklappt hat.

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