In der Vergangenheit kam es weltweit immer wieder zu Wettmanipulationen in verschiedenen Sportarten. Zumeist sprechen sich einzelne Sportler miteinander ab, um hohe Wettgewinne kassieren zu können. Aber welche Sportarten sind besonders anfällig für Wettbetrug und welche Maßnahmen können die betrügerischen Aktivitäten zukünftig eindämmen?

In den zurückliegenden Wochen, Monaten und Jahren berichteten wir bei GambleJoe immer wieder über das Thema Wettmanipulation bzw. Wettbetrug. Zuletzt ging es in einem kürzlich im Juni dieses Jahres veröffentlichten Artikel sogar um Wettbetrug in der deutschen Handball-Bundesliga. Darüber hinaus ging es in einem anderen Artikel aus dem Monat April um Wettbetrug in den brasilianischen Fußballligen. Hier berichteten wir darüber, dass jeder fünfte Fall von Fußballmanipulation weltweit in Brasilien festgestellt wird.

Welche Sportarten sind anfällig für Wettbetrug?

Grundsätzlich sind vor allem Einzelsportarten anfällig für Wettbetrug. Warum? Ganz einfach: Hier müssen lediglich einzelne Personen beeinflusst bzw. bezahlt werden, um sicherzustellen, dass das gewünschte Spielergebnis eintritt. Bei Mannschaftssportarten wie Fußball oder Handball ist Wettmanipulation hingegen kein allzu einfaches Unterfangen, da hier immer mehrere Personen unmittelbaren Einfluss auf das Spielgeschehen haben können.

Im Gespräch mit der Redaktion von WEB.DE hat auch Sportökonom Prof. Dr. Christian Deutscher von der Universität Bielefeld diesen Eindruck bestätigt. Seiner Einschätzung zufolge kann das sogenannte Match-Fixing oft in Einzel- und eher selten in Teamsportarten beobachtet werden. Insgesamt ist festzustellen, dass es nie mehr Manipulation und Wettbetrug im Sport als zum gegenwärtigen Zeitpunkt gab.

Tennis und Snooker sind beliebte Sportarten für Wettbetrug

Zum Jahresanfang erschütterte ein Wettskandal die Welt des Snookers. Infolge des Skandals wurden unter anderem zehn chinesische Spieler vom Weltverband gesperrt. Darüber hinaus konnte zuletzt Wettbetrug in unterklassigen Turnieren beim Tennis beobachtet werden. Doch warum sind gerade diese Sportarten für Wettmanipulationen besonders gut geeignet? Entscheidend dafür ist nämlich nicht allein die Tatsache, dass es sich um Einzelsportarten handelt.

Hinzu kommt, dass man bei diesen Sportarten mit den geringsten Leistungsunterschieden die größten Ergebnisunterschiede erzielen kann. Sowohl beim Snooker als auch beim Tennis geht es um wenige Millimeter bzw. Zentimeter, wobei niemand im Nachhinein feststellen kann, ob der Spieler mit Absicht nicht getroffen hat.

Des Weiteren wird das Match-Fixing durch einen liquiden Wettmarkt befeuert. Insbesondere in der Online-Wettbranche wurden zuletzt deutlich höhere Einsätze festgestellt, sodass wesentlich mehr Geld im Umlauf ist. Grundsätzlich ist es nämlich deutlich einfacher, einen Betrug geheim zu halten, wenn ein Markt liquide ist.

Sportradar: Wie viele manipulierte Spiele gab es weltweit im Jahr 2022?

Sportradar ist das weltweit größte Dienstleistungsunternehmen für die Sportwetten-Industrie. Im April dieses Jahres meldete Sportradar die Zahlen für das zurückliegende Jahr. Demnach stellte das Unternehmen bei exakt 1.212 Spielen Match-Fixing fest. Die manipulierten Spiele betreffen insgesamt zwölf verschiedene Sportarten. Zum Vergleich: Noch im Jahr 2021 wurden von Sportradar „nur“ 903 verdächtige Wettaktivitäten in zehn Sportarten festgestellt. Den Berichten von Sportradar zufolge ist Fußball der Sport mit der höchsten Häufigkeit verdächtiger Spiele, obwohl es sich um eine Mannschaftssportart handelt.

Bereits im Dezember 2020 haben wir uns in einem anderen Artikel die Frage gestellt, ob Wettbetrug auch beim E-Sport schon ein Problem sein könnte.

Wie lässt sich Wettbetrug verhindern?

Natürlich werden sich Wettmanipulationen in keinem Fall komplett verhindern lassen. Die Bemühungen von Sportradar und ähnlichen Dienstleistern können jedoch dafür sorgen, dass zumindest dann Alarm geschlagen werden kann, wenn auf ein (kleineres) Sportereignis auffällig hohe Wetteinsätze platziert werden.

Selbst hohe Strafen scheinen viele Profis dabei nicht davon abzuhalten, sich am Wettbetrug zu beteiligen. Wenn Betrugsaktivitäten auffliegen, folgen in der Regel mehrjährige oder gar lebenslange Sperren sowie hohe Geldstrafen.

Fazit

Besonders Einzelsportarten wie Snooker oder Tennis sind anfällig für Wettbetrug, da hier für die Manipulation bereits Absprachen zwischen einzelnen Profis ausreichen. Die aktuellen Zahlen von Sportradar zeigen, dass im zurückliegenden Jahr weltweit über 1.200 manipulierte Spiele festgestellt wurden. Wettbetrug wird sich natürlich nie komplett unterbinden lassen. Das liegt schlichtweg daran, dass die Wettbranche mittlerweile milliardenschwer ist und daher auch immer ein Anziehungspunkt für Kriminelle ist.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/steuern-steuerhinterziehung-polizei-1027103/

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3 Kommentare zu: Welche Sportarten sind anfällig für Wettbetrug?

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Interessanter Artikel, danke.
Aber wie kommt man zu dem Fazit, dass Tennis und Snooker am häufigsten manipuliert sind, wenn im Satz vorher steht, Fussball war am häufigsten unter Verdacht?
Oder ist da nochmal unterschieden worden,...   Mehr anzeigen
Vielen Dank für das Feedback. Fußball ist in absoluten Zahlen am häufigsten von Wettmanipulation betroffen. Das liegt schlichtweg daran, dass Fußball vor allem im europäischen Bereich, aber auch in vielen anderen Kontinenten eine...   Mehr anzeigen
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@Christian_1994: Ja, danke!
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