Fast ein Drittel der 16- bis 24-Jährigen kann sich einer aktuellen Studie zufolge eine Karriere im E-Sport-Bereich vorstellen. Der Umsatz im E-Sport steigt seit Jahren immer weiter an. Zuletzt wurde weltweit ein Umsatz von 958 Millionen US-Dollar erwirtschaftet (2019). Aktuellen Prognosen zufolge könnten es im Jahr 2023 bereits 1,6 Milliarden US-Dollar sein.

Aber was sind die Gründe dafür, dass sich immer mehr junge Menschen vorstellen können, als professioneller E-Sportler zu arbeiten und damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen? Und was ist mit den „klassischen“ Traumberufen wie Astronaut oder Polizist? Der game-Verband der deutschen Games-Branche e. V. hat eine repräsentative Studie in Auftrag gegeben, bei der untersucht wurde, wie begehrt E-Sport-Jobs inzwischen bei jungen Menschen sind. Durchgeführt wurde diese Studie vom Meinungsforschungsunternehmen YouGov Deutschland GmbH. Insgesamt wurden hierbei 2.034 Menschen befragt. Das Ergebnis ist überraschend: Vor allem junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren streben immer häufiger eine Karriere im E-Sport-Bereich an.

Jeder dritte Jugendliche will E-Sportler werden

Im Rahmen der Befragung haben 28 Prozent der Befragten zwischen 16 und 24 Jahren angegeben, sich eine Karriere als professioneller E-Sportler vorstellen zu können. Voraussetzung für diese Einschätzung ist allerdings, dass sie weiterhin ihre berufliche bzw. schulische Laufbahn verfolgen können. Das bedeutet also, dass sich viele junge Menschen nicht auf die E-Sport-Karriere verlassen wollen, sondern sich vielmehr ein zweites Standbein aufbauen möchten. Bei den etwas älteren Befragten zwischen 25 und 34 Jahren sind es immerhin noch 25 Prozent, die sich eine Karriere als E-Sportler vorstellen können. Darüber hinaus ergab die repräsentative Studie, dass gut jeder fünfte Befragte (21 Prozent) E-Sportler als Vorbilder sieht.

Der Geschäftsführer der esports player foundation, Jörg Adami, sieht mit den aktuellen Studienergebnissen seine Arbeit bestätigt:

„Die aktuellen Zahlen belegen eindrucksvoll, welche Potenziale für uns als Gesellschaft im E-Sport liegen“.

Potenzielle E-Sport-Talente professionell fördern

Aktuell werden hierzulande 50 Spielerinnen und Spieler von der esports player foundation auf dem Weg zum professionellen E-Sportler unterstützt. Die derzeitigen Planungen sehen allerdings vor, die Zahl bis zum Ende des kommenden Jahres auf 200 zu erhöhen. Überraschend für viele dürfte der Umstand sein, dass sogar die nordrhein-westfälische Landesregierung ein Budget in Höhe von 1,3 Millionen Euro zur Verfügung stellt, um junge E-Sport-Talente professionell zu fördern. Darüber hinaus beteiligen sich auch private Unternehmen wie die Deutsche Telekom oder die Deutsche Kreditbank an den Förderzahlungen. Aber wie sehen die Fördermaßnahmen der esports player foundation in der Praxis aus?

  • In-Game-Coaching: Wer nicht in einer Organisation spielt, soll von Profitrainern trainiert werden.
  • Gaming-Stühle: Zur Vorbeugung gesundheitlicher Probleme sollen Förderkandidaten unter anderem auch ergonomische Gaming-Stühle erhalten.
  • Hardware: Um die Leistungsfähigkeit der Förderlinge zu optimieren, werden sie mit hochwertigen PCs und anderer Hardware ausgestattet.
  • Duale Karriere: Zusätzlich soll es umfassende Unterstützungsmaßnahmen geben, damit die E-Sportler Schule, Studium und/oder Beruf miteinander verbinden können.
  • Fitness & Gesundheit: Zum Förderkonzept der esports player foundation gehören auch sportmedizinische Untersuchungen.

 

Traumberuf für Kinder: Damals Astronaut, heute E-Sportler?

Wer die aktuelle Studie des Meinungsforschungsunternehmens YouGov Deutschland GmbH betrachtet, könnte zu dem Ergebnis kommen, dass ein Großteil der Kinder heutzutage tatsächlich professioneller E-Sportler oder vielleicht Youtuber werden will, doch weit gefehlt. Eine weitere etwa zwei Jahre alte Studie der APPINIO GmbH unter 1.859 Befragten ergab, dass Kinder sehr stark in Rollenklischees denken und es über die Generationen hinweg kaum Veränderungen hinsichtlich des Traumberufs gab. Zwar mag es inzwischen durchaus eine beachtliche Zahl an Kindern und Jugendlichen geben, die eine E-Sportler-Karriere anstreben. Doch die Mehrheit der Kinder verfolgt offensichtlich andere Ziele. Jedenfalls finden sich unter den beliebtesten zehn Traumberufen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen weder „E-Sportler“ noch „Youtuber“.

Top 10 der beliebtesten Berufe bei Kindern

  1. Polizist
  2. Tierarzt
  3. Pilot
  4. Lehrer
  5. Arzt
  6. Feuerwehrmann
  7. Astronaut
  8. Profifußballer
  9. Prinzessin
  10. Schauspieler

Quelle: Befragung der APPINIO GmbH aus dem Jahr 2018

Fazit

Tatsächlich scheinen immer mehr junge Leute nicht nur in Deutschland daran interessiert zu sein, im E-Sport eine Karriere zu starten. Doch die aktuelle Studie, die von dem game-Verband der deutschen Games-Branche e. V. in Auftrag gegeben wurde, ergab auch, dass nur dann etwa jeder Dritte eine Tätigkeit als Profi-E-Sportler anstrebt, wenn er parallel weiterhin seine Schul- bzw. Berufslaufbahn verfolgen kann. Die Mehrheit der Befragten scheint sich also bewusst darüber zu sein, dass es keine gute Idee ist, sich einzig und allein auf die E-Sport-Karriere zu verlassen und dafür auf eine ausreichende Bildung zu verzichten. Auch zeigt eine weitere Studie der APPINIO GmbH aus dem Jahr 2018, dass E-Sportler nach wie vor bei jungen Menschen nicht zu den beliebtesten Traumberufen gehört. Die allermeisten Kinder, Jugendlichen und junge Erwachsene streben stattdessen eine Tätigkeit als Polizist, Tierarzt oder Pilot an.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/kinder-gewinnen-erfolg-videospiel-593313/

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2 Kommentare zu: Traumberuf: Damals Astronaut, heute E-Sportler?

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Influencer/Youtuber/Stream , ja.

Esport find ich hier doch etwas sehr weit hergeholt.
Stimmt, die Influencer und YouTuber hätte man auch noch mit einbeziehen können. Aber gerade der E-Sport-Bereich wächst ja aktuell auch sehr stark

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