“Schwein gehabt” beim Glücksspiel

Die Feiertage, aber auch das Glücksspiel sind von kleinen Ritualen geprägt. Sei es das Setzen auf die persönliche Lieblingszahl oder der Talisman, der zu einem besonders guten Spielausgang zu Silvester führen soll: Formen von Glauben an das Glück, die Gewinnchancen bei Spielbanken und Co erhöhen sollen, finden sich schnell ein.

Da der Jahreswechsel kurz bevorsteht und mit diesem gern die Hoffnung auf mehr Erfolg, Gesundheit und Reichtum, oftmals durch das Austauschen von kleinen Glücksbringern symbolisiert, in Verbindung gebracht wird, ist auch die Erwartung einer Glückssträhne im Glücksspiel groß. In Griechenland beispielsweise dreht sich am 31. Dezember alles um das Glücksspiel. Dort wird dem Glauben nachgegangen, dass der Jahreswechsel ganz im Zeichen des Glücks steht. Wer beim Silvester-Spiel gewinnt, dem soll das ganze kommende Jahr über das Glück zur Seite stehen. 

Der Glaube an das Glück

Besonders zu Silvester stehen kleine Hufeisen, vierblättrige Kleeblätter oder der Schornsteinfeger für das Einläuten von Glück im neuen Jahr. Auch die Figur eines kleinen Schweinchens findet sich oft unter den Talismanen. So hat die Redewendung “Schwein gehabt” ihren Ursprung im Kartenspiel des Mittelalters, bei dem das Ass als “Sau” bezeichnet wurde. Wer diese Karte gezogen hat, hatte den Trumpf in der Hand und somit das meiste Glück. Die Tradition des Glücksschweins war geboren und findet auch in der heutigen Zeit noch Anwendung im Glücksspiel. Die Rubbellos-Serie “Schwein gehabt” der deutschen Lotteriegesellschaft wurde vermutlich auch danach benannt. Ebenso finden wir ein kleines Karikatur-Glücksschweinchen als Symbol für Glück bei der win2day-Lotterie in Österreich. 

Mit Glaube ans Glück beim Glücksspiel ist nicht unbedingt das Legen von Tarotkarten und ein tiefer Blick in die Glaskugel gemeint. Wie eingangs erwähnt, kann es sich hierbei um simple Gewohnheiten handeln, die das Selbstbewusstsein der Spieler maximieren und ihnen mehr Vertrauen in einen Gewinn geben. So gehört zu einem Ritual schon eine Vorliebe für ein bestimmtes Verhalten im Online-Casino, wie das Setzen auf eine bestimmte Zahl oder Farbe.

Zahlen

Im asiatischen Raum ist die Zahl 8 ein Muss unter den Glücksbringern, da das Wort “Acht” in der chinesischen Sprache sehr dem Klang des Wortes “Wohlstand” ähnelt. Auch der Zahl 9 und 6 werden gute Attribute zugesprochen. Die 4 hingegen wird im asiatischen Glücksspiel vermieden. Ihr Klang ist dem des Wortes “Tod” zu ähnlich.

Die Zahl 13 ist bekannterweise über den asiatischen Kulturkreis hinaus ebenso negativ behaftet. Sowohl die Zahl 13 beim Tischspiel als auch die 13. Hoteletage eines Casino-Hotels oder das Zimmer 13 sollte laut Aberglauben vermieden werden. Die Hintergründe der 13 als Unglückszahl sind von Kultur zu Kultur verschieden: So wird in manchen katholischen Kreisen die 13 in negativen Zusammenhang gestellt, da der Apostel Judas Iskariot der Dreizehnte in der Runde des letzten Abendmahls war und dieser Jesus schlussendlich verraten hat. Manche Glücksspielbetreiber drehen den Spieß mit der Zahl 13 aber werbetechnisch um und bieten besondere Angebote an diesem Tag an. 

Der 50 US-Dollar-Schein, unter Spielern auch “frog” genannt, soll ebenfalls Unglück bringen. Warum dem so ist, weiß man nicht ganz genau. Erzählungen zufolge sollen Kriminelle die 50 Dollar-Geldnote, die sie ihren Opfern entwendet haben, als Trophäe getragen haben. 

Farben

Vor allem die Farbe Rot soll glücksbringende Eigenschaften mit sich bringen und trifft in der chinesischen Kultur auf besondere Beliebtheit. So ist es für manche Casinobesucher in China Tradition, rote Unterwäsche oder ein rotes Einstecktuch zu tragen, um Glück und Freude beim Spiel anzuziehen. 

Es versteht sich wohl von selbst, dass ein gewisser Reiz vom Glücksspiel darin liegt, den Spielausgang zu einem Teil in die Hand des Zufalls zu legen. Dennoch liegt es in der menschlichen Natur, gern in Mustern zu denken und Zusammenhänge zwischen möglichen Einflussfaktoren und Ereignisausgängen herzustellen und aus diesen zu lernen. Dies ist beim Glücksspiel nur sehr begrenzt möglich, warum sich manche Spieler gern auf etwas irrationale Weise auf den Einfluss von Glück oder eben Unglück berufen. 

Ganz besonders ein äußerst positives Spielerlebnis, wie ein großer Gewinn, aber auch eine lange Durststrecke setzt man oft in ganz harmlosen Zusammenhang mit Einflüssen einer höheren Macht oder auch mit gewissen Ritualen oder Hilfsmitteln wie Glücksbringern. Positive Spielausgänge versucht man so schnell in Kontext mit einem Faktor zu setzen, der angeblich Grund dafür war und bemüht sich, diesen beim nächsten Spiel wieder in Betracht zunehmen. Ähnlich gilt es bei negativen Erfahrungen, die natürlich in Zukunft vermieden werden wollen. 

Wer weiß, vielleicht erkennt so mancher von euch das ein oder andere Verhaltensmuster wieder oder setzt zu Silvester auf den positiven Einfluss seines Talismans. 

Quelle Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/gl%C3%BCck-klee-gl%C3%BCcksklee-vierbl%C3%A4ttrig-2722470/