Bei Microgaming gab es in letzter Zeit einige Umbrüche. Vor allem der Verkauf von Quickfire hat im Geschäft einige Wellen geschlagen. Der neue Chef bzw. CEO Stephen Fisk sagte jüngst in einem Interview, dass man sich nun auf das Plattform-Business konzentrieren möchte. Dort lägen die Wurzeln des Unternehmens – und dadurch wurde die Marke überhaupt erst groß, gibt er zu bedenken.

Viele von uns lieben Slots wie Beautiful Bones, Immortal Romance, Thunderstruck oder natürlich Mega Moolah. Diese und zahlreiche weitere Titel sind in unseren Köpfen fest mit Microgaming verbunden. De facto laufen sie aber schon einige Zeit nicht mehr unter dem Logo der Software-Experten von der Isle of Man bzw. dem von deren langjährigem Partner Quickfire. Games Global hat 2022 einen großen Teil des Portfolios gekauft. Das Unternehmen durchlief in den vergangenen Jahren zudem einige weitere Veränderungen.

Nun hat der neue Geschäftsführer Stephen Fisk Stellung zum Wandel genommen und eine klare Richtung für die Zukunft aufgezeigt. Die Marke wird künftig noch weniger als Spiele-Provider auftreten. Der Fokus liege (wieder) auf der Bereitstellung innovativer Plattformen, so wie es auch zu den Anfangszeiten des Unternehmens das Kerngeschäft war.

Das ist der aktuelle Stand bei Microgaming

Microgaming ging in den letzten Jahren durch eine Phase starker Veränderungen. Vor allem die Aufgabe des Microgaming Poker Networks (MPN) 2020 und der Verkauf von Quickfire sowie damit die Abgabe eines riesigen Spielekatalogs an Games Global 2022 waren einschneidend.

Man konzentrierte sich bei Microgaming in den vergangenen zehn Jahren vornehmlich auf Spielautomaten und Casinos. In diesem Zusammenhang sorgte gerade die Loslösung von Quickfire in der Branche für Staunen. Stephen Fisk sieht darin jedoch viel Gutes: Es handele sich weniger um einen Richtungswechsel, sondern vielmehr darum, sich auf das zu konzentrieren, was das Unternehmen von Anfang an erfolgreich gemacht hat, so der Geschäftsführer.

Fisk erklärt: „Man muss sich vor Augen halten, dass Microgaming als kompletter Plattformanbieter begann, der eine Reihe von Dienstleistungen über die Bereitstellung von Spielen und Inhalten hinaus anbot. Wir unterhielten im Laufe der Zeit Poker- und Bingo-Netzwerke sowie andere Dienstleistungen und Produkte, aber haben dabei stets unsere Identität rund um unser komplettes Plattformprodukt gewahrt.“

Microgaming bleibt weiterhin eng mit Online-Slots verbunden

Auch wenn Quickfire einen neuen Eigentümer hat, sollen typische Casinoangebote mit der Marke Microgaming verbunden bleiben. Man strebt weiterhin eine enge Kooperation mit Games Global an und ist laut Aussage von Fisk auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass das Unternehmen sein Spieleportfolio an die Kunden bringt: „Damit Games Global ihre Spiele weltweit vertreiben kann, stellen wir nach wie vor die Technologieplattform zur Verfügung“.

Microgaming möchte auch zukünftig auf dem entsprechenden Markt präsent sein. Entwicklungen sollen genau verfolgt werden – dortige Produkte, Inhalte, Dienstleistungen etc. bleiben bestehen. Das Streben nach Innovationen ebenfalls.

Es wird jedoch alles etwas zurückgefahren: „Wir kehren zur Kernidentität von Microgaming als Plattformanbieter zurück. Dabei dürfen wir jedoch nicht vergessen, dass das Casino einen sehr großen Teil unserer Kunden- und Umsatzbasis ausmacht. Es ist außerordentlich wichtig für uns“, so Fisk.

Über Stephen Fisk

Stephen Fisk ist die bislang jüngste Führungskraft an der Spitze von Microgaming. Einer seiner Vorgänger war Roger Raatgever, der 17 Jahre lang die Rolle des CEOs einnahm und Microgaming durch eine wichtige Schaffensphase in den 2000er- sowie 2010er-Jahren leitete.
Der Umbruch im Unternehmen wurde mit Raatgevers Abgang im Jahr 2018 eingeläutet. Nach ihm haben John Coleman, Andrew Clucas und nun Stephen Fisk die Führung übernommen. Fisk ist wie seine Vorgänger schon lange in der Firma tätig und kennt sich somit bestens in ihren Strukturen aus.

Generell bringt er eine langjährige Erfahrung im Glücksspielbereich mit. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt er sich beruflich mit Spielautomaten, Poker, Sportwetten und Co. So war er beispielsweise beim PokerStars-Betreiber Rational Group 2013 für die Expansion in den Sportwettenbereich verantwortlich, die für die bis dahin reine Poker-Plattform einen großen Schritt bedeutete.

Bei Microgaming war Fisk seit 2018 Chief Operating Officer. Sein Tätigkeitsschwerpunkt lag hier auf der Plattformentwicklung. Das wiederum dürfte hinsichtlich der aktuellen Entwicklung der Geschäftsausrichtung ein ausschlaggebender Faktor für seinen Wechsel in die oberste Führungsposition des Unternehmens gewesen sein.

Verantwortungsbewusstes Spielen wird ein wichtiges Thema sein

Microgaming möchte sich zukünftig mehr für sichere Glücksspielumgebungen einsetzen. Man bietet für Partner maßgeschneiderte Lösungen an, die in der Lage sind, die Anforderungen der Regulierungsbehörden unterschiedlicher Länder zu erfüllen. Darüber hinaus sollen spezielle Sicherheitsvorkehrungen entwickelt werden. Auch Kunden, die ihre eigenen Tools einbinden möchten, werden bei Microgaming die passende Technik und Beratung zur Verfügung gestellt bekommen.

Zusätzlich ist man bestrebt, branchenweite Projekte im Spielerschutz wie die National Gambling Helpline von GamCare und Peer-to-Peer-Gruppentherapieversuche sowie lokale Programme zu unterstützen.

Stephen Fisk sagt dazu konkret: „Es geht um die Kultur und die Mentalität der Mitarbeiter, nicht nur um die Produkte, die wir anbieten. Wir versuchen, das Bewusstsein für verantwortungsvolles Spielen in unser gesamtes Unternehmen zu integrieren. Wir sind der Meinung, dass wir dann auch unseren Kunden bessere Produkte und Dienstleistungen anbieten können.“

Fazit

Microgaming wird sich (weiter) verändern, dennoch dürfte die Marke in digitalen Casinos - nicht nur auf Businessebene, sondern auch nahe an den Kunden - präsent bleiben. Zu lange hat uns das Unternehmen in unserem Spiel begleitet, als dass es nun sozusagen einfach im Backend bzw. im Hintergrund der Online-Spielhallen verschwinden könnte.

Das sieht auch Fisk so: Er betont, dass der jetzt engere geschäftliche Fokus weniger eine Richtungsveränderung sein soll und mehr als eine Rückkehr zu den Wurzeln zu sehen ist. Im Namen der Marke stecke eine Menge Wert: „Jeder kennt die ‚Spiele von Microgaming‘ und viele erinnern sich, dass man dort schon 1994 das erste Online Casino betrieb“. Es wird nicht vergessen, dass Casinos einen großen Teil des Unternehmenserfolgs ausgemacht haben.

Hochwertige Produkte und ein erstklassiger Service sind laut Fisk der Schlüssel zum 29-jährigen Bestehen: „Wir müssen uns auf das Erbe konzentrieren, den Kunden immer etwas zu bieten, und diese Beziehungen weiterhin so gut wie möglich nutzen. Außerdem müssen wir dem Rest der Branche vermitteln, dass wir immer noch führend sind.“

Quelle des Bildes: Screenshot von https://www.microgaming.co.uk/post/microgaming-names-stephen-fisk-as-ceo

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7 Kommentare zu: Microgaming mit neuem Chef und „alter Richtung“

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Habe so gerne Microgaming Spiele gespielt. Sehr schöner und interessanter Artikel 👍
Toller Artikel,bitte mehr solche.👍👍👍
Wo kann man aktuell die Spiele von Microgaming eigentlich (noch) spielen??
fast gar nicht mehr. Rabona geht wohl noch aber ansonsten überall IP Blocked - Finde ich auch schade
@Tonkabohne: Ja, sehr schade sogar. Habe einige Spiele dieses Herstellers sehr gerne gespielt
Die Microgaming Download Casinos waren damals schon echt geil. Habe eine ganze Zeit ausschließlich bei denen gespielt. Die waren technisch einfach viel besser als die damaligen Browser Lösungen. Tja, die Zeiten ändern sich.
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Microgaming kann man durchaus zu den OC-Pionieren hinzu zählen, mir waren die bislang allerdings nur als Softwareentwickler bekannt. Interessanter Artikel.

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