Im südosteuropäischen Rumänien plant die Regierung aktuell unter anderem eine deutliche Erhöhung der Gebühren für Online Casinos. Demnach habe das rumänische Finanzministerium vor rund zwei Wochen einen neuen Gebührenkatalog vorgestellt, der es in sich hat. Wird es in Anbetracht stark steigender Gebühren für die Anbieter überhaupt noch wirtschaftlich möglich sein, erfolgreich am Markt zu agieren?

In Rumänien wird gerade das Glücksspielwesen reformiert. Während in Deutschland zahlreiche Maßnahmen zum Spielerschutz wie die Mindestspieldauer von fünf Sekunden und das Autospin-Verbot eingeführt wurden, setzt Rumänien offensichtlich primär auf hohe Gebühren für die Glücksspielanbieter. Die neue Gebührenordnung wurde kürzlich von der Regierung vorgeschlagen und steht gegenwärtig zur Abstimmung. Vor allem die Betreiber von Online Casinos müssen mit hohen Gebühren rechnen.

500.000 Euro Gebühren pro Online Casino in Rumänien

Das rumänische Finanzministerium plant laut dem Magazin „iGaming Business“, die Gebührenstruktur für Glücksspielangebote im Land komplett anzupassen. Konkret soll jeder Glücksspielbetreiber abhängig vom angebotenen Glücksspielangebot jährliche Gebühren entrichten. Die geplanten Gebühren sollen pro Online Casino beispielsweise 500.000 Euro im Jahr betragen. Das bedeutet, dass ein Online-Glücksspielanbieter pro Monat im Schnitt über 41.500 Euro ausgeben muss, um sein Angebot in Rumänien legal anbieten zu dürfen – pro Tag belaufen sich die Gebühren entsprechend auf knapp 1.400 Euro für den Anbieter.

Für Lotterien soll die jährliche Gebühr 200.000 Euro betragen und für stationäres Poker oder Bingo jeweils 5.000 Euro pro Club bzw. Spielstätte. Darüber hinaus sollen stationäre Casinos 4.000 Euro pro Spieltisch und Jahr und Automatenaufsteller 100 Euro pro Spielautomaten berappen.

Die eingenommenen Gebühren sollen im Anschluss wie folgt aufgeteilt werden:

  • 70 % rumänischer Staatshaushalt
  • 30 % verantwortungsvolles Spielen (z.B. Suchtangebote, Initiativen).

 

Es lässt sich bereits auf den ersten Blick feststellen, dass die Gebühren bei Onlineangeboten deutlich höher ausfallen als im stationären Glücksspielsektor. Folglich will die rumänische Regierung offensichtlich das stationäre Geschäft stärken.

Rumänien ist rund 240.000 Quadratkilometer groß und liegt am Schwarzen Meer. Gegenwärtig wohnen hier knapp 20 Millionen Menschen. Das Staatsoberhaupt ist der Präsident Klaus Johannis. Zu den Nachbarländern gehören Bulgarien, Serbien, Ungarn, die Ukraine und Moldau. Die Hauptstadt von Rumänien ist Bukarest.

Fraglich ist, wie viele Glücksspielunternehmen in Anbetracht des Umstandes, pro Jahr eine halbe Million Euro an Gebühren bezahlen zu müssen, überhaupt eine Glücksspiellizenz in Rumänien beantragen werden.

Die hohen staatlichen Gebühren sind dabei nicht die einzige Hürde, die Glücksspielanbieter zukünftig nehmen müssen. Darüber hinaus müssen die Lizenznehmer gegenüber den rumänischen Behörden nachweisen, finanziell gut genug aufgestellt zu sein, um die Gebühren auch in Zukunft zahlen zu können. Um Staatseinnahmen zu erhöhen, hatte bereits die griechische Regierung im Sommer 2022 entschieden, das Einsatzlimit von 2 auf 20 Euro zu erhöhen.

Gefährden die hohen Gebühren in Rumänien die Kanalisierung?

Bereits an mehreren Stellen ging es bei uns um die Fragestellung, ob zu strenge Glücksspielvorschriften und zu hohe Gebühren bzw. Steuern die Kanalisierung gefährden können. So ging es beispielsweise schon im März 2021 in einem Artikel darum, ob die abnehmende Kanalisierung in Schweden ein Warnsignal für Deutschland ist.

Denkbar ist, dass jährliche Gebühren in Höhe von einer halben Million Euro pro Online Casino dazu führen werden, dass es in Rumänien kein attraktives legales Angebot geben wird. Die lizenzierten Anbieter wären in Anbetracht der exorbitant hohen Gebühren schließlich gezwungen, die Auszahlungsquoten entsprechend nach unten zu korrigieren – und der Spieler hätte schlussendlich keine Lust mehr, bei schlechten Gewinnchanchen zu spielen. Von daher bleibt es spannend, wie sich die Situation am rumänischen Glücksspielmarkt weiter entwickeln wird!

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/illustrations/rumänien-flagge-europa-länder-rot-1460575/

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