Immer wieder kommt es vor, dass Lotto-Gewinner Tausende oder sogar Millionen von Euro nicht beanspruchen, weil sie ihren Gewinnschein verloren oder einfach nicht daran gedacht haben, die Ziehung zu verfolgen. Dass ein Millionenlos vom Personal der Annahmestelle gestohlen wird, wie es jüngst unter anderem der Stern berichtete, ist dagegen deutlich weniger „alltäglich“. Wie kam es zu dem Vorfall?

Lotterien sind ein traditionelles, absolut etabliertes Glücksspiel und in vielen Ländern der Welt, Deutschland eingeschlossen, überaus beliebt. Tatsächlich bildet das Lotto - trotz aller Online-Gaming-Angebote und -Sportwetten - nach wie vor die am meisten genutzte Option, Geld im Spiel zu setzen und es (bestenfalls) zu vervielfachen. Bei einer entsprechend großen Anzahl von Fans wundert es nicht, dass Lotterien regelmäßig kuriose Geschichten hervorbringen.

Eine regelrecht aufregende Lotto-Begebenheit musste der US-Amerikaner Paul Little im Frühjahr 2023 erfahren. Er hatte satte 3 Millionen Dollar gewonnen. Die Quittung ging allerdings verloren. Erst dachte er an Pech - tatsächlich wurde er allerdings bestohlen. Das Personal des Kiosks, an dem Little seinen Schein erwarb, hatte die Gunst der Stunde genutzt.

Lotto-Annahmepersonal nutzte seine Chance

Für Paul Little aus Massachusetts war es zunächst ein ganz normaler Gang zum Kiosk um die Ecke. Er wollte sich - wie so häufig - schnell noch mit einigen Snacks für den Fernsehabend versorgen, als er sah, dass aktuell ein hoher Lotto-Jackpot ausgeschrieben war. Somit beschloss er prompt, noch zwei Scheine auszufüllen, dachte aber nicht wirklich daran, den Hauptgewinn abzuräumen.

An diesem Abend hatten Carly Nunes und ihr Kollege Joseph Reddem Dienst. Die 24-jährige Nunes scannte die Einkäufe und druckte die Quittung für die Lose aus. Paul Little packte seine Sachen ein, vergaß dabei allerdings den Lotto-Ausdruck auf dem Tresen. Die beiden Verkäufer legten diesen nicht - wie es eigentlich üblich ist – beiseite, um eine eventuelle Meldung des Besitzers abzuwarten. Sie behielten ihn für sich und hofften ihrerseits auf einen Gewinn.

In der Tat war das Los erfolgreich - und wie: Satte drei Millionen Dollar winkten auf Littles Zahlen. Er selbst hatte den Gewinn registriert und merkte dann, dass die für die Einlösung so wichtige Quittung nicht mehr auffindbar war. Niedergeschlagen dachte er, er habe den Ausdruck einfach verloren - auf den Gedanken, einmal im Kiosk nachzufragen, kam er nicht.

Durch einen Streit flogen die Diebe auf

Carly Nunes und Joseph Reddem waren größter Freude, als sie bemerkten, dass das Einbehalten der Quittung ein voller Erfolg für sie zu sein schien. Umgehend machten sie sich auf zur Lottozentrale, wo sie ihren Gewinn beanspruchen wollten. Tatsächlich bereiteten die Mitarbeiter schon alles für die Auszahlung vor.

Es kam dann jedoch zu einem Streit zwischen den Dieben, in dem es um die Aufteilung des Millionengewinns ging. Carly Nunes und ihr Kollege hatten zuvor offensichtlich nicht geklärt, wer welchen Anteil bekommen sollte. Nunes wollte Reddem lediglich zehn Prozent anstatt der Hälfte abgeben, da sie schließlich die Quittung gefunden hatte. Letzterer war nicht bereit, sich so abspeisen zu lassen. Zu ihrem Pech verfolgte das Personal die Argumentation und wurde stutzig.

Man stoppte daraufhin die Auszahlung und vertröstete die beiden zunächst. Umgehend wurde eine Untersuchung des Falls angestoßen und die Polizei informiert. Die Behörden prüften die Videos der Überwachungskameras des Kiosks und werteten die daraus gewonnenen Erkenntnisse aus. Es wurde klar, dass Carly Nunes und Joseph Reddem nicht die rechtmäßigen Gewinner waren. Auf den Aufnahmen sei klar zu sehen gewesen, dass Paul Little den Schein ausgefüllt und seine Quittung versehentlich liegengelassen hatte, so die hiesige Polizei.

Untersuchungshaft bis weitere Schritte geklärt sind

Paul Little bekam etwa ein halbes Jahr später doch noch seinen Millionengewinn und die Angestellten des Kiosks jede Menge Probleme. Little war überrascht und überglücklich, so berichtete der Stern:

"Ich habe wirklich eine ganz neue Achtung vor dem, was die Lotterie dafür tut, dass die richtigen Gewinner ihren Preis bekommen. Ich kann nicht genug Gutes über die Menschen sagen, die mir geholfen haben, dass ich jetzt an diesem Punkt bin."

Für Carly Nunes gab es dagegen Untersuchungshaft. Weitere erhebliche Konsequenzen sind wahrscheinlich. Bis jetzt ist aber noch kein Urteil gefällt. Nunes kann sich wohl auf eine Haftstrafe einstellen. Im Fall ihres Kollegen ist ebenfalls noch nicht das letzte Wort gesprochen. Nach einer ersten richterlichen Anhörung wurde Reddem zunächst auf freien Fuß gesetzt. Ihren Job sind beide auf jeden Fall los.

Fazit

Paul Little hatte viel Glück im Unglück und nutzt die drei Millionen Dollar seines "verspäteten" Lottogewinns nun, um sein Haus abzubezahlen: Dass die Geldgier der beiden Diebe seiner Lotto-Quittung zum Auffliegen der Tat geführt hat, dürfte ihn besonders freuen. Wenn sie sich mehr im Griff gehabt und vorher alles genau besprochen hätten, wäre ihr Plan aufgegangen. So müssen sie sich aber auf eine Haftstrafe und andere ernste Konsequenzen einstellen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/illustrations/video-%C3%BCberwachung-sicherheit-117580/

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3 Kommentare zu: Lotto-Millionengewinnschein von Annahmepersonal gestohlen

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So eine coole Story... Die Gier die viele Menschen beherrscht, hat doch zum Glück des rechtmäßigen Gewinner geführt
So ist das wenn bei Dieben die Gier über die Vernunft regiert. Schöne Geschichte.
Sei ihm wirklich gegönnt❤️und die Betrüger vom Kiosk sollen in der Hölle schmoren. Deshalb spiele ich immer Online Lotto.
Schön das die Lotto Gesellschaft und Polizei sich so eingesetzt haben 👍

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