Immer wieder kommen gerade in Hamburg Vergehen rund um das illegale Glücksspiel ans Licht. Für die Behörden sind entsprechende Einsätze mittlerweile zur Gewohnheit geworden, berichtete kürzlich das Hamburger Abendblatt. Jüngst gab es aber sogar eine größere Razzia im Zusammenhang mit derartigen Machenschaften.

Die Großrazzia gegen tipster wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel Anfang April dieses Jahres war schon ein besonderer Fall. Ganz so weitreichend sind die Ermittlungen im Zusammenhang mit Gesetzesbrüchen bei Sportwetten, Spielautomaten und Co. eher selten. Die Kriminalität scheint auf diesem Gebiet aber regelrecht zu boomen (wenn man das so ausdrücken darf).

Hamburg ist mit seinen zahlreichen internationalen Verknüpfungen seit langem eine Hochburg für Kriminelle, die sich auf den Glücksspielsektor spezialisiert haben. Gerade während Corona kamen, wie es die hiesigen Medien berichteten, bei Kontrollen in Kneipen und anderen Treffpunkten enorm viele Delikte ans Licht. Vor allem manipulierte Automaten wurden massenweise sichergestellt. Es war die Rede davon, dass man alleine im Süden Hamburgs mehr als 200 Spielautomaten beschlagnahmte. Diese waren oft in Hinterzimmern aufgestellt (wie auch im Fall des Glücksspielpaten von Vaterstetten) und sollten mit allerlei Tricks (unter anderem mittels extra entwickelter Software) am Laufen gehalten werden.

Mitte September gab es eine größere Untersuchung im Stadtteil Wilhelmsburg. Im Einsatz waren Kräfte von Polizei, Zoll und Jugendschutz. Es wurden insgesamt zehn Betriebe durchsucht und wieder zahlreiche illegale Spielautomaten eingezogen.

Zehn Betriebe in Wilhelmsburg durchsucht und diverse illegale Spielautomaten entdeckt

Die Fahnder hatten bei den jüngsten Zugriffen zehn Betriebe aus Gastronomie und Handel im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg im Visier. In einem der durchsuchten Cafés wurden alleine sechs illegale Automaten beschlagnahmt. Die Polizei stellte zwei Wettterminals und vier Slotspiele sicher.

Da der Besitzer nicht kooperierte, mussten die Beamten die Geräte aufbrechen, um an die Technik bzw. Daten und die Einnahmen zu kommen. Es wurde eine erhebliche Summe gefunden, so berichteten die Hamburger Medien. Dem Betreiber des Ladens droht nun zusätzlich eine Strafe wegen der Behinderung der Ermittlungen.

In einem anderen Geschäft waren die Beamten dann noch einmal erfolgreich. Es handelte sich um einen Kiosk, in dessen Hinterzimmern zwei weitere Automaten illegal betrieben wurden. Die Technik und ein vierstelliger Geldbetrag wurden sichergestellt, so schreibt es unter anderem das Hamburger Abendblatt.

Illegales Glücksspiel in stationären Läden ist für Täter nach wie vor ein lukratives Geschäft

Die Justiz weiß, dass die Machenschaften rund um illegale Automaten für die Täter ein lukratives Geschäft bedeuten. Laut Schätzungen von Insidern werden alleine in Hamburg Millionenbeträge in Hinterräumen von Kneipen, Cafés, Kiosken und weiteren Treffpunkten verzockt.

Spieler, die bei der Nutzung illegaler Angebote erwischt werden, haben nur geringe Strafen zu befürchten, deshalb ist der Zustrom hier nach wie vor beachtlich. Beamte sprechen von einem „lächerlichen Strafmaß“. Tatsächlich haben nicht einmal die Betreiber besonders viel zu befürchten – solange man ihnen kein banden- oder gewerbsmäßiges Vorgehen nachweisen kann. Die Beweisermittlung ist in diesen Fällen oft schwierig und die Mühlen der Justiz mahlen langsam.

Achim Dorn von der Kripo in Harburg hat in einem Artikel des Hamburger Abendblatts genau erklärt, mit welchen Tricks das System funktioniert: „Eingesetzt werden oft Fun-Game-Automaten. Sie sind keine Geldspiel-, sondern reine Unterhaltungsgeräte. Für die braucht man keine Lizenz. Erst die Täter machen sie zu Automaten, an denen man illegal um Geld spielt. Oft wird dafür in die Geräte eine Buchhaltungssoftware implementiert. In der Regel entwickeln die Aufsteller eigene Systeme, nach denen abgerechnet wird.“ (Zitat Hamburger Abendblatt).

Das ist natürlich ziemlich aufwendig, lohnt sich hinsichtlich des enormen Gewinnpotenzials in Millionenhöhe jedoch. Steuern werden hier nicht gezahlt und es ist fraglich, wie die Gewinnchancen für die Nutzer aussehen. Man kann wohl kaum von fairen Bedingungen ausgehen.

Fazit

Wir haben hier einen weiteren Schlag gegen das illegale Glücksspiel in Hamburg – dabei gibt es aber leider auch wenig Aussicht auf eine langfristige Wirkung. Wie die Hamburger Kripo selbst durchblicken lässt, ist das Strafmaß zu gering, um Täter wirklich davon abzuhalten, entsprechend manipulierte Automaten aufzustellen. Die winkenden Einnahmen scheinen einfach zu verlockend. Vermutlich wird es somit nicht allzu lange dauern, bis Polizei, Zoll und Co. wieder ausrücken.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/hamburg-elbe-wasser-hansestadt-4264316/

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2 Kommentare zu: Größere Razzia gegen illegales Glücksspiel in Hamburg

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Ja Glückspiel Problematik ist schlimm
Wird irgendwie immer schlimmer
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