In diesem Jahr stehen einige Änderungen im Bereich des Glücksspielrechtes in Malta an. Vor allem die Bereiche der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung treten stärker in den Vordergrund, aber auch der Spielerschutz ist davon betroffen. Hier ein kurzer Bericht über die geplanten Änderungen.

Anfang Mai 2018 hat das maltesische Parlament der dritten und letzten Lesung des neuen nationalen Glücksspielgesetzes zugestimmt. Dort verankert ist, dass die Malta Gaming Authority eine größere Rolle bei der Aufsicht übernehmen soll. Im Fokus stehen dabei vor allem Beschwerde- und Durchsetzungsfunktionen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Allerdings soll ebenfalls der Spielerschutz verbessert werden, wobei ein einheitliches Sperrsystem nach Vorgabe der landeseigenen Spielbanken vorgesehen ist.

Der Spielerschutz wird ab jetzt großgeschrieben

Bisher haben Glücksspielanbieter, die von der Malta Gaming Authority eine Lizenz für ein Internetangebot bekommen haben, die Pflicht gehabt, den Kunden eine eigene Software für die Selbstsperre anzubieten. Es gibt jedoch kein einheitliches System und so kann ein Spieler von einem Betreiber zum Nächsten gehen und dort einfach ein Konto eröffnen und weiterspielen.

Der Behörde ist seit Längerem bewusst, dass es sich hier um ein großes Problem in Sachen Spielerschutz im System an sich handelt. Daher arbeitet man derzeit an einem System, mit dem man sich bei allen Glücksspielanbietern und den Spielbanken auf Malta ausschließen kann. Heathcliff Farrugia arbeitet für die Glücksspielbehörde und kommentierte den Plan wie folgt:

Der Schutz der Spieler steht im Mittelpunkt der Regulierungsagenda der MGA, und dieses Projekt unterstreicht unsere Entschlossenheit, sicherzustellen, dass die Spieler über die notwendigen Werkzeuge verfügen, um sich verantwortungsvoll mit Glücksspieldiensten zu beschäftigen. Im Laufe der Jahre haben wir Anstrengungen von Glücksspielbetreibern beobachtet, verschiedene Maßnahmen zum verantwortungsvollen Spiel umzusetzen, und wir sind fest davon überzeugt, dass das einheitliche Selbstausschlusssystem sowohl von der Industrie als auch von den Verbrauchern gut angenommen wird.

Die Pläne der Behörde gehen aber wesentlich weiter, da man die Möglichkeit prüfen möchte, ob das Überwachungssystem auch auf freiwilliger Basis auf Betreiber ausgeweitet werden kann, die in anderen Ländern lizenziert sind. So könnte man einen umfassenden Schutz gewährleisten, sodass ein Spieler sich wirklich in einer Vielzahl von Online Casinos gleichzeitig sperren lassen kann, falls er bei sich selbst ein problematisches Spielverhalten feststellt. Allerdings muss auch noch geprüft werden, ob es mit dem Europarecht und der DSGVO-konforme Lösungen gibt. Der Schutz der Spieler und der Daten stehen in diesem Fall jedoch an erster Stelle.

Pläne für die Umsetzung

Die MGA ist sich bewusst, dass vor der Umsetzung eine genaue Analyse erforderlich ist, damit man abschätzen kann, ob die Systeme wirklich die beabsichtigten Ziele erreichen. In den kommenden Wochen möchte man sich verschiedene Systeme dafür ansehen. Ebenfalls soll die Möglichkeit geprüft werden, ob die Distributed-Ledger-Technology (DLT) zum Einsatz kommen kann.

Bei der Distributed-Ledger-Technologie handelt es sich um eine Lösung für vernetzte Computer, die zur Übereinkunft durch eine Reihenfolge von bestimmten Transaktionen kommen. Die bekannteste Umsetzung ist derzeit die Blockchain-Technologie, welche die Grundlage für viele Kryptowährungen darstellt.

Die Behörde unterstreicht, dass durch die Eigenschaften der Unveränderbarkeit und Dezentralisierung solch eine Plattform ideal sein könnte. Daher möchte man prüfen, ob eine Umsetzung grundsätzlich möglich wäre.

Welche Änderungen werden noch vorgenommen?

Beim Lizenz-System werden ebenfalls Änderungen vorgenommen. Anstelle von Multi-Lizenzen treten nun zwei verschiedene Konzessionen auf, Business-to-Consumer (B2C) und Business-to-Business (B2B), welche die verschiedenen Glücksspielangebotsarten über mehrere Vertriebswege hinweg regulieren sollen. In dem Zuge werden Inhaber der B2B-Lizenz von der Glücksspielsteuer befreit, was zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Anbieter in diesem Bereich führen soll.

Weiterhin gibt es eine ergänzende Gesetzgebung zwecks technischer Richtlinien, die derzeit jedoch mit der Malta Gaming Authority abgesprochen werden. Ferner sollen die Befugnisse der MGA im Rahmen der Durchsetzungsfunktionen ausgeweitet werden, damit man die regulatorischen Ziele besser erfüllt. Geldwäsche und Finanzierung von Terrorismus sollen in gesonderter Form stärker bekämpft werden.

Außerdem stehen die Sportwetten und der Kampf gegen Manipulationen im Vordergrund. Neue Betreiber werden daher verpflichtet, Sportwetten zu überwachen und gegebenenfalls zu melden, falls verdächtige Wetten vorhanden sind. Diese sollen mit den Bemühungen der National Anti-Corruption Task Force im Einklang stehen.

Fazit: Einige Verschärfungen und Neuerungen durch die MGA

Man geht davon aus, dass die neuen Gesetze bereits ab 1. Juli 2018 gelten und umgesetzt werden könnten. Es bleibt abzuwarten, was sich in Zukunft in den Online Casinos verbessert. Der Spielerschutz wurde im Forum schon des Öfteren bemängelt, daher ist die Entwicklung einer Vereinheitlichung des Sperrsystems durchaus positiv zu bewerten. Es bleibt abzuwarten, ob es wirklich gut umgesetzt wird und wie die Malta Gaming Authority mit Glücksspielanbietern umgeht, die sich nicht daran halten. Vielleicht möchte man in Zukunft ähnlich hart durchgreifen wie die UK Gambling Commission. Für Spieler würde es sich garantiert lohnen.

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10 Kommentare zu: Malta Gaming Authority plant einheitliches Sperrsystem

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Avatar von P****R
die eigenen leute brav schützen,
aber auf die europaweiten onlinesüchtigen ist geschissen oder was?
hauptsache ich kann 360+ tage im jahr täglich stundenlang in malta spielen (zwar nicht vor ort, aber mit liveübertragung)....   Mehr anzeigen
Avatar von Anonym
wäre der richtige schritt in die richtige richtung.alles andere ist doch nonsens.
Avatar von Anonym
Gute Sache! Aber wie ist es jetzt, wenn ich mich in einem Casino sperren lassen habe und diese Sperre so eingerichtet wurde, dass ich erstmal auf Dauer nicht mehr in diesem Casino spielen kann... Bin ich dann automatisch plötzlich...   Mehr anzeigen
Bisher ist noch nichts umgesetzt, daher wird sich erst in Zukunft zeigen, wie das Sperrsystem funktioniert. Es ist angedacht, dass sich Spieler dann einheitlich in allen Casinos mit MGA-Lizenz sperren lassen können, wenn sie es...   Mehr anzeigen
Avatar von Anonym
Also wenn dieses einheitliches Sperrsystem da ist, dann wird alles ja nur noch besser! Endlich einheitlich sperren lassen und man hat seine Ruhe! Weil Curacao Schuppen meide ich so oder so ist wie Geld durch die Luft schmeißen!
Ich fände es gut, wenn es die Möglichkeit gebe, sich überall sperren zu lassen. Ich würde nie in ein Casino oder Spielotheke gehen, online ist anonym und jederzeit möglich. Und weil es so einfach ist online zu spielen, kann so...   Mehr anzeigen
Avatar von Anonym
Danke für diesen Artikel - sehr interessantes Thema
Was soll ich dazu sagen: Toller Artikel und die Pläne sind super. Malta hat für mich (im Offlinebereich) das beste Sperrsystem:

1. Man kann sich für 6 Monate, 1 Jahr oder für immer sperren lassen. Für immer nur, wenn man ein...   Mehr anzeigen
Wäre das nicht das selbe Prinzip wie mit den Spielbanken und Spielotheken in Deutschland? Sobald man überall in Malta Casinos gesperrt ist kann man immer noch in Curacao Schuppen spielen. Das macht die Sache dann auch nicht besser...   Mehr anzeigen
@Knochen: Also ich spreche da nur für mich. Ich persönlich würde niemals in Curacao-Schuppen spielen. Als ich auf Malta und in vielen Online Casinos gesperrt war, habe ich auch nicht in Curacao-Casinos gespielt. Ich will im Gewinnfall...   Mehr anzeigen

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