Borgata Summer Open Sieger von 2015 verhaftet

In der ersten Januarwoche 2018 gab es die Meldung, dass Thomas Dougher wegen einem Banküberfall in der Nähe von Atlantic City inhaftiert wurde. Er hatte 2015 das Borgata Summer Open Pokerturnier mit einem Preisgeld von fast 150.000 Euro gewonnen. Nun scheint er wieder auf die schiefe Bahn abgeglitten zu sein.

Das FBI hatte Thomas Dougher bereits zwischen Weihnachten und Silvester des Bankraubes verdächtigt, am Freitag (29. Dezember 2017) wurde er dann festgenommen, 1 Stunde nachdem er eine PNC Bank in Absecon (New Jersey) ausgeraubt haben soll. Den Fluchtwagen, einen silbernen Mazda 6, hat die Polizei ebenfalls sichergestellt. Er war in der Tiefgarage des Caesars Atlantic City Hotel & Casinos gestohlen worden.

Die Behörden meinen, dass es der neunte Überfall in vier US-Bundesstaaten gewesen sein soll, an dem Thomas Dougher beteiligt war. Neben Banken in New Jersey und New York sollen auch Geldhäuser in Delaware und Pennsylvania ausgeraubt worden sein.

Dougher wurde in letzter Zeit als Online Pokerspieler bekannt

Seit 2010 fand Thomas Dougher zusehends Interesse am Online Poker. Er soll im Durchschnitt an 12 bis 15 Turnieren am Tag teilgenommen haben, wobei er vor allem in New Jersey gespielt hat, da dort Online Poker legal ist.

2015 meldete er sich dann für das $400 Borgata Summer Open Deepstack Live-Event in Atlantic City an. Er konnte dort 2.525 andere Spieler schlagen und sich das Preisgeld von 149.127 US-Dollar sichern.

Es war Doughers größter Erfolg - seitdem hat er lediglich an 2 dokumentierten Live Turnieren teilgenommen. Im Dezember 2015 war er Teil des Parx Casino Big Stack XIV $300 Events. Er kam dort auf den 117. Platz und sicherte sich eine Prämie von 715 Dollar. Im September 2016 gab es dann das erste Turnier der WPT Borgata Poker Open mit einem Buy-In von 560 Dollar, dort konnte er 2.136 Dollar auf Platz 134 gewinnen.

Vor dem Pokersieg Vergangenheit als Bankräuber

Dougher wird in den Medien als Serienbankräuber beschrieben, der bereits 2007 eine dreijährige Haftstrafe wegen Bankraubes erhalten hatte. Damals hatte man ihn für eine Serie von sieben Überfällen verantwortlich gemacht.

Dabei ähnelt sich angeblich das Tatmuster der Banküberfälle von damals und heute. Ein unbewaffneter Dougher betritt die Bank. Er zeigt dem Bankangestellten einen Zettel, dieser gibt ihm dann wohl das Geld. Die Beträge, die er mit diesem Vorgehen erbeutet haben soll, wurden von den Behörden bisher nicht genannt.

Nicht der erste Pokerspieler, der negative Schlagzeilen macht

Insgesamt ist die Poker-Szene dafür bekannt, dass ihre Stars teilweise mit schlechter Publicity auf sich aufmerksam machen. Dabei ist Thomas Dougher nicht der Einzige, der erst Bankräuber war und dann professioneller Kartenspieler wurde. In diesem Zusammenhang wird immer wieder Gerald Heckathorn aus Wisconsin genannt, wobei er regelmäßig an den Mid-Tier Touren (wie der Mid States Poker) teilgenommen hat und als Bankräuber im Ruhestand gilt.

Ansonsten haben im letzten Jahr viele andere Pokerstars ungewollt von sich Aufsehen gemacht. Shane Tamihana, ein Pokerspieler aus Neuseeland, der 2016 beim Skycity Festival of Poker gewonnen hatte, wurde wegen Handel mit Meth verhaftet. Jason Funke, der an 2 Main Events der World Series of Poker teilgenommen hatte, wurde im Sommer letzten Jahres angeschossen und verhaftet. Er stand mitten am Tag nackt vor einer Kirche und wollte Selbstmord begehen. Als die Polizei wegen ihm eintraf, kooperierte er zunächst und legte die Waffe ab. Dann kam er aber nicht zu den Polizisten, sondern drehte sich um und rannte davon. Man hat ihm wohl in die Schulter geschossen und dann verhaftet.

Es zeigt sich auch an diesem Bericht einmal mehr, dass das relativ beliebte Kartenspiel eine besondere Klientel anzieht, die mit allen Wassern gewaschen ist. Ich möchte nur noch einmal kurz an den Pokerstar Phil Ivey erinnern, der für große Aufmerksamkeit rund um den Baccarat Trick „Edge Sorting“ gesorgt hat.