Der Fachkräftemangel ist in allen Geschäftsbereichen ein kritisches Thema. Auch die Glücksspielbranche kann sich hier nicht ausnehmen. Experten sind oft nur noch mit außergewöhnlichen Recruiting-Aktionen anzuwerben. Die Spielbank Stuttgart ging dafür vor kurzem sogar an die Uni.

Überall hören und lesen wir von einem exorbitanten Mangel an geeigneten Arbeitskräften. Längst sind vom sogenannten Fachkräftemangel nicht mehr nur bestimmte Stellen oder Branchen betroffen. Das Defizit zieht sich mittlerweile durch so gut wie alle Geschäftsbereiche und sämtliche Berufe – vom Handwerk über Verwaltungsjobs bis hin zu Tätigkeitsfeldern mit Hochschulausbildung. Auch im Glücksspiel wird händeringend qualifiziertes Personal gesucht, so ließ es Patrik Maier, der Direktor der Spielbank Stuttgart, jüngst in der Presse durchblicken.

Grund zu seinem Statement ist eine spezielle Recruiting-Aktion seines Hauses. Auf der Suche nach neuen Dealern oder Croupiers begab man sich in die Universität der Stadt und warb dort Auszubildende an.

So sieht die Aktion der Spielbank Stuttgart genau aus

Mitte Oktober begann das Wintersemester 2023/24 in der Universität Stuttgart. Zu diesem Anlass starteten studentische Mitarbeiter der hiesigen Spielbank eine besondere Werbeaktion. Sie sprachen ihre Kommilitonen in der Mensa der Hochschule an und informierten sie über die Möglichkeit eines lukrativen Nebenjobs im Glücksspiel.

Potenzieller Arbeitgeber sollte natürlich die Spielbank Stuttgart sein. Diese stellte einen kleinen Infostand sowie Werbebanner auf und versuchte mit der Recruiting-Kampagne, Auszubildende für die Tätigkeit des Croupiers oder Dealers anzuheuern. Die Aktion war ein voller Erfolg.

Die Initiatoren bzw. die Mitarbeiter vor Ort konnten 15 Studierende von ihrem Angebot überzeugen. Die Ausbildung startete Anfang November und betrifft die „Fächer“ Blackjack (hierzulande im täglichen Sprachgebrauch auch als 21 geläufig) sowie Punto Banco (eine Baccarat-Variante). Zehn der angehenden Dealer erreichen die Abschlussprüfung, die am 27. November 2023 stattfinden wird. Wer hier erfolgreich besteht, erhält schon zum 1. Dezember seinen Arbeitsvertrag.

Der Fachkräftemangel ist für die Glücksspielbranche ein ernstes Thema

Im Zusammenhang mit der Anwerbeaktion der Spielbank Stuttgart werden auch Zahlen der ortsansässigen IHK vorgebracht. Demgemäß ist der Fachkräftemangel für jedes dritte Unternehmen in Baden-Württemberg ein erhebliches Geschäftsrisiko. Man geht davon aus, dass die Menge der Fachkräfte bis zum Jahr 2035 demographiebedingt um rund 30 Prozent sinken wird. Von dieser Entwicklung seien die Gastronomie und verwandte Dienstleistungsbranchen, sprich unter anderem der Glücksspielbereich, stark betroffen.

Patrik Maier macht deutlich, dass gerade die Spielbanken auf qualifiziertes Personal angewiesen sind. Es seien die Mitarbeitenden, die das Spiel erst lebendig machen. Sie schaffen Spielkultur und Live-Erlebnisse. Das sei nicht zu vergleichen mit dem Monitor-Gambling in den eigenen vier Wänden. Der persönliche Aspekt ist dabei sehr wichtig. Gäste werden willkommen geheißen und man treffe sich. Besucher sollen sich wohlfühlen und sich sicher sein, in einer vertrauenswerten Umgebung zu spielen. Für entsprechende Voraussetzungen seien die Mitarbeitenden an den Spieltischen, den Bars, der Rezeption und im Service elementar wichtig. Maier beschreibt dieses Miteinander als „Teil der DNA der Spielbanken“.

Win-win-Situation für Spielbank und Studierende

Patrik Maier äußert sich konkret zu den Vorteilen und Chancen für beide Seiten – also für die Spielbank und die Studierenden: „Der Fachkräftemangel geht auch an Spielbanken nicht vorbei. Wir gehen daher in die Offensive und bilden aus. Wir bieten angenehme Arbeitsbedingungen, eine Arbeitszeit, die sich in den Studientag einpassen lässt - und gutes Geld.“
Maier fährt fort: „Es ist eine Win-win-Situation. Studierende können bei uns einen Teil ihres Studiums finanzieren. Wir gewinnen Fachkräfte, die motiviert und flexibel sind, um unser Stammteam zu unterstützen.“

Fazit

Die Recruiting-Aktion der Spielbank Stuttgart fand offensichtlich ordentlich Anklang. Den Absolventen der Ausbildung werden sicher einige spannende Erfahrungen zuteil. Löblich ist die liberale Einstellung der Universität. Zwar sind natürlich auch Spielbanken normale und rechtskonforme Unternehmen. Dennoch würde sich wahrscheinlich die ein oder andere Hochschule gegen eine entsprechende Anfrage sperren.

Quelle des Bildes: Screenshot von https://www.spielbank-stuttgart.de/

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1 Kommentar zu: Spielbank Stuttgart wirbt Studierende als Dealer an

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Wer bitte schön geht 2035 noch in die Spielbank zum Baccara spielen ?
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