Sportwetten bieten Kriminellen verschiedenste Angriffspunkte. Die Manipulation von Matches ist der Klassiker unter den Vergehen. Vor kurzem wurde der spanische Tennisprofi Aaron Cortes für 15 Jahre gesperrt, weil er offenbar in entsprechende Machenschaften verstrickt ist. Ihm werden 35 Verstöße gegen das Tennis Anti-Corruption Program (TACP) zur Last gelegt.

Nie gab es mehr Manipulation und Wettbetrug im Sport: Zu diesem Ergebnis kamen die Schweizer Analytiker von Sportradar (wir berichteten). Dennoch sind derartige Vorfälle immer noch eine Besonderheit. Gerade im europäischen Raum und in den Mainstream-Sportarten, wo gemeinhin breit angelegte und effektive Überwachungsmethoden angewendet werden.

Ganz freimachen können sich Europa und die Weltsportarten jedoch nicht, wenn es um unlautere Machenschaften rund um Ergebnismanipulationen oder andere Betrügereien geht. Das hat vor kurzem der Fall „Aaron Cortes“ gezeigt. Dem Spanier wird vorgeworfen, in 35 Fällen gegen geltende Korruptionsgesetze verstoßen zu haben. Wie der internationalen Berichterstattung zu entnehmen ist, gehören die Beeinflussung des Ergebnisses von Veranstaltungen, die Annahme von Geld zur Beeinflussung des Ergebnisses von Veranstaltungen und die Nichtmeldung korrupter Methoden zu den Hauptverstößen. Die International Tennis Integrity Agency (ITIA) veröffentlichte zudem, dass Cortes auf Tennis wettete und Turnierverantwortlichen im Austausch für eine Wildcard Geld zur Verfügung stellte.

Diese Strafen wurden Cortes auferlegt

Wie man Aaron Cortes auf die Schliche kam, ist (womöglich aus ermittlungstechnischen Gründen für die Zukunft) weder von der ITIA offiziell bekannt gegeben worden noch in der Presse zu lesen. Lediglich das Strafmaß kam an die Öffentlichkeit. Die Maßregelung dürfte dem heute 29-Jährigen seine Karriere kosten.

Laut ITIA soll er bei den Ermittlungen gegen ihn voll und ganz kooperiert haben. Er akzeptierte die vereinbarten Sanktionen und verzichtete auf das Recht auf einen Einspruch vor einem unabhängigen Anhörungsbeauftragten für Korruptionsbekämpfung.

  • Infolgedessen wird Cortes ab dem März 2024 bis zum 26. März 2039 mit einem Berufsverbot belegt. Während der Sperre darf Cortes nicht bei Veranstaltungen spielen bzw. trainieren oder teilnehmen, die von ITIA-Mitgliedern oder nationalen Verbänden genehmigt oder organisiert werden.
  • Außerdem wurde er zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 75.000 US-Dollar verurteilt, wovon aber 56.250 Dollar ausgesetzt werden.

Weitere Korruptionsfälle in Europa

Tatsächlich hat die ITIA in den vergangenen Wochen eine ganze Reihe von Sanktionen verhängt. Diese Welle soll Teil einer verstärkten Initiative gegen Korruption im Tennissport sein: So ist es den Medien zu entnehmen. Betroffen sind nicht nur Spieler, sondern auch Verantwortliche.

  • Im April wurde der italienische Funktionär Manuel Guion wegen Verstößen gegen die TACP für fünf Jahre und sechs Monate gesperrt. Der Ausschluss gilt bis zum 4. August 2029.
  • Im März wurde der kroatische Offizielle Marko Stojanovic ebenfalls für fünf Jahre und sechs Monate vom Sport ausgeschlossen. Dies geschah, nachdem die ITIA mehrere Verstöße gegen die TACP festgestellt hatte: Darunter die Manipulation von Spieldaten, um Wetten zu erleichtern.
  • Des Weiteren wurde der italienische Spieler Andrea Rita wegen Verstößen gegen die Wettregeln für 15 Monate gesperrt.
  • Auch der Franzose Maxence Broville wurde gesperrt, nachdem er bei einer Anti-Korruptionsuntersuchung nicht kooperiert hatte – Strafmaß: sieben Jahre Ausschluss.

Fazit

Die vielen Fälle von Korruptionsvergehen im europäischen Tennis sind besorgniserregend. Man kann hier durchaus von einer hohen Dunkelziffer ausgehen. Es ist gut möglich, dass in den kommenden Monaten durch die verstärkte Aufmerksamkeit noch weitere Vergehen aufgedeckt werden. Das krasse Strafmaß von Aaron Cortes dürfte allerdings herausragend bleiben. Eine Sperre von 15 Jahren kommt nicht alle Tage vor. Die ITIA arbeitet als Organisation für die Wahrung der Integrität des professionellen Tennissports weltweit mit den wichtigsten Dachverbänden zusammen: darunter die ITF, ATP, WTA und die vier Grand-Slam-Turniere (Australian Open, French Open, Wimbledon und US Open). Das bedeutet, dass Cortes bis zu seinem 44. Lebensjahr bei keinem entsprechenden Event aufschlagen darf, was wohl unweigerlich das Ende seiner Karriere ist.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/tennis-mann-hintergrund-jung-3417788/

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