Roulette gehört heutzutage neben Blackjack zu den wichtigsten klassischen Tischspielen im Casino. Bisher gibt es bei uns nur wenige Informationen zu den verschiedenen Kesselspiel-Varianten, den Unterschieden der Regeln und Wahrscheinlichkeiten. Daher möchte ich im Folgenden einmal amerikanisches, französisches sowie europäisches Roulette vorstellen und kurz sowie prägnant Unterschiede aufzeigen.

Wie Roulette wirklich entstanden ist, konnte bisher nicht vollständig geklärt werden. Man geht dennoch davon aus, dass die Wurzeln im mittelalterlichen Glücksrad, dem Rad der Fortuna zu suchen sind. Als Ursprungsland wird häufig Italien im Zusammenhang mit dem 17. Jahrhundert genannt. Wirklich populär wurde es dann aber in Frankreich. Ludwig XV. (1710 bis 1774) schaffte es nicht, ein Verbot des Kesselspiels durchzusetzen. Schließlich hat Napoleon 1806 das Spielen von Roulette in Spielhäusern des Pariser Palais Royal erlaubt. 1837 hat es Louis Philippe dann wiederum verboten.

Das bedeutete einen großen Aufschwung für Spielbanken in Baden-Baden, Bad Homburg und Wiesbaden. Dort soll auch Fjodor Dostojewski Roulette kennengelernt haben und verfiel dann dem Spiel, was er in dem Roman „Der Spieler“ ausgedrückt hat. Nach der deutschen Reichsgründung mussten im Übrigen alle Spielbanken in Deutschland schließen und wurden erst 1933 unter den Nationalsozialisten wiedereröffnet.

Französisches Roulette der Klassiker

Französisches Roulette von Play'n GOFrench Roulette wird im allgemeinen Ratgeber zum Roulette recht ausführlich vorgestellt. Es ist der Klassiker unter den Roulettespielen, wobei man zum einen auf eine der 37 (von 0 bis 36) verschiedenen Zahlen setzen kann (Plein-Wette) oder auf mehrere Zahlen gleichzeitig.

Alle Begriffe auf dem Tableau sind in französischer Sprache. Weiterhin gibt es normalerweise lediglich hier die „La Partage“ Regel. Wenn die Kugel auf die Null fällt, werden normalerweise auch die Einsätze für einfache Wetten (gerade/ungerade oder Rot/Schwarz, etc.) verloren. Die Regel erhöht natürlich den Hausvorteil des Casinos. Im französischen Roulette werden einfache Wetten nicht verloren, wenn die Null kommt.

Die „La Partage“ Regel gibt es in 2 Varianten. Im einfachsten Falle, der von den meisten Casinos angewendet wird, bekommt man in dem speziellen Fall die Hälfte seines Einsatzes von einfachen Wetten zurück, wenn die Null kommt. In der etwas komplizierteren „En Prison“-Variante, verbleiben die Einsätze, wenn die Kugel auf die Null fällt, auf dem Wetttisch. Wenn in der nächsten Runde die einfache Wette erfolgreich ist, wird das Geld wieder entsperrt, muss aber noch eine Runde auf dem Tisch bleiben, damit die Wette vollends gewonnen werden kann. Wenn der Gewinn bei den folgenden zwei Drehungen nicht gelingt, sind die einfachen Einsätze verloren.

Die verschiedenen Wettmöglichkeiten

Neben den Wetten auf genaue Zahlen kann man auch auf benachbarte Nummern, Farben, Dutzenden und Kolonnen setzen. Hinter den Begriffen verbergen sich dabei folgende Setzoptionen:

  • Plein: Übersetzt heißt es „voll“ und beschreibt das Setzen auf nur eine Zahl.
  • Cheval: Übersetzt heißt es „Pferd“ und beschreibt das Setzen auf zwei aneinanderliegende Zahlen.
  • Carré (Viereck): Wette auf vier Zahlen gleichzeitig.
  • Sixainne: Eine Wette auf sechs Zahlen in einer Doppelreihe.
  • Douzaine (Dutzend): Die Wette auf 12 Zahlen gleichzeitig. Premier beschreibt das Setzen auf das erste Dutzend (Zahlen 1 bis 12), Milieu auf das zweite Dutzend (14 bis 24) und Dernièr auf das dritte Dutzend (25 bis 36).
  • Colonne: Eine Wette auf 12 Zahlen in einer senkrechten Reihe auf dem Tisch.
  • Impair (Ungerade): Eine einfache Wette auf ungerade Zahlen.
  • Pair (Gerade): Einfache Wette auf gerade Zahlen.
  • Manque (Fehler/Mangel): Beschreibt das Setzen auf die Zahlen 1 bis 18.
  • Passé (Vergangenheit): Meint eine einfache Wette auf die Zahlen 19 bis 36.
  • Noir (Schwarz): Wette auf alle schwarzen Zahlen.
  • Rouge (Rot): Wette auf alle roten Zahlen.
  • Transversale Simple: Wette auf 6 Zahlen in zwei Zahlenreihen.
  • Transversale Pleine: Das Setzen auf die Zahlen einer Querreihe.
  • Les Trois Premiers: Auf die ersten drei Zahlen (0-2) wird gesetzt
  • Les Quatre Premiers: Auf die ersten vier Zahlen (0-3) wird gewettet.
  • Orphelins (die Waisen): Es handelt sich um eine Wette auf benachbarte Zahlen im Kessel. Mit Orphelins Plein werden die Zahlen 17, 34 und 6 bezeichnet, als Orphelins en Cheval kennt man 1, 20, 14, 31 und 9.
  • Voisins du Zero: Auf 17 benachbarte Zahlen der Null (22, 18, 29, 7, 28, 12, 35, 3, 26, 32, 15, 19, 4, 21, 2, 25) und sie selbst wird gewettet.
  • Jeu Zéro: Es wird auf 6 benachbarte Zahlen der Null (12, 35, 3, 26, 32 und 15) und sie selbst gesetzt.
  • Tiers du Cylindre: Es wird auf benachbarte Zahlen gegenüber der Null gewettet (33, 16, 24, 5, 10, 23, 8, 30, 11, 36, 13 und 27).

Die Gewinnwahrscheinlichkeiten in der Übersicht

Hier einmal eine Übersicht mit den wichtigsten Gewinnwahrscheinlichkeiten und den jeweiligen Auszahlungsquoten:

 Wette Wahrscheinlichkeit Auszahlung
Einfache Chancen 48,6 % 1:1
 Dutzende, Kolonnen 32,4 %  2:1
Transversale Simple 16,2 % 5:1
Carré, Les Quatre Premiers 10,8 % 8:1
Cheval 5,4 % 17:1
Plein 2,7 % 35:1

Französisches Roulette mit der einfachen „La Partage“-Regel ist das Kesselspiel mit dem geringsten Hausvorteil bei einfachen Chancen von rechnerischen 1,35 %.

Das europäische Roulette

Europäisches Roulette von NetEntBeim europäischen Roulette sieht der Tisch etwas anders aus. Nicht nur, dass an die Stelle der französischen Bezeichnungen meist englische Begriffe treten, auch die Aufteilung des Wetttisches ist rechteckiger und geordneter. So sind die einfachen Wetten nur auf einer Seite von den Zahlen abgebildet.

Normalerweise kommt beim europäischen Roulette die „La Partage“-Regel nicht zum Tragen, sodass der Hausvorteil größer ist. Weiterhin hat man nicht so viele Möglichkeiten bei den Serienwetten. Es gibt lediglich eine große Serie (entspricht Voisins du Zero), eine kleine Serie (entspricht Tiers du Cylindre) und die Orphelins.

Durch das Fehlen der „La Partage“-Regel beträgt der Hausvorteil 2,7 %, was das Doppelte vom klassischen Roulette ist. Daher ist es kein Wunder, dass viele Live Kesselspiele auf dem European Roulette basieren.

Das amerikanische Roulette

Amerikanisches Roulette von NetEntIn der Spielbank von Bad Homburg, soll François Blanc 1841 auf die Idee gekommen sein, die Double Zéro einzuführen. Durch eine zweite Null sollte der Hausvorteil größer werden und dem Casino zusätzliche Gewinne sichern. Viele Spielbanken sind dem Vorbild gefolgt und vor allem in Amerika findet man diese Spielart wohl noch immer als Standard. Daher ist das Spielen mit zwei Null-Feldern mittlerweile vorrangig noch als American Roulette bekannt.

Neben der Doppelnull, die sich gegenüber der einfachen Null befindet, wird man an dem Kessel ebenfalls feststellen, dass sich auf dem Tisch benachbarte Zahlen im Kessel gegenüber befinden. Der Tisch wirkt folglich wesentlich strukturierter, als es beim französischen Kesselspiel der Fall ist.

Die Wettoptionen beim American Roulette im Überblick

Weiterhin wurden die Tische kleiner, da man lediglich folgende Setzmöglichkeiten hat:

Wette Beschreibung
Straight bet  Wette auf nur eine Zahl.
Split bet Das Setzen auf zwei aneinanderliegende Zahlen.
Corner, First four Wette auf vier Zahlen.
Dozen & Column Dutzende & Spalten: Wette auf eine der 12 Zahlen.
Odd Einfache Wette auf ungerade Zahlen.
Even Einfache Wette auf gerade Zahlen.
Low bet Das Setzen auf die Zahlen 1-18.
High bet Eine Wette auf die Zahlen 19-36.
Black Wette auf schwarze Zahlen.
Red Wette auf rote Zahlen.
Combination bet Jede Wette, die mindestens auf zwei Zahlen (mit einem oder mehr Chips) platziert wird.
Five number bet, Basket bet Wette auf die fünf Zahlen 0, 00, 1, 2 und 3. Das ist die Wette mit dem höchsten Hausvorteil.
Street bet Wette auf die Zahlen einer Querreihe.
Line bet Das Setzen auf 6 Zahlen in zwei Zahlenreihen.

Die Gewinnchancen bei Spiel mit der Doppelnull

Durch die zweite Null steigen natürlich die Gewinnchancen für das Casino. „La Partage“-Regeln gibt es hier im Übrigen nicht. Wenn die Kugel auf die Null oder Doppelnull fällt, gehen die Einsätze von allen einfachen Wetten verloren. Für die wichtigsten Wetten ergeben sich folgende Wahrscheinlichkeiten und Auszahlungen:

Wette Wahrscheinlichkeit  Auszahlung
Simple Chances 47,4 % 1:1
Dozen, Column 31,6 %  2:1
Line bet 15,8 %  5:1
First Five 13,2 %  6:1
Corner, First four 10,5 % 8:1
Street bet, First Three 7,9 % 11:1
Split bet 5,3 % 17:1
 Straight up bet 2,6 % 35:1

Theoretisch beträgt der Hausvorteil der Bank hier 5,26 %, was noch einmal einer Verdopplung gegenüber dem europäischen Roulette entspricht. Sicher mag das Spielen mit der Doppelnull einen größeren Reiz haben, aber die Chancen zu gewinnen, sind deutlich geringer.

Setzstrategien beim Roulette

Strategien, Systeme oder Tricks beim Roulette wurden immer wieder beschrieben. Es handelt sich hier um den Versuch, mit dem Variieren der Einsätze die Chance auf tatsächliche Gewinne zu erhöhen. Alle Strategien können einen Gewinn versprechen, aber auch zu Verlusten führen. Letztlich handelt es sich beim Roulette um ein Glücksspiel mit einem festgelegten Hausvorteil, sodass auf lange Sicht gesehen, das Casino immer gewinnt. Hier möchte ich nur einmal die wichtigsten Systeme kurz vorstellen:

  • Martingale: Man startet mit einem Einsatz und verdoppelt ihn beim Verlust so lange, bis man gewonnen hat. Dann startet eine neue Serie mit dem Anfangseinsatz.
  • Paroli: Es handelte sich um eine Umkehr der Martingale-Strategie. Man setzt zunächst einen Betrag auf eine Wette. Tritt diese ein, verdoppelt man. Man setzt also den Gewinn wieder ein. Vorteil: Die Verluste sind überschaubar, aber man braucht eine Serie, um Gewinne zu erhalten.
  • Fibonacci-Folge: Wenn man nach der Fibonacci-Folge spielt, muss man die Zahlenreihe 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144 etc. kennen (man addiert immer die aufeinanderfolgenden Zahlen). Bei einem Verlust geht man in der Zahlenreihe einen Schritt nach rechts. Bei einem Gewinn geht man wieder 2 Schritte nach links. Die Strategie ist interessant, da man lediglich ein Drittel der Wetten gewinnen muss.
  • Progression d ´Alembert: Es handelt sich um einen sehr langsamen Anstieg der Setzbeträge. Man fängt meist mit einem Euro an und steigert bei Verlusten um einen Euro, bei Gewinnen geht man mit dem Einsatz wieder einen Euro herunter. Der Vorteil ist, dass man nicht so schnell die Tischlimits erreicht.

Solche und ähnliche Strategien finden sich haufenweise im Internet. Da ich in diesem Umfang die Strategien nicht genau erklären kann, möchte ich in den nächsten Wochen und Monaten immer einmal wieder Artikel zu ausgewählten Roulette Strategien einbringen und diese richtig ausprobieren. Meine Erfolge und Verluste werden dann in Form von Tabellen und Videos präsentiert.

Viele Roulette-Arten, doch der Klassiker ist immer noch am besten

An dieser Stelle sollten lediglich die wichtigsten 3 Roulette-Arten kurz vorgestellt werden. Beim französischen Roulette verliert man auf lange Sicht gesehen am wenigsten. Aber auch die anderen Games haben ihren Reiz. Ich muss gestehen, dass ich besonders gerne Immersive oder mittlerweile Lightning Roulette spiele, die bekanntlich auf dem European Roulette basieren. Letztlich handelt es sich hier um eine reine Geschmackssache.

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