Kryptowährungen sollen, wenn es nach dem britischen Finanzausschuss geht, künftig als Glücksspiel eingestuft werden. Nun hat der Wirtschaftssekretär des Finanzministeriums, Andrew Griffith, ein Veto eingelegt. Er ist überzeugt, dass ein solches Gesetz zum einen nicht bei der Prävention von Risiken helfe und zum anderen massive Probleme mit anderen Gerichtsbarkeiten schaffe.

Wie wir bereits im Juni dieses Jahres berichteten, möchte der britische Finanzausschuss Kryptos bzw. den Kryptohandel als Glücksspiel regulieren. Der Hauptgrund dafür liegt darin, dass entsprechende Vorgänge laut Ansicht der Politiker sehr risikoreich seien.

Der Entwurf stieß sofort auf viel Kritik. Vor allem die Tatsache, dass die britische Regierung eigentlich die Kryptotechnologien in ihrem Land stärken und damit ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial freisetzen möchte, steht für Experten in krassem Gegensatz zu einer Einstufung als Glücksspiel.

Vor Kurzem legte der britische Wirtschaftssekretär Andrew Griffith in der Sache einen Einspruch ein. Für ihn zeichnet sich, wenn Kryptos künftig als Glücksspiel gelten würden, ein schwieriger Konflikt mit europäischen und globalen Regulierungsbehörden ab. Außerdem würde eine solche Regulierung die Risiken des Sektors keineswegs schmälern, so Griffith in einer Stellungnahme.

Die Argumente des Wirtschaftssekretärs sind stark

Griffith zieht, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, einen Vergleich:

  • Wenn ein System zur Glücksspielregulierung vorliegen würde, könnte den möglichen Risiken, die durch den Zusammenbruch von FTX verdeutlicht wurden, wahrscheinlich nicht begegnet werden.
  • Des Weiteren würde der Gesetzesentwurf den Empfehlungen globaler Standardisierungsgremien völlig zuwiderlaufen. Hier gäbe es immense Reibungsrisiken.

Im Großen und Ganzen kritisiert Andrew Griffith, dass der vorgeschlagene Ansatz des britischen Finanzausschusses zu einer Fehlanpassung an internationale Standards führen würde. Den Richtlinien der EU und anderer international wichtiger Gerichtsbarkeiten würde praktisch entgegengewirkt. Unklare und sich überschneidende Mandate zwischen Finanzaufsichtsbehörden und der Glücksspielkommission seien vorprogrammiert.

Griffith bringt auch den schon zuvor mehrfach geäußerten Kritikpunkt vor, dass eine Glücksspielregulierung kaum mit dem von der Regierung angepeilten Kurs einer Förderung von Kryptowährungen in Einklang gebracht werden könnte.

Der Hintergrund der Debatte schnell zusammengefasst

Der britische Finanzausschuss forderte im Mai 2023, den Handel mit Kryptowährungen als Glücksspiel zu regulieren. Er stützt sich dabei auf einen von einer Gruppe überparteilicher Parlamentarier erstellten Bericht, in dem verdeutlicht wird, dass Kryptos keinen inneren Wert hätten. Damit wären die Verwendung dieser Mittel bzw. der Handel damit eher mit Wetten auf Sport als mit einer klassischen Finanzinvestition zu vergleichen. Die Einstufung als Glücksspiel würde die logische Folge sein.

Fazit

Die Regulierung von Kryptowährungen in Großbritannien ist und bleibt wohl auch noch eine gewisse Zeit unklar. Noch ist nichts entschieden – und die immer wieder aufflammenden Kritiken bzw. Diskussionen werden nur schwerlich dazu beitragen, dass es allzu bald zu einer Einigung und einem klaren Fahrplan kommt.

In den USA sieht das übrigens ganz anders aus: Dort fahren die Behörden einen strengen Kurs, der eindeutig gegen die Kryptobranche geht. England gilt dagegen immer noch als liberaler Kryptowirtschaftsraum. Deshalb kündigte kürzlich sogar einer der einflussreichsten und dem Kryptohandel wohlgesonnenen Risikokapitalkonzerne – nämlich Andreessen Horowitz - an, eine Zweigstelle in London zu eröffnen.

 Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/london-h%C3%A4user-des-parlaments-1042240/

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