Der Schritt der Selbstsperre sollte wohlüberlegt sein. Online Casinos sowie Spielbanken dürfen gesperrte Spieler nicht mehr am Spiel teilnehmen lassen, bis sie den Beweis erbringen, dass sie kontrolliert spielen können. Spielsperren sollten daher nicht als Kurzschlussreaktion nach einem auftretenden Verlust beantragt werden.

Sperren alleine macht bei den meisten Spielern kaum oder nur kurzfristig einen Sinn, wenn danach nicht weitere Schritte wie eine Suchtberatung oder eine Spielsuchttherapie auf dem Plan stehen.

Man sollte sich grundsätzlich fragen: Was kommt nach der Selbstsperre? Die Sucht ist nach wie vor vorhanden und wenn sie nicht mehr in Spielbanken und Online Casinos ausgelebt werden kann, dann führt dies in den meisten Fällen in die nächste Spielothek. In Spielotheken sind Tagesdurchschnittsverluste von 1.000 € problemlos möglich, jedoch ohne jemals einen risikoadäquaten Gewinn erzielen zu können. Für die meisten Spieler bedeutet dies einen immensen Nachteil und ist spätestens mittelfristig mit noch größeren Verlusten verbunden als das Spielen in Spielbanken und Online Casinos.

Für spielsüchtige Multimillionäre macht es durchaus Sinn, sich überall sperren zu lassen, wo es nur geht. Nur diese Gesellschaftsschicht ist durch die „Spielerschutzmaßnahmen“ an Geldspielgeräten in Spielotheken und Gaststätten geschützt. In solch einem Fall leidet man jedoch weiterhin an Spielsucht, auch wenn man sich Durchschnittsverluste von circa. 1.000 € am Tag in Spielotheken und Gaststätten leisten kann.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass sich viele gesperrte pathologische Spieler unter falschem Namen bei Online Casino anmelden oder über Spieleraccounts von Bekannten und Freunden spielen. Diese Verhaltensweisen sollten vermieden werden. Online Casinos sperren Accounts mit gefälschten Daten oder zahlen gerechtfertigt Gewinne an Spieler mit Fakeaccounts nicht aus, da diese sich logischerweise nicht verifizieren können.

Auch das Spielen über fremde Accounts kann problematisch werden. Erlangt ein Online Casino Kenntnis davon, dass ein gesperrter Spieler über den Spieleraccount eines Freundes oder Bekannten spielt, kann dies ebenfalls zur Schließung des Spielerkontos führen.

Die Selbstsperre ist ein gutes Instrument, um sich kurzfristig vor hohen Verlusten zu schützen, ist aber nur der erste Schritt und in den meisten Fällen wirkungslos, wenn danach keine weiteren Maßnahmen wie eine Suchtberatung oder eine Spielsuchttherapie begonnen werden.