Die SCHUFA, Deutschlands bekannteste Auskunftei, spielt eine wichtige Rolle bei der Bewilligung von Krediten und Finanzierungen. Doch welche Rolle spielt das Glücksspiel im Internet bei der Beurteilung der Kreditwürdigkeit? Millionen Deutsche haben schon einmal in einer Online Spielothek ihr Glück versucht. Bereits die hohe Anzahl der Spieler und die Tatsache, dass viele davon als kreditwürdig gelten, zeigt, dass Online-Glücksspiel allein kein Grund dafür ist, die Kreditwürdigkeit herabzustufen. Wir werden uns in diesem Ratgeber intensiv mit dem Einfluss von virtuellen Glücksspielen auf die Bonität beschäftigen und zeigen, wie Du ohne Sorgen um Deine Kreditwürdigkeit Spaß an virtuellen Automatenspielen haben kannst.

Wie funktionieren Scoring und Bonität in Deutschland?

Die SCHUFA ist die wahrscheinlich bekannteste Auskunftsdatei Deutschlands. Für ihr Scoring-Modell bezieht sie Daten von den unterschiedlichsten Quellen wie zum Beispiel Finanzinstituten, Versicherungen und Handelsunternehmen. Durch den SCHUFA-Score wird die Zahlungsmoral und Zahlungsfähigkeit von Vertragspartnern beurteilt. Kreditinstitute und andere Unternehmen entscheiden anhand der SCHUFA-Abfrage, ob sie dem Kunden einen Kredit gewähren, oder, ob ihnen das Risiko eines Zahlungsausfalls zu hoch ist.

Unabhängig davon, ob jemand Glücksspiele im Internet spielt, können verschiedene Faktoren zu einer schlechten SCHUFA-Bewertung führen. Werden beispielsweise die Raten für einen bereits vorhandenen Kredit nicht vertragsgemäß beglichen und Rechnungen nicht fristgerecht bezahlt, sinkt der SCHUFA-Score der bewerteten Person. Auch häufige Kreditanfragen können sich negativ auf den Score auswirken. Wer die Konditionen von Krediten vergleicht, sollte daher darauf achten, dass dabei keine eigentliche Kreditanfrage, sondern eine sogenannte „Anfrage Kreditkonditionen“ gestellt wird, da diese keinen Einfluss auf die SCHUFA-Bewertung hat. Um gut über die eigene Kreditwürdigkeit informiert zu sein, kannst Du einmal pro Jahr kostenlos eine Selbstauskunft bei der SCHUFA anfordern. Wie das funktioniert, erklären wir Dir etwas weiter unten. Dabei kannst Du auch überprüfen, ob eventuell vorhandene Daten korrekt sind, oder ob Du diese löschen lassen kannst.

  • Die SCHUFA ist eine der bekanntesten Auskunfteien Deutschlands und nutzt diverse Quellen zur Bonitätsbewertung.
  • Hohe Kreditbelastung, eine schlechte Zahlungsmoral oder eine laufende Insolvenz gehören zu den Faktoren, die zu einer schlechten Bonitätsbewertung führen.
  • Eine Selbstauskunft informiert über die vorhandenen Einträge und ermöglicht es, die eigene Bonität besser einzuschätzen.
  • Eine schlechte Bonität kann es erschweren, einen Kredit zu erhalten. Aber auch weiter Faktoren wie zum Beispiel das Einkommen spielen dabei eine Rolle.

 

Beeinflusst Online-Glücksspiel die Bonität?

Banken nutzen verschiedene Mechanismen, um die Kreditwürdigkeit von Kunden zu beurteilen. Neben der durch die SCHUFA eingestuften Bonität spielen dabei unter anderem auch die Höhe des Einkommens und die Dauer eines vorhandenen Beschäftigungsverhältnisses eine wichtige Rolle. Die meisten Banken möchten vor einer Kreditvergabe auch Kontoauszüge sehen. Sind hierbei Buchungen vorhanden, die auf Online-Glücksspiele hinweisen, kann das unter Umständen für ein negatives Bild sorgen.

Da es sich beim größten Teil der Kunden von Online Spielotheken um sogenannte Freizeitspieler handelt, die nur gelegentlich eine Einzahlung tätigen, die ihre finanziellen Möglichkeiten nicht ansatzweise übersteigt, wirken sich diese Einzahlungen über das Bankkonto in einer Online Spielothek in der Regel nicht negativ auf die Kreditwürdigkeit aus. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann aber dennoch eine andere Einzahlungsmethode wählen, die auf dem Bankkonto nicht erkennbar ist.

Wie bei vielen Dingen im Leben kommt es auch beim Online-Glücksspiel darauf an, maßvoll zu agieren und nicht zu übertreiben. Regelmäßiges Spielen oder sehr hohe Einzahlungen können von Banken selbstverständlich als negatives Signal gewertet werden und auf mögliche Probleme hinweisen. Bei gelegentlichem Spielen müssen sich die Kontoinhaber aber in der Regel keine Sorgen um ihre Bonität machen.

  • Bei der Bonitätsprüfung durch Banken spielen die Kontoauszüge der letzten Monate vor der potenziellen Kreditvergabe eine wichtige Rolle.
  • Regelmäßige Teilnahme am Glücksspiel kann von Banken als negatives Signal gewertet werden.
  • Gelegentliches Spielen um moderate Beträge hat in der Regel keine Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit.

 

Werden Zahlungen auf dem Kontoauszug analysiert?

Banken überprüfen in der Regel nicht jeden einzelnen Posten auf dem Kontoauszug ihrer Kunden. Allerdings setzen sie auf automatisierte Systeme, um auffällige Buchungen zu identifizieren und zu verarbeiten. Hierbei kann es zum Beispiel eine Rolle spielen, wenn das Geld aus einer Vielzahl von kleinen Transaktionen stammt oder ins Ausland überwiesen wird.

Wird eine Zahlung mit der Kreditkarte durch den Verkäufer, den Kartenaussteller oder die Bank abgelehnt, so gibt es dazu eine Fehlermeldung, den sogenannten „Card Decline Code“. Dieser Kartenablehnungscode ermöglicht es zu erkennen, weshalb die Transaktion mit der Karte nicht möglich war. Möchte beispielsweise ein Spieler mit seiner Kreditkarte in einer Online Spielothek einzahlen, die Karte aber für Glücksspiele nicht zugelassen ist, so ist der Grund für die Ablehnung später für die Bank erkennbar.

Bei Zahlungen per Überweisung ist für den Laien zwar meist nicht auf den ersten Blick auf dem Kontoauszug ersichtlich, dass es sich beim Empfänger um einen Glücksspielanbieter handelt, die Banken dagegen wissen in der Regel aus Erfahrung, wer sich hinter dem Unternehmen verbirgt, an welches die Zahlung gesendet wird. Ob dies bei der Kreditvergabe eine Rolle spielt, hängt vom einzelnen Kreditgeber ab. Während einige Banken bei der Überprüfung der Kontoauszüge vor eine Kreditvergabe nur interessiert, ob regelmäßig Zahlungen eingehen, analysieren andere die vorliegenden Buchungen sehr genau. Moderate Zahlungen an einen Glücksspielanbieter sind jedoch meistens kein Problem.

Haben deutsche Online Spielotheken Einfluss auf die eigene Bonität?

Durch den Glücksspielstaatsvertrag gelten in Deutschland strenge Vorgaben bezüglich der Einzahlungen in Online Spielotheken. Spieler dürfen ein monatliches Limit von 1.000 Euro nicht überschreiten, welches anbieterübergreifend gilt. Dies unterstützt das verantwortungsvolle Spielen und verhindert, dass deutlich höhere Beträge verloren werden können, wie es bei den außerhalb von Deutschland lizenzierten Anbietern der Fall ist.

Natürlich ist es für die Bank positiv zu bewerten, wenn ein Kunde keine zu hohen Ausgaben tätigt und nicht überschuldet ist. Allerdings wird bei der Kreditvergabe auch Wert daraufgelegt, dass die Kunden selbst eine gute Kontrolle über ihre Ausgaben haben. Regelmäßige Zahlungen an Glücksspielanbieter können daher auch bereits bei deutlich kleineren Beträgen für einen leicht negativen Eindruck sorgen. Hier kann es daher sinnvoll sein, eine Weile vor einem Kreditantrag nicht zu viel zu spielen oder auf andere Zahlungsmethoden auszuweichen, die auf dem Kontoauszug nicht ersichtlich sind.

Kann eine Online Spielothek Grund für eine Kreditablehnung sein?

Banken können selbst entscheiden, wem sie einen Kredit gewähren und wer hingegen kein Geld erhält. Dabei müssen sie nicht angeben, aus welchem Grund sie die Kreditvergabe ablehnen. Häufig handelt es sich ohnehin um eine Kombination aus verschiedenen Faktoren. Hohe Zahlungen an einen Glücksspielanbieter können dabei unter Umständen einen Beitrag dazu liefern, dass die Bank ihr Risiko bei einer Kreditvergabe als zu hoch einstuft.

SCHUFA-Eintrag wegen Online-Glücksspiel – ist das möglich?

Allein die Tatsache, dass Du an Glücksspielen im Internet teilnimmst, führt nicht zu einem negativen SCHUFA-Eintrag. Ein solcher Eintrag erfolgt nur, wenn Du Deinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommst oder Forderungen zu spät begleichst. Dies ist aber in der Online Spielothek gar nicht möglich, da diese keinen Kredit gewährt und laut § 4, Abschnitt 5 des Glücksspielstaatsvertrags auch gar nicht dazu berechtigt ist. Einzahlungen, die Du in den virtuellen Spielotheken tätigst, werden immer sofort von Deinem Konto abgebucht. Vorher wird keine Gutschrift auf dem Spielerkonto durchgeführt.

Trotzdem ist ein SCHUFA-Eintrag wegen Online-Glücksspiels unter bestimmten Umständen möglich. Wenn ein Spieler durch zu hohe Ausgaben für Glücksspiele andere Rechnungen oder Kreditraten nicht mehr vertragsgemäß begleichen kann, führt dies nämlich zu entsprechenden Einträgen. Diese stehen dann zwar offiziell nicht mit dem Spielen in Verbindung, wurden letztendlich aber dadurch ausgelöst.

SCHUFA-Auskunft beantragen – so geht’s

Auskunft über die eigenen Eintragungen bei der SCHUFA kannst Du einmal jährlich kostenlos anfordern. Hierfür gehst Du folgendermaßen vor:

  • Besuche die offizielle Website unter meineschufa.de
  • Ignoriere die kostenpflichtigen Angebote und scrolle ganz nach unten. Dort findest Du rechts den Menüpunkt „Datenkopie nach Art 15 DSGVO“.
  • Fülle das Online-Formular aus.
  • Legitimiere Dich via Post-Ident-Verfahren.
  • Innerhalb von wenigen Tagen erhältst Du Deine Datenkopie.

 

Welche Zahlungsmethoden in der Online Spielothek sind empfehlenswert, um die Kreditwürdigkeit nicht zu gefährden?

Auch wenn Zahlungen per Bankkonto an einen Online-Glücksspielanbieter in den meisten Fällen unproblematisch sind, ist es unter Umständen besser, auf andere Zahlungsmethoden auszuweichen. Auch skeptische Spieler können so mit einem guten Gefühl ihr Glück bei Echtgeldspielen versuchen, ohne sich Sorgen um ihre Bonität machen zu müssen.

So zählt zum Beispiel PayPal nicht nur zu den schnellsten und sichersten Zahlungsmethoden, sondern die Zahlungen auf diesem Weg sind auf Deinem Bankkonto auch nicht ersichtlich. Das Gleiche gilt für andere E-Wallets wie zum Beispiel Neteller und Skrill. Prepaid-Karten wie die Paysafecard sind bei den Usern ebenfalls beliebt und ermöglichen Dir Einzahlungen in der Online Spielothek, ohne dass Deine Bank diese bemerkt. So stellst Du sicher, dass deine Kreditwürdigkeit nicht unnötig belastet wird.

Fazit

Einzahlungen in der Online Spielothek, die auf Deinem Kontoauszug erkennbar sind, führen meistens nicht zu Problemen mit der Kreditwürdigkeit, solange es sich um gelegentliche Überweisungen von kleineren Beträgen handelt. Um ganz sicherzugehen und Deine Bonität nicht zu gefährden, kannst Du aber auch auf andere Zahlungsdienstleister ausweichen, die nicht auf dem Kontoauszug verzeichnet werden. Verwende unabhängig von der gewählten Zahlungsmethode immer nur eigenes Geld zum Spielen, welches Du nicht anderweitig benötigst!