Casino-Streams: Kick ermöglicht Ausblendung

Der Streamingdienst Kick hat vor wenigen Wochen ein neues Feature veröffentlicht. Über die neue Funktion ist es den Zuschauerinnen und Zuschauern ab sofort bei Bedarf möglich, umstrittene Inhalte wie Glücksspiel- oder Hot Tub-Streams auszublenden. Aber warum führt Kick als eigentlich glücksspielfreundliche Plattform so ein Feature überhaupt ein?

Erst vor einigen Monaten haben wir uns in einem Artikel die Frage gestellt, ob die Streamingplattform Kick.com die Zuschauerzahlen fälschen könnte. Nun hat die neue „Twitch-Konkurrenz“ Mitte Juli ein neues Feature veröffentlicht, mit dem die User auf Wunsch unter anderem Glücksspielinhalte auf der Plattform komplett ausblenden können. Eine solche Funktion haben sich User aus Twitch schon vor langer Zeit gewünscht.

Warum führt glücksspielfreundliche Plattform ein Anti-Glücksspiel-Feature ein?

Auf den ersten Blick mag es überraschend wirken, dass gerade Kick.com nun ein solches Feature zur Verfügung stellt. Warum? Ganz einfach: Die erst im Dezember 2022 an den Start gegangene Plattform wird unter anderem vom Krypto-Casino Stake finanziert. Es stellt sich also die Frage, warum gerade ein von einem Glücksspielunternehmen finanzierter Streamingdienst eine Funktion einführt, mit der Glücksspielinhalte komplett ausgeblendet werden können.

Auf jeden Fall kommt dieser taktische Zug von Kick in den sozialen Netzwerken sehr gut an. So werden insbesondere junge Zuschauerinnen und Zuschauer besser vor den Gefahren des Glücksspiels geschützt, da sie mit nur einem Klick sämtliche Glücksspielinhalte auf Kick ausblenden können. Dasselbe gilt übrigens auch für sogenannten Hot Tub-Content, also erotische Inhalte. Erst im Mai dieses Jahres berichteten wir bei GambleJoe darüber, wie verbreitet „Falschgeld-Streaming“ unter den Casino-Streamern ist.

Neben dem Ausblenden von Casino-Inhalten hat Kick eigenen Angaben zufolge auch Tab-Probleme behoben und einen erweiterten Chat-Bot-Schutz eingeführt.

Ist zusätzlich eine Altersverifizierung bei Kick erforderlich?

Tatsächlich ist es ein kluger Schachzug von den „Kick-Verantwortlichen“, das neue Feature einzuführen. Schließlich sieht man sich so nicht mehr dem Vorwurf ausgesetzt, dass der Plattform der Jugendschutz nicht wichtig sei. Jeder, der kein Interesse an glücksspielrelevanten Inhalten hat, kann diese zukünftig mit einem Klick in den Einstellungen ausblenden. Bei Twitch existiert bislang noch keine vergleichbare Funktion.

Kritikern geht das neue Feature jedoch nicht weit genug. Sie fordern, dass Glücksspiel- und Hot Tub-Inhalte generell für alle Zuschauerinnen und Zuschauer gesperrt bleiben, bis eine Altersüberprüfung durchgeführt wurde. In der Praxis dürfte dieser Vorschlag jedoch an der Bereitschaft vieler User scheitern, sich „nur“ zum Ansehen von Casino-Streams mit einem Ausweisdokument zu verifizieren. Von daher ist vorerst nicht damit zu rechnen, dass auf Kick oder anderen Plattformen eine Altersverifizierung eingeführt werden wird.

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