Viele Online Casinos und Online Spielotheken bieten ihren Spielern sogenannte „Kontroll-Tools“. Hierbei können die Spieler individuelle Einsatz- bzw. Verlustlimits einstellen oder sich für einen bestimmten Zeitraum komplett sperren lassen. Wie der europäische Glücksspielverband EGBA vor wenigen Tagen berichtete, erfreuen sich solche Tools aktuell großer Beliebtheit.

Erst vor kurzer Zeit berichteten wir darüber, dass das Spielersperrsystem OASIS noch nicht richtig funktioniert. Dafür funktionieren zumindest die anbieterbezogenen „Kontroll-Tools“ zum Selbstausschluss sowie zur Festlegung bestimmter Limits. Die European Gaming and Betting Association (EGBA) hat in diesen Tagen berichtet, dass sich genau diese „Kontroll-Tools“ derzeit größter Beliebtheit erfreuen. Es gibt aber auch Kritik an den Tools, die jeder Anbieter individuell zur Verfügung stellt.

Viele Spielerinnen und Spieler nutzen „Kontroll-Tools“

Wie die EGBA in ihrem aktuellen Bericht beschreibt, nutzt inzwischen die Mehrheit der Online-Spieler die Möglichkeit von temporären Spielsperren oder Limits. In der EU lizenzierte Online Casinos müssen ihren Nutzerinnen und Nutzern solche „Kontroll-Tools“ zur Verfügung stellen. Genauer gesagt müssen sie den Spielerinnen und Spielern ermöglichen, ein bestimmtes Verlust- oder Einzahllimit für einen bestimmten Zeitraum einstellen zu können. Zudem müssen die Spieler die Möglichkeit haben, sich selbst für einen bestimmten Zeitraum komplett sperren zu lassen.

So funktioniert verantwortungsvolles Spielen

Wie die EGBA weiter berichtet, haben im vergangenen Jahr mehr als 75 % der Online-Spieler mindestens einmal ein solches „Kontroll-Tool“ genutzt. Das bedeutet, dass mehr als drei von vier Glücksspiel-Fans sich selbst ihre Grenzen aufgezeigt haben. In den Jahren davor war der Anteil derer Spieler, die solche Tools genutzt haben, deutlich geringer (2019: 63 %; 2018: 37 %).

Welche Werkzeuge zum Spielerschutz wurden häufig verwendet?

Besonders oft haben die Online-Spieler im vergangenen Jahr die frei wählbaren Einsatzlimits genutzt (22 %). Zeitlich begrenzte Selbstsperren sowie Zeitlimits seien aber ebenfalls relativ regelmäßig von den Spielern genutzt worden (je 5 %).

Der zuständige Generalsekretär der EGBA, Maarten Haijer, freute sich über die hohe Akzeptanz der Tools zum Spielerschutz. Er würdigte das Engagement der Glücksspielanbieter, die sich, wie es scheint, größtenteils für den Schutz ihrer Spielerinnen und Spieler interessieren.

Die Führungskräfte der großen Glücksspielgiganten bet365, Kindred, William Hill, Betsson und Entain veröffentlichten ebenfalls ein Statement, in dem sie sich ihrer Verantwortung offenbar bewusst sind:

„Wir sind der Ansicht, dass es in unserer Verantwortung liegt, die Kunden mit Informationen und innovativen Tools zu versorgen, die ihnen dabei helfen, sicher zu spielen. Insbesondere streben wir danach, all jene Kunden zu unterstützen, die Probleme damit haben, ihr Glücksspiel zu kontrollieren.“

Die Spielerschutzorganisation BeGambleAware sieht allerdings noch viel Potenzial in den Bemühungen der Glücksspielanbieter. Man könne die Tools zum Selbstschutz optimieren und verbessern, um die Wirksamkeit zu erhöhen.

Ratgeber: Spielsucht erkennen und bekämpfen

Fazit

Leider sind Tools zum Spielerschutz teilweise noch mit einem bestimmten Stigma behaftet. So manch ein Spieler sieht es als nicht erforderlich an, solche „Kontroll-Tools“ zu nutzen, da er ja kein problematisches Spielverhalten an den Tag legt. Demzufolge ist die Einsicht erforderlich, zumindest zeitweise die Kontrolle über sein Spielverhalten verlieren zu können, um letztendlich auch die freiwilligen „Spielerschutz-Tools“ zu nutzen. Doch schon jetzt haben mehr als drei von vier Spielerinnen und Spieler im letzten Jahr mindestens einmal ein solches „Kontroll-Tool“ genutzt – Tendenz steigend.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/einstellungen-optionen-software-265131/

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8 Kommentare zu: Viele Spieler nutzen "Kontroll-Tools" für Limits oder Sperren

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Die Idee ist eine gute aber die Anbieter und Behörden reden wohl nicht viel miteinander. Auf Sunmaker zum Beispiel werden mehrere Optionen für den Selbstausschuss angeboten. 1woche, 2 Wochen, 1Monat , 2 Monate usw. Laut Oasis...   Mehr anzeigen
Das stimmt, wobei es m.E. kontraproduktiv ist, wenn die Anbieter jetzt die "Mindestsperre" von jeweils einem Jahr durchsetzen. Dann wird sich wahrscheinlich kaum noch jemand "temporär" freiwillig sperren lassen, weil niemand ein...   Mehr anzeigen
@Christian_1994: 1 Jahr ist auch zu viel ! Genau wie 24 Stunden zu wenig sind. So 1 Monat 2 oder 3 Monate finde ich völlig legitim.
@Tonkabohne: Ja genau, oder vielleicht auch 1 Woche. Aber zu wenig Flexibilität ist da mit Sicherheit kontraproduktiv
Finde die Tools auch gut. Nur alle Anbieter haben die noch nicht. Zum Beispiel ganz schlimm ist es bei Westcasino.
Da musst du dich mit den Chat oder Kundensupport in Verbindung setzen. Finde ich sehr schlecht.
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Es sollte ohne Eigeninitative möglich sein, sich bei jedem Anbieter (temporär) sperren zu lassen. Also nicht über den aktiven Weg (Kundenservice), sondern über den passiven Weg (Kontroll-Tool)....   Mehr anzeigen
@Christian_1994: ja weil die dann immer kommen, ach wir geben dir nochmal 50 € no deposit ... schon selbst so erlebt. Ich zocke gern und aus Spass und ohne finanzielle Schwierigkeiten aber manchmal muss auch ich mich kontrollieren und finde sowas...   Mehr anzeigen
@Tonkabohne: Ja, das sollte meiner Meinung nach auch verboten werden, dass einige Anbieter versuchen, nach einer beantragten Auszahlung mit Boni/Aktionen etc. den Spieler dazu zu bewegen, den Auszahlungsantrag zurückzuziehen. Dasselbe gilt für...   Mehr anzeigen

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