Auf Teneriffa sollen die Spielbanken für 25 Millionen Euro verkauft werden. Die Inselregierung möchte damit den Bau von neuen Pflegeheimen finanzieren. Es handelt sich nicht um den ersten Versuch der Regierung, auf der kanarischen Insel einen privaten Betreiber für die landbasierten Casinos zu finden. Vielleicht gelingt es dieses Mal, wobei die Kritik an dem Verkauf bereits jetzt relativ groß ist.

Seit 24. September 2018 sind die Bedingungen zum Erwerb der gemeindeeigenen Casinos in Santa Cruz, Puerto de la Cruz und Playa de las Americas bekannt. Der Präsident der Insel Teneriffa, Carlos Alonso, möchte mit dem Verkaufserlös neue Pflegeheime finanzieren, ob er damit Erfolg hat, ist fraglich.

Vor Jahren bereits Einzelverkauf gescheitert

2014 hatte die Inselregierung bereits versucht, das Casino Playa de las Americas zu verkaufen. Damals hatte man 20,8 Millionen Euro verlangt. Es handelte sich um die einzige gewinnbringende Spielbank der Kanareninsel.

Zum Erwerb der Glücksspielkonzession für 10 Jahre wurden damals relativ strikte Bedingungen erhoben. Der Betreiber musste die gesamte Belegschaft für wenigstens 2 Jahre unter den geltenden tarifvertraglichen Bedingungen übernehmen. Außerdem sah man Investitionen im Bereich Tourismus vor, so musste in Adeje (eine Stadt im Südwesten Teneriffas) ein neues Hotel gebaut beziehungsweise ein bestehendes renoviert werden. Bei Neueinstellungen gab es die Auflage, dass einheimische Arbeitslose oder Residenten bevorzugt werden. Außerdem waren 2 % der Einnahmen einem Sozialwerk zu stiften. Zwar meldeten sich trotz der Auflagen mehrere Interessenten, es gab aber bei den Verhandlungen keinen Vertragsabschluss.

Neuer Versuch, neues Glück?

Die Gemeinde Teneriffas möchte nun einen neuen Versuch starten und bietet drei Casinos in Santa Cruz, Puerto de la Cruz und Playa de las Americas zu einem Gesamtpreis von 24,9 Millionen Euro an. 2018 gibt es ebenfalls einige Auflagen, die potenzielle Investoren erfüllen sollten, wenn sie die drei Casinos erwerben.

In der jeweiligen Gemeinde des Casinos muss ein touristisches Projekt aufgebaut werden. In dem Rahmen sind wenigstens 4,5 Millionen Euro in ein Projekt zu investieren, was in dem Zusammenhang mit dem Glücksspielbetrieb steht. Am besten handelt es sich um ein Hotel, das saniert oder neu gebaut wird. Das Projekt muss dabei innerhalb von 4 Jahren umgesetzt sein. Die Weiterbeschäftigung aller 121 Angestellten zu den gleichen Bedingungen für wenigstens 2 Jahre ist ebenfalls vorgesehen.

Ab dem 24. September 2018 haben Investoren 45 Tage Zeit, ein Angebot abzugeben. Danach hat die Regierung zunächst einen Monat Zeit, um die Solvenz der Interessenten zu prüfen. Danach werden 4 Monate zur Überprüfung der verschiedenen Angebote veranschlagt.

Inselregierung möchte klares Zeichen setzen

Die Regierung auf Teneriffa möchte ihre Aktionen in Zukunft auf typische Projekte für eine öffentliche Verwaltung beschränken. Laut eigenen Aussagen gehören Spielbanken nicht dazu, daher möchte man durch den Verkauf vor allem Alten- und Pflegeheime finanzieren. Wie der Präsident Carlos Alonso mitteilte, gibt es eine klare Priorisierung:

Wir haben klare Prioritäten gesetzt. Wir wollen unsere Anstrengungen auf Aktionen und Projekte richten, die das Leben der Bürger verbessern und uns von Dingen abwenden, die nicht vordergründig und nicht typisch für eine öffentliche Verwaltung sind, wie im Falle der Casinos.

Kritik am geplanten Verkauf

Die Kritik kommt vor allem aus den Reihen der Angestellten. Die Gewerkschaften der Casinomitarbeiter reagierten mit Protest gegen die Privatisierung von den sanierten Casinos. Laut ihrer Ansicht werden die Spielbanken für einen viel zu geringen Preis verkauft. Der Preis von 2014 wurde nur minimal angehoben, obwohl diesmal 3 Standorte zum Verkauf stehen und diese allesamt saniert wurden. Die Vertreter der Arbeitnehmer bemängelten ebenfalls, dass die Absicherung der Beschäftigten nicht weit genug gehe.

Bildquelle: 50384683 - Beaches and hotels of Puerto de la Cruz at sunset, Tenerife © eska2012

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