Das Verbot von Hunderennen im US-Bundesstaat Florida steht fest. Insgesamt werden 11 Rennbahnen im “Sunshine State” geschlossen. Dies ist eine Folge einer Abstimmung von vor 2 Jahren, bei der sich Wähler und Wählerinnen gegen die Veranstaltung des Rennsports entschieden haben.

Generell werden Sportwetten und Glücksspiel immer beliebter. Für die Betreiber von Hunderennen, meistens mit Windhunden (Windhunde gelten als die schnellste Hunderasse), wird es aber zunehmend schwieriger, von diesem Trend zu profitieren. Die Rennbahnen finden kaum neue Kunden, es gelinge ihnen auch nicht, Hunderennen mit anderen profitablen Events zu verbinden, wie dies oftmals der Fall bei Pferderennen ist. Blickt die “Rennhunde-Industrie” ihrem Aus entgegen?

Nun sind die von Tierschützern stark kritisierten Hunderennen seit dem Silvesterabend in Florida endgültig verboten. Das letzte Rennen fand am 31. Dezember vergangenen Jahres im Palm Beach Kennen Club statt. Doch in 40 US-Bundesstaaten unterliegen die Hunderennen bereits einem Verbot. 

Es war ein langer Kampf

Vor zwei Jahren gab es in Florida mehr Windhunderennbahnen als in allen anderen US-Bundesstaaten und auch im Jahr 2018 gab es endlich die Chance für eine Änderung der Verfassung zu stimmen, die Wetten auf Rennhunde und somit auch die Veranstaltung der Hunderennen ab 2021 verbieten würde. Die Hunderennsport-Industrie war sich allerdings sicher, dass Hunderennen viel zu beliebt sind und die Einführung eines solchen Verbots eher unwahrscheinlich ist. Das war jedoch eine Fehleinschätzung. 

Die Kritik der Tierschützer, die besagt, dass der Hunderennsport eine Form von Tierquälerei darstellt, traf auf offene Ohren: Knapp 70 Prozent der Wähler und Wählerinnen haben für ein Verbot gestimmt, der Rest dagegen. Das zieht einen “Freispruch” für die Rennhunde mit sich und die Angestellten der Rennbahnen werden sich nun neue Anstellungen suchen müssen. 

Eine bundesweite Schließung aller Hunderennbahnen in den USA ist bereits in Diskussion, was ein komplettes Ende für alle Arten von Hunderennen bedeuten könnte.

Nun stellt sich die Frage, was mit den Hunden passieren wird, die nun nicht mehr auf den Rennbahnen zum Einsatz kommen werden. Bisher wurden Hunde, die zu alt für den Wettbewerb geworden sind, an Familien oder Farmen weitervermittelt, die bereit waren, den Tieren ein neues Zuhause zu geben. Dies wird auch jetzt mit den rund 7000 Windhunden der Fall sein. Man werde den Veranstaltern der Hunderennen aber einen angemessenen Zeitraum geben, um sich um eine neue Unterbringung für die Hunde zu kümmern.

Das Tierwohl siegt

Tierschützer sehen die “Freilassung” der Rennhunde als siegreichen Ausgang eines jahrelangen Kampfes und Einsatzes für Tierrechte. Doping von Hunden, vor allem mit Kokain oder leistungssteigernden Medikamenten, soll in der Szene der Hunderennen keine Seltenheit sein. In Nordflorida wurden im Jahr 2017 beispielsweise Dutzende Rennhunde positiv getestet. Die Folge war eine Suspendierung des zuständigen Hundetrainers.

Neben dem Doping der Tiere wurde auch deren Haltung schärfstens kritisiert: Rennhunde wurden auf engsten Räumen in Zwingern oder Käfigen oft mit eng geschnürten Maulkörben eingesperrt. In manchen Fällen wurden Windhunde, die entweder durch Verletzungen oder auch durch zu hohes Alter für Rennen nicht mehr geeignet waren, an Tierversuchslabore verkauft oder einfach getötet. Ein besonders grausamer Fall der Tierquälerei ereignete sich im Jahr 2010 als ein Trainer von Hunden einer Rennbahn in Florida alle Tiere nach der Rennsaison verhungern ließ. Er wurde aufgrund mehrerer Fälle der Tierquälerei zu fünf Jahren Haftstrafe verurteilt. 

Ein kleiner Einblick in die Geschichte der Hunderennbahnen  

Hunderennen, wie sie heute bekannt sind, gelten als eine Erfindung des Amerikaners Owen P. Smith. Smith ging es bei den Hunderennen eigentlich mehr um das Wohl als das Unwohl der Tiere. Seiner Meinung nach war der Todesschrei der Hasen, die damals in den Rennen als Köder eingesetzt wurden, unerträglich und so kam er auf die Idee, die Tiere durch Maschinen zu ersetzen. Sein Patent für die mechanische Hasen-Attrappe wurde im Jahr 1910 genehmigt. 

Nur einige Jahre später entsprang dem Erfindergeist von Smith und einem Freund der erste Entwurf einer modernen Windhunderennbahn. Diese wurde im Jahr 1919 in Kalifornien eröffnet. So fortschrittlich die Rennbahn für die damalige Zeit auch war, das Glücksspiel galt damals noch als illegal und Smiths erste Rennbahn musste geschlossen werden. Smith gab aber nicht auf und gründete nur zwei Jahre später die erste legale Rennbahn in Florida. Der Schlüssel zu deren wirtschaftlichem Erfolg war eindeutig die Benutzung von elektrischem Licht, das es den untertags berufstätigen Zuschauern ermöglichte, auch in den Abendstunden die Rennen zu verfolgen. Eine neue Form der Abendunterhaltung war geboren.  

Das Wetten auf die Hunde war aber immer noch verboten. Erst im Jahr 1931 wurde ein Gesetzesentwurf in Florida hervorgebracht, der Hunde- und Pferderennwetten schon bald legalisierte. Florida wurde letztendlich der erste Bundesstaat der USA, in dem es erlaubt war, Wetten auf Hunde- und Pferderennen zu legalisieren. Eine Besteuerung der Wetten wurde ebenfalls eingeführt und der Bau neuer Rennbahnen in mehreren Bundesstaaten begann. Seither ist die Hunderennwetten-Industrie ein Millionengeschäft in den USA. 

Die Lage der Windhunderennen in Deutschland

Ja, in Deutschland gibt es auch Windhunderennen, aber nicht ausschließlich mit Windhunden und meistens werden diese Rennen nur als Hobbysport veranstaltet. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu den USA ist, dass das Platzieren von Wetten auf Hunderennen durch Wettgesetze und Tierschutzgesetze als illegal gilt.  

In Deutschland gibt es insgesamt 25 Hunderennanlagen.

Quelle Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/hund-windhund-haustier-tierportrait-3682139/

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