Vor mehr als einem Jahr wurde die Freispiel Bonus Steuer für britische Online Casinos erhoben. Es handelt sich dabei um eine Steuer, die gezahlt werden muss, um den Kunden Boni ohne Einzahlung anbieten zu können. Da über die entstehenden Kosten für die Betreiber kaum berichtet wird, möchte ich das System kurz vorstellen. Ferner möchte die britische Regierung die Steuern für Online Glücksspielanbieter allgemein erhöhen.

Am 1. August 2017 gab es bedeutende Änderungen im Glücksspielgesetz Großbritanniens. Damals sind Zusatzsteuern für die Casinos in Kraft getreten. Willkommensboni ohne Einzahlung, Freispiel-Einsätze und gleichwertige Promotionen müssen von den Glücksspielbetreibern versteuert werden. Damals hatte man die No Deposit Promotion mit der gleichen Remote Gaming Duty (Online Glücksspielsteuer) versehen wie alle anderen Einsätze. Die Betreiber müssen bereits seit einigen Jahren 15 % auf den Bruttospielertrag (Gewinne des Casinos aus dem Glücksspiel, Auszahlungen der Spieler bereits einberechnet) zahlen. Die Einsätze von No Deposit Boni müssen seit August 2017 hier ebenfalls mit eingerechnet werden.

Letztlich handelt es sich bei Casino Bonusangeboten um die effizientesten Anreize zur Werbung neuer Spieler oder zum Anregen des Spielverhaltens von Stammkunden. Die Bonusangebote der einzelnen Glücksspielkonzerne werden zunehmend von der britischen Regulierungsbehörde überprüft und müssen teilweise entfernt werden, wenn sie nicht deren Auflagen entsprechen.

Im britischen Bereich hatte die „Freeplay-Steuer“ bei vielen Glücksspielanbietern für Verunsicherung gesorgt, da die Berechnung nicht ganz klar war und teilweise ist. Man befürchtet seitens der Anbieter dabei vor allem die erhöhten Steuerzahlungen, die im britischen Bereich anstanden. Ich versuche, im Folgenden einmal die Probleme kurz zu umreißen.

Wie wird die britische Freeplay-Steuer erhoben?

Die britische Regierung hat die Besteuerung von „Freeplays“ beschlossen. Dies betrifft Gratisdrehungen als Einführungsangebot und die entsprechenden Einzahlungen. Die Betreiber zahlen dabei nur bei der erstmaligen Nutzung des Kunden Steuern für den entsprechenden Bonus. Wichtig ist, dass nur die Einzahlung und der Bonusbetrag in die Berechnung der Steuern einfließen. Umsätze an den Slots, die zur Erfüllung der Bonusbedingungen notwendig sind, werden nicht betrachtet.

Bei Freispielen wird der ursprüngliche Einsatz bei den angenommenen Freespins besteuert. Falls der Spieler durch die Aktionen einen Gewinn hat, können die Gewinne vom zu besteuernden Betrag abgezogen werden. Die Verluste des Spielers müssen dagegen normal versteuert werden.

Wie werden die Steuern für Freeplays berechnet?

Um die Steuern zu berechnen, muss man an dieser Stelle einfach nur die tatsächlichen Einsätze durch die gesamte Bonuspromotion ausrechnen und von diesem Wert die ausgezahlten Gewinne der Spieler durch Freispiele abziehen. Von dem sich daraus ergebenden Betrag müssen Online Casinos 15 % Steuern entrichten. Insgesamt nichts Ungewöhnliches, jedoch ist die Besteuerung der Boni (also des Spielgeldes) neu gewesen.

Angenommen ein Spieler zahlt 50 Pfund ein und erhält einen Bonus zur Einzahlung. Er setzt die 50 Pfund zum Spielen ein und hat am Ende davon noch 30 Pfund. Dann nutzt er die Freispiele, wobei er vielleicht 10 Spins auf 1 Pfund Einsatz bekommen hat. Dort kann sich der Spieler vielleicht 30 Pfund sichern, die dann umgesetzt werden müssen. Am Ende hat er vielleicht noch einen Gewinn durch die Freispiele von 15 Pfund, die er sich wirklich auszahlen lassen kann. Dann würde sich folgende Rechnung ergeben:

  • Eingezahltes und eingesetztes Geld: 50 Pfund
  • Bonus: 10 Pfund durch Einsätze bei Freispielen
  • Auszahlung nach dem Spielen: 30 Pfund
  • Gewinn durch Freispiele: 15 Pfund
  • Bruttospielertrag (Einsätze minus auszahlbare Gewinne): 15 Pfund

Von diesem Bruttospielertrag müsste ein Casino 15 % Steuern entrichten, was 2,25 britische Pfund bedeuten würde. Wenn der Spieler das Casino mit einem Gewinn verlassen würde, müsste das Casino darauf keine Steuern zahlen.

Steuererhöhungen sind in Planung

In Großbritannien gibt es schlechte Nachrichten für den Internet-Glücksspielsektor. Die Regierung hat nun offiziell bekannt gegeben, dass man vom 1. Oktober 2019 an die Glücksspielanbieter mit einer Steuer von 21 % des Bruttospielertrages belegt. Die Einnahmen aus der Glücksspielsteuer für 2018 hatten nicht den Erwartungen der Regierung entsprochen, daher wurde die Abgabe nun angepasst.

Es könnte relativ große Auswirkungen auf die Branche des UK-Marktes haben. Neue Anbieter könnten abgeschreckt werden, kleine Unternehmen werden zusätzlich belastet, sodass sie um den Fortbestand eventuell kämpfen müssen. Derzeit geht man davon aus, dass die Steuer-Anbieter, die sich auf Live Casinos oder Videopoker spezialisiert haben, am härtesten trifft.

Insgesamt handelt es sich wohl um die 6. Änderung der Besteuerung von Online Glücksspiel in den letzten 4 Jahren. Insgesamt sind die meisten Experten der Branche beruhigt, dass es nicht 25 % des Bruttospielertrages wurden, wie teilweise gefürchtet.

Einsatz-Begrenzung an FOBTs kommt erst im Oktober 2019

Man muss die Steuererhöhung in Zusammenhang mit einer Senkung der Umsätze an den FOBTs (Fixed odds betting terminals) sehen. Es handelt sich um spezielle Spielautomaten, die in britischen Wettbüros stehen. Die Einsätze sollen an ihnen limitiert werden. Dadurch können Steuer-Verluste entstehen, die auf mehr als 450 Millionen britische Pfund (514 Millionen Euro) pro Jahr geschätzt werden. Mit der Steuererhöhung sollen in den nächsten fünf Jahren 1,2 Milliarden Pfund (1,37 Milliarden Euro) eingenommen werden, wenn die Branche so schnell wächst wie bisher.

Während man derzeit 100 Pfund (rund 114 Euro) an den Spielautomaten im Wettbüro pro Spielrunde setzen kann, sollen es lediglich 2 Pfund (2,3 Euro) pro Runde werden. Gegen die Regel laufen viele Glücksspielanbieter Sturm. Ursprünglich war die Verschärfung der Regel für April 2019 geplant, nun wurde sie durch den Druck auf Oktober 2019 verschoben, wie der Finanzminister Philip Hammond mitteilte. Man wollte den Buchmachern Zeit zur Umstellung geben, damit daraus resultierende Jobverluste nach Möglichkeit vermieden werden können.

Die britische Ministerin für Sport, Digitales, Kultur und Medien war bis vor kurzem Tracey Crouch. Sie ist nach der Entscheidung von ihrem Amt zurückgetreten. Das geschieht aus Protest, da durch die Verzögerung laut ihren Schätzungen rund 1,6 Milliarden Pfund (1,83 Milliarden Euro) mehr an Einnahmen durch FOBTs generiert werden.

Steuereinnahmen sollen sich die Waage halten

Letztlich ist die britische Regierung bemüht, die Steuereinnahmen in der Waage zu halten. Da durch die Begrenzung an den FOBTs eine gute Einnahmequelle wegfällt, müssen jetzt die Online Casinos stärker besteuert werden. Vor allem im Bereich der Boni scheinen die Berechnungen komplizierter geworden zu sein. Experten haben teilweise festgestellt, dass viele Manager aus der Branche die Vorgaben nicht vollständig verstehen, zumal durch die komplizierte Berechnung sich die tatsächlichen Steuerkosten schwerer planen lassen. Viele Online Casinos mit britischer Lizenz verzichten daher auf das volle Spektrum an Bonuspromotionen, was die Spieler auf lange Sicht bemerken werden.

Bildquelle: 158414255 - Support Great Britain - Male hands in open gesture against a rustic parchment Union Jack Flag with copy space © Nikki Zalewski

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