Im australischen Sydney könnte zumindest in den landbasierten Casinos das Bargeld schon bald komplett verschwunden sein. Wie aus entsprechenden Medienberichten hervorgeht, haben führende Glücksspielunternehmen mit der zuständigen Glücksspielaufsicht diesen Schritt beschlossen. Damit könnte in den Casinos der größten Stadt Australiens schon bald ein rein bargeldloser Zahlungsverkehr vorherrschen.

Der zuständigen Aufsichtsbehörde für Glücksspiel in Sydney, die Independent Liquor and Gaming Authority (ILGA), war der Bargeldtransfer offensichtlich schon sehr lange Zeit ein Dorn im Auge. Aus diesem Grund hat die ILGA mit den beiden Glücksspielunternehmen Crown Resorts und Star Entertainment eine neue Vereinbarung geschlossen. Demnach beabsichtige man in den Casinos der Stadt einen komplett bargeldlosen Zahlungsverkehr.

Illegale Aktivitäten sollen erschwert werden

Durch die Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs sollen unerlaubte Geschäfte möglichst unterbunden werden. Im Glücksspiel-Sektor ist vor allem die Geldwäsche ein allgegenwärtiges Problem. Erst im März dieses Jahres berichteten wir von der Reform des Geldwäschegesetzes in Deutschland. Ohne Bargeld ist es für die kriminellen Organisationen kaum noch möglich, ihr Vermögen im Casino zu waschen.

Die Glücksspielbehörde zeigte sich erfreut über die gute Zusammenarbeit mit Crown Resorts und Star Entertainment. In einer offiziellen Stellungnahme hieß es demnach:

„Crown hat mit der Behörde vereinbart, alle Games in ihren Casinos bargeldlos mit Kartentechnologien von etablierten Finanzinstituten durchzuführen, die mit den Spieler-Identitäten verbunden sind.“

Casino ohne Bargeld auf dem Vormarsch  

Schon jetzt wird in vielen Casinos auf der Welt primär auf bargeldlosen Zahlungsverkehr gesetzt. Dieser Trend dürfte in den kommenden Monaten und Jahren nicht nur im australischen Sydney fortgeführt werden. Es ist damit zu rechnen, dass das Bargeld nicht nur im landbasierten Casino-Business an Bedeutung verlieren wird und die bargeldlosen Zahlungsoptionen entsprechend bedeutungsvoller werden.

Sydney ist die Hauptstadt des australischen Bundesstaates New South Wales. Aktuell leben hier über 5,3 Millionen Menschen. Die Metropole gilt als eine der Städte mit der größten Lebensqualität auf der Welt. Bekannte Sehenswürdigkeiten der Stadt sind neben der Sydney Harbour Bridge und dem Sydney Opera House auch Sydney Harbour National Park.

Zuvor häuften sich in der Vergangenheit die Meldungen über Geldwäsche mit Spielautomaten in Australien. Darüber berichtete zuletzt im Oktober vergangenen Jahres die Zeitung „The Sydney Morning Herald“. Bereits zum damaligen Zeitpunkt wies der Vorsitzende der ILGA auf die Gefahren des Bargeldverkehrs bei Spielautomaten hin:

„Spielautomaten werden von Kriminellen genutzt, weil sie eine einfache und kostengünstige Möglichkeit zur Geldwäsche darstellen, indem Bargeld durch einen Spielautomaten gewaschen wird“.

Wie sieht die Situation in Deutschland aus?

In einem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Bericht zum „Zahlungsverhalten in Deutschland 2020“ weist das Vorstandsmitglied Burkard Balz auf die wachsende Bedeutung bargeldloser Zahlungsmittel gerade mit Blick auf die Coronapandemie hin:

„Laut einer repräsentativen Bundesbankerhebung im Jahr 2020 haben bei den alltäglichen Ausgaben bargeldlose Zahlungsmittel und insbesondere Karten wesentlich an Bedeutung gewonnen“.

Im Bericht, der erst am 14. Januar 2021 veröffentlicht wurde, ist unter anderem ein Diagramm zu finden, welches die prozentuale Verteilung der Transaktionen darlegt. Die Grafik zeigt: 60 % der Transaktionen wurden von den Befragten mit Bargeld bezahlt. Knapp ein Viertel (23 %) mit der Girocard oder einer anderen Debitkarte. Hinzu kommen 6 % der Transaktionen, die mit der Kreditkarte bezahlt werden.

Übersicht: Verwendung von Zahlungsinstrumenten 2020 (Anzahl an Transaktionen)

  • 60 % Bargeld
  • 23 % Girocard oder andere Debitkarte
  • 6 % Kreditkarte
  • 5 % Überweisung bzw. Lastschrift
  • 2 % Internetbezahlverfahren
  • 4 % Sonstige Zahlverfahren

Quelle: Deutsche Bundesbank, Bericht: „Zahlungsverhalten in Deutschland 2020“, Seite 18

Trotz eines deutlichen Fortschrittes im „Coronajahr“ ist es im bargeldgeprägten Deutschland unwahrscheinlich, dass im Casino nur der bargeldlose Zahlungsverkehr genutzt werden kann. Derartige Pläne sind uns jedenfalls auch nicht bekannt.

Fazit

Die Abschaffung von Bargeld in Casinos könnte tatsächlich dazu beitragen, dass Geldwäsche zumindest stark erschwert werden würde. In anderen Ländern hat der bargeldlose Zahlungsverkehr ohnehin bereits einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland. Von daher darf man auf jeden Fall gespannt sein, wie das Projekt „Casino ohne Bargeld“ in Sydney verlaufen wird und ob ein solches Konzept in den kommenden Jahren vielleicht Schule machen wird.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/sydney-opera-house-sydney-354375/

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