In Österreich gibt es immer wieder Meldungen, dass Vermittler von Sportwetten Insolvenz anmelden müssen. In den ersten Tagen des Jahres 2020 musste die Wigena GmbH mit Sitz in Graz ein Sanierungsverfahren beantragen. Verschiedene Sportwetten-Cafés sind von der Pleite betroffen.

Der florierende Sportwettenmarkt scheint in Österreich Geschichte zu sein. Die Wigena GmbH aus Graz musste in diesem Jahr einen Insolvenzantrag stellen. In der Vergangenheit war das Unternehmen ebenfalls als Odinbet Sportwetten GmbH bekannt gewesen. Von der Insolvenz sind 36 Arbeitnehmer betroffen. Sie betreiben Wettbüros unter der Marke „EP Sportsbar“ in der Steiermark.

Was sind die Gründe für die Insolvenz des Wettbüroanbieters in Österreich?

Es gibt viele Gründe für die Pleite eines Wettanbieters. In dem speziellen Fall sollen die Ursachen in den Verlusten durch Investitionen zu Beginn des Angebotes, gesetzlichen Unsicherheiten bei der Regulierung sowie steigenden Fix- und Personalkosten zu finden sein. Gläubigerschutzverband Creditreform hatte die genauen Gründe aus dem Insolvenzvertrag zitiert:

Die Insolvenzursachen liegen einerseits in Anlaufverlusten, die aus den gesetzlichen Unsicherheiten und Änderungen im Bereich des Wett- und Glücksspiels resultierten, sowie in kontinuierlich ansteigenden Fixkosten für das Personal und die Filialbetriebe. Zudem haben sich Verbindlichkeiten aus der Übernahme von Unternehmensstandorten und Vermögenswerten aus dem Insolvenzverfahren der LBF Handels- und Betriebs GmbH ergeben.

Was bedeutet die Insolvenz für die Cafés mit Sportwetten?

Man möchte das Unternehmen fortführen. Durch das Insolvenzverfahren erhofft man sich also eine Verbesserung der Firmenstruktur. Die Schließung einzelner Standorte ist jedoch durchaus möglich. Derzeit hat man Wettbüros in Deutschfeistritz, Feldbach, Fürstenfeld, Kapfenberg, Gratkorn, Graz und Zeltweg.

Das Unternehmen gehört zu gleichen Teilen Heinrich, Maria, Sandra und Mathias Lindenau. Das Stammkapital von 35.000 Euro wurde komplett eingezahlt. Laut Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) und Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) betragen die Rückstände des Unternehmens wohl 295.000 Euro. Den Gläubigern bietet man jetzt eine Quote von 40 % in den nächsten zwei Jahren an.

Auf der Webseite von Wigena hat man Werbung für den Sportwettenanbieter GWbet gemacht, an die man die Spieler vermittelt hat. Die Wigena GmbH trat selbst lediglich als Vermittler auf, der eigentliche Sportwettenanbieter war GWbet, welcher nicht von der Insolvenz betroffen ist. Dahinter steht als Betreiber die Grün-Weiss Sportwetten Styria GmbH. Das Unternehmen hat den Sitz ebenfalls in der Steiermark und wurde 1998 gegründet.

Es ist nicht das erste Unternehmen im Bereich Sportwetten mit einer Pleite

Bereits im Mai 2017 ist eine Wettbüro-Firma Pleite gegangen. Es handelte sich damals um die Wettbüro GmbH, die zu 100 % zur EWG Sportwetten GmbH um Buchmacher Harald Kochmann gehörte. Der Wettanbieter musste damals ebenfalls einen Insolvenzantrag stellen. Damals war es ein herber Schlag für Kochmann, der bereits 1982 als einer der ersten privaten Sportwettenanbieter in Österreich in der Nähe von Wien begonnen hatte. 2002 wurde die Wettbüro AG gegründet, aus der die Wettbüro GmbH hervorgegangen ist. In der Unternehmensgeschichte konnte man damals lesen:

Seit 2003 tritt die Wettbüro AG als reiner Dienstleister für Wettunternehmungen auf, der selbst keine Wetten abschließt. Derzeit bietet die Wettbüro GmbH ihre Dienstleistung in der EU, in Südosteuropa sowie in Afrika an.

Durch eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes aus Österreich von 2013 unterlag die Vermittlung von Sportwetten der Landesgesetzgebung. In der Folge sollen zumindest laut Kochmann Wettlokale geschlossen und Geräte beschlagnahmt worden sein. Die Inhaber der Lokale erhielten teilweise wohl hohe Strafen.

Zwar stellten sich später einige Gesetzesnovellen als verfassungswidrig dar, dennoch konnte man die wirtschaftlichen Konsequenzen nicht mehr rückgängig machen. Damit war auch der finanzielle Einbruch der Wettbüro GmbH zumindest laut dem Inhaber besiegelt. Im Mai 2017 wurde der Betrieb vollständig eingestellt und 17 Mitarbeiter entlassen. Man sprach hier von Schulden in Höhe von 707.900 Euro.

Die Bank gewinnt scheinbar nicht immer

In beiden Fällen handelte es sich zwar lediglich um Vermittler von Sportwetten und keine eigentlichen Buchmacher. Dennoch zeigt es, dass vieles beim Betrieb von Wettbüros schiefgehen kann und der Anbieter nicht immer gewinnt.

Für die Wigena GmbH bleibt zu hoffen, dass man durch die Insolvenz einen Weg findet, um den Spielbetrieb zu optimieren und eventuell das Angebot weiterbetreiben kann.

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