Ein aktuelles Urteil des österreichischen Obersten Gerichtshofs (OGH) dürfte dem Online-Glücksspielanbieter PokerStars wohl überhaupt nicht schmecken. Die Richter verurteilten den Anbieter nämlich dazu, dem klagenden Spieler seine erlittenen Verluste in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro zurückzuzahlen. Aber wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass ein einzelner Spieler bei PokerStars einen derart hohen Betrag verloren hat?

Erst kürzlich ging es in einem bei uns veröffentlichten Artikel darum, dass sich immer mehr Online Casinos erfolgreich gegen Spielerklagen zur Wehr setzen. Im aktuellen Fall aus Österreich stieg allerdings der klagende Spieler als Gewinner aus dem Ring. Der Online-Glücksspielanbieter PokerStars wurde dazu verurteilt, dem Spieler seine gesamten Verluste in Höhe von etwa 1,6 Millionen Euro zurückzuerstatten. Dieser Fall kann jedoch nicht auf Deutschland übertragen werden, da hier andere Gesetze gelten.

Gericht verurteilt Anbieter zur Rückzahlung

Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat dem Spieler recht gegeben und in seinem Urteil klargemacht, dass der Anbieter verpflichtet ist, sämtliche erlittene Verluste zu erstatten. Schließlich verfüge der Anbieter nicht über eine österreichische Glücksspiellizenz und biete sein Angebot daher illegal an.

Bei dem klagenden Spieler soll es sich um einen Spielsüchtigen handeln. Dieser habe über einen längeren Zeitraum insgesamt einen Betrag in Höhe von ca. 1,6 Millionen Euro bei PokerStars verloren. Diese Verluste soll er nun zurückerstattet bekommen. Bereits in einem etwas älteren Artikel aus dem Monat März 2021 haben wir uns die Frage gestellt, ob es eine gute Idee ist, erlittene Casino-Verluste hinterher wieder zurückzufordern.

Erhält der Spieler sein Geld tatsächlich zurück?

Unklar ist zum aktuellen Zeitpunkt noch, ob der klagende Spieler seine erlittenen Verluste in Millionenhöhe tatsächlich zurückerhalten wird. Bislang verweigerte PokerStars nämlich die Auszahlung der Verluste. Auch der Anwalt des spielsüchtigen Klägers, Oliver Peschel, geht davon aus, dass es nicht ganz einfach sein wird, den Betrag von 1,6 Millionen Euro tatsächlich zurückzubekommen:

„Das Geld zu bekommen sei auf wienerisch eine zache Geschichte.“

In Anbetracht des hohen Forderungsbetrages hofft Anwalt Peschel nun darauf, dass die maltesischen Behörden in diesem Fall mit Österreich kooperieren werden. Schließlich könne es nicht sein, dass sich ein Unternehmen in einem EU-Land derart beharrlich einem Gerichtsurteil eines Mitgliedsstaates widersetzt, so Peschel weiter. Aktuell sind etliche weitere Klagen von Spielern anhängig, die in Österreich ihre erlittenen Casino-Verluste von den Anbietern zurückfordern.

Erst vor knapp zwei Wochen berichteten wir über einen Fall aus Deutschland, bei dem ein Spieler seine Casino-Verluste trotz rechtskräftiger Verurteilung nicht zurückerhalten hat.

Fazit

Zwar hat das höchste österreichische Gericht dem klagenden Spieler recht gegeben und den Anbieter zur Rückzahlung von 1,6 Millionen Euro verurteilt. Allerdings dürfte es für den Spieler eine schwierige und vor allem zeitaufwendige Aufgabe sein, das Geld auch tatsächlich einzutreiben. Der Anbieter hat seinen Geschäftssitz nämlich auf Malta und scheint bislang nicht wirklich kooperieren zu wollen. Es bleibt also spannend, ob es in diesem Fall gelingen wird, die Casino-Verluste eines einzelnen Spielers von immerhin 1,6 Millionen Euro zurückzuholen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/illustrations/euro-stapel-geld-währung-96289/

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6 Kommentare zu: Österreich: Online Casino muss Spieler 1,6 Mio. Euro erstatten

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Avatar von U****e
gerade von pokerstars.... ich wette den gleichen betrag dagegen!

NIEMALS!
„Dieser Fall kann jedoch nicht auf Deutschland übertragen werden, da hier andere Gesetze gelten.“

Interessante Aussage, was unterscheidet denn die deutsche von der österreichischen Gesetzgebung, explizit in Bezug auf deren...   Mehr anzeigen
Witzig, ich weiß das 80% der deutschen Poker Profis damals nach Österreich ausgewandert sind steuertechnisch.

Auch hatte Pokerstars früher immer seinen Sitz auf der Isle of Man.

Bin aber schon länger raus aus der Pokerwelt.
und was passiert mit den gewinnen des spielers?die darf er behalten oder hat er jeden cent wieder eingezahlt?
da sich pokerstars in deutschland auch an diese sinnlosen regeln hält wird es sicherlich gründe dafür geben warum sie...   Mehr anzeigen
Mal davon abgesehen das er Süchtig ist. Wenn die Casinos keine Lizenzen für Land X haben dürfen sie eben keine Spieler zulassen. Einfaches Geoblocking oder bei der Registrierung. Absolut richtig das die Casinos erstatten müssen.
Ich bin der Meinung, dass es sich bei dem Betrag in Höhe von 1,6 Mio. Euro um den reinen Verlustbetrag handelt. Die erspielten Gewinne werden vom ursprünglichen Betrag bereits abgezogen worden sein, sodass ein "Rest-Verlust" von...   Mehr anzeigen

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