Es war definitiv kein einfaches Jahr für den österreichischen Glücksspiel-Konzern Novomatic. Von COVID-19-bedingten Umsatzeinbrüchen bis hin zu Entlassungen und dann auch noch rechtliche Problematiken mit der Ibiza-Affäre. Aber was hat es damit genau auf sich?

Über die Kundgebung des Novomatic-Rückzugs aus dem Automatengeschäft Anfang Februar und weitere Turbulenzen Novomatics in 2020 haben wir bereits berichtet. Dazu zählte die 50 Millionen Euro Dividendenausschüttung von Johann Graf, Novomatic-Eigentümer, an sich selbst. Ebenso sorgte eine Kosten- und Kapazitätsanpassung, die in einer Entlassung von rund 120 Mitarbeitern im oberösterreichischen Gumpoldskirchen endete, für Empörung. Keine Frage, auch Novomatics landbasierte Spielhallen mussten Einbußen verzeichnen. Pandemiebezogene Regelungen wie Abstandsvorschriften und verkürzte Öffnungszeiten beeinflussten die Geschäftsentwicklung negativ.

Für etwas positivere Nachrichten aus dem Hause Novomatic sorgte die erteilte Sportwettenlizenz vom Regierungspräsidium Darmstadt an die Novomatic-Tochtergesellschaft, die Admiral Sportwetten GmbH mit Sitz in Schleswig-Holstein.

Das Ibiza-Video

Jetzt geht es aber wieder mit der Strache-Affäre rund. Der Ibiza-Ausschuss tagte kürzlich wieder und nahm Manager Alexander Merwald und Marketing-Chef Stefan Krenn ins Verhör.
Worum es bei dem Thema geht: Im Vorjahr wurde der Ex-Vizekanzler von Österreich, Heinz-Christian Strache, in einem heimlich gedrehten Videomitschnitt, dem “Ibiza-Video” gezeigt, das sich als politischer Skandal entpuppte. Die Inhalte dieses Videos sorgten monatelang für Schlagzeilen. In dem Video werden zwei Politiker, unter ihnen Strache, im Gespräch mit einer angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen gezeigt. Illegale Parteispenden, Korruptionsbereitschaft und auch die Erwähnung des Glücksspiel-Konzerns Novomatic wurden in der Unterhaltung deutlich. Novomatic sollte anscheinend versucht haben, Gesetze, die das Glücksspiel betreffen, zu seinem Vorteil zu beeinflussen.

Hoffnung auf Erleichterung der Arbeit des U-Ausschusses

In der letzten Sitzung des Ibiza-U-Ausschusses verteidigte Stefan Krenn seinen Arbeitgeber. Bestechungen, die angeblich als Parteispenden von Novomatic getarnt worden sind, wurden nicht bestätigt und auch die Aussagen Straches in dem Ibiza-Video wurden zurückgewiesen. Die meisten Sponsoring-Anfragen würde Novomatic sogar ablehnen. 

Dass eine Verbindung von Politik und Wirtschaft bislang durch den U-Ausschuss aufgezeigt werden konnte, steht außer Frage. Auch übte man mehr Druck auf Novomatic aus. Doch die Ausschuss-Arbeit würde teilweise von etwaigen politischen Kabinetten erschwert werden. Für etwas mehr Hoffnung auf ein besseres Weiterkommen wird deshalb auf die Justizministerin Alma Zadic projiziert. Es wird erwartet, dass das Ibiza-Video und andere Kommunikationen zwischen Politikern beim Ausschuss eingereicht werden. Kritisiert wird auch, dass der Vorsitz des U-Ausschusses bei Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka liegt, der Gründer des Alois-Mock-Instituts ist. Zwischen Novomatic und dem Institut wurden bereits Geldflüsse entdeckt. 

Wie sich die Anschuldigungen gegen Novomatic entwickeln werden, ist noch unklar.

Quelle Titelbild: https://pixabay.com/de/illustrations/%C3%B6sterreich-europa-nationalflagge-1157522/

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