Viele Studierende haben einen Nebenjob, um ihr Studium finanzieren zu können. Häufig arbeiten die jungen Leute im Büro, in der Gastronomie oder als Kassierer. Da wirkt eine Nebentätigkeit als Croupier doch eher exotisch. Doch in Deutschland setzen aktuell immer mehr Spielbanken auf studentische Aushilfskräfte als Croupiers.

Laut Statista gibt es zum aktuellen Zeitpunkt knapp drei Millionen Studierende in Deutschland. Die Mehrheit dieser jungen Menschen verfügt über einen Nebenjob, um sein oder ihr Studium finanzieren zu können. Die Tätigkeit als Croupier wird als Studentenjob dabei offensichtlich immer beliebter. Immer mehr Spielbanken setzen nämlich im Spielbetrieb auf studentische Aushilfskräfte. Aber welche Anforderungen müssen die studentischen Croupiers erfüllen und ist es überhaupt vertretbar, einen Studenten als Mitarbeiter in einem Casino einzusetzen?

Stundenlohn von 17 Euro lockt – plus Trinkgelder

Die Tätigkeit als Croupier in einer Spielbank ist für Studenten zumindest finanziell äußerst attraktiv. Sie dürfen sich nämlich über einen Stundenlohn von etwa 17 Euro freuen und erhalten zusätzlich Trinkgelder. Das zumindest berichtet die „Hessenschau“ in einem aktuellen Artikel. So werden beispielsweise in den Spielbanken in Bad Homburg und Wiesbaden studentische Aushilfskräfte als Croupiers eingesetzt.

Laut Statista haben fast drei Viertel der Studenten einen Nebenjob. Ein Viertel (24 %) der Studierenden mit Nebenjobs verdient dabei weniger als 250 Euro monatlich dazu. Fast die Hälfte (41 %) der Studierenden mit Nebenjobs schafft es, monatlich zwischen 250 und 500 Euro zu verdienen. Nur etwa jeder zehnte Student (13 %) schafft es, zwischen 500 und 750 Euro zu verdienen. Noch mehr Geld verdienen nur die wenigsten angehenden Akademiker.

Hohe Anforderungen an die Studenten

Um als Spielleiter in einem deutschen Casino arbeiten zu können, müssen die Bewerber allerdings etliche Voraussetzungen erfüllen. Demnach wird erwartet, dass die Croupiers mindestens zwei Sprachen fließend sprechen und zudem an einem sechswöchigen Kurs teilnehmen. In diesem Kurs erlernen die Studierenden alles Wissenswerte zu den beliebten Tisch- und Kartenspielen Blackjack, Poker und Roulette. Denn sogar für das Kartenmischen gibt es im Casino festgelegte Standards, von denen nicht abgewichen werden sollte. Natürlich ist es für die angehenden Croupiers auch sehr wichtig, dass das Kopfrechnen exzellent beherrscht wird.

Darüber hinaus erlernen die „Croupier-Azubis“, wie sie angemessen mit dem Spieler umgehen und worauf zum Beispiel mit Blick auf problematisches Spielverhalten zu achten ist. Zu den Alarmsignalen sollen hier etwa nervöses oder aggressives Verhalten der Spieler gehören. Erst vor einigen Wochen haben wir in einem Artikel versucht, die Frage zu beantworten, wie sich Spielsucht erkennen und bekämpfen lässt. Am Ende der kurzen „Croupier-Ausbildung“ gibt es gleich zwei Prüfungen, die beide bestanden werden müssen.

Ein Croupier muss neben den beschriebenen Einstellungsvoraussetzungen auch ein makelloses Führungszeugnis, eine nachgewiesene Schuldenfreiheit sowie einen tadellosen Leumund nachweisen. Das liegt schlichtweg daran, dass in einer Spielbank mit hohen Geldbeträgen umgegangen wird.

Für die Betreiber der Spielbanken ist es aus verschiedenen Blickwinkeln attraktiv, sich um Studenten als Aushilfskräfte zu bemühen. So profitieren die Verantwortlichen beispielsweise von einem „verjüngten Spielcasino-Image“. In der Spielbank Bad Homburg gibt es am Wochenende sogar spezielle Bereiche für junge Leute, wie ein Student berichtet, der eben hier als Croupier arbeitet:

„Am Wochenende haben wir für junge Leute eine Party-Area mit Musik und es ist auch alles etwas lockerer. Und Blackjack und Roulette kann man schon mit geringen Einsätzen spielen, das heißt, schon mit einem Euro ist man zum Beispiel beim Blackjack dabei. Das kommt gut an.“

Strenger Dresscode auch für Studenten

In der Spielbank gilt für die Mitarbeiter am Spieltisch ein strenger Dresscode. Die Kleiderordnung sieht für männliche Croupiers ein schwarzes Sakko mit weißem Hemd und schwarzer Fliege vor. Für die weiblichen Croupiers ist entweder ein Rock oder eine Hose Voraussetzung, die jeweils mit einer Bluse und einem Halstuch kombiniert wird.

Laut Statista gehören Tätigkeiten im Büro (15 %) und als Kellner (13,3 %) zu den häufigsten Studentenjobs. Darüber hinaus sind viele Studierende als Kassierer (6,4 %), in der Produktion bzw. im Lager (5,4 %) oder als Verkäufer (5,0 %) tätig. Ein geringer Anteil der Studierenden arbeitet zudem als Nachhilfelehrer (4,3 %), in der Buchhaltung (3,9 %), als Controller (3,6 %) oder als Programmierer (3,5 %).

Fazit

Fakt ist, dass die Tätigkeit als Croupier ein hohes Verantwortungsbewusstsein erfordert. In einer Spielbank gibt es viel Nervenkitzel und Eleganz, aber auch strenge Regeln. Für Studierende ist die Tätigkeit als Spielleiter ein attraktiver Nebenjob mit überdurchschnittlich guter Bezahlung. Dafür wird den Croupiers aber auch viel abverlangt. Aktuell geht der Trend deutschlandweit dahin, mehr Studenten an den Spieltischen zu beschäftigen. Wer eine Affinität zur Selbstbeherrschung, zur Höflichkeit und zum Kopfrechnen hat, der ist mit einem Nebenjob als Croupier sicherlich gut beraten. Da die Stellen sehr begrenzt sind, wird es unter den Nebentätigkeiten aber auch in Zukunft ein Exot bleiben.  

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/roulette-tisch-chips-kasino-spiel-2246562/

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4 Kommentare zu: Nebenjob: Studenten als Croupiers

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Das ist bestimmt kein einfacher Job für Studenten . Besonders wegen Spielern die schon einen im Tee haben und dann plötzlich passiv aggressiv oder richtig aggressiv den Croupier angehen wenn sie verlieren .
Ist ziemlich armselig...   Mehr anzeigen
War über 10 Jahre aktiv in der Casino Szene, unter anderem als Croupier. Dresscode ist für Mitarbeiter eines Casinos unbedingt notwendig. Ohne würde man nie ein seriöses Ambiente erschaffen können bei dem der Croupier seriös...   Mehr anzeigen
@Falke: Das die Mitarbeiter vom Casino ein entsprechendes Outfit haben das man sie erkennt versteht sich von selbst . Das ist überall so .
Ich finde das der Dresscode für Spieler einfach nicht mehr zeitgemäß ist und dadurch einfach keine...   Mehr anzeigen
@Krabbenburger: Hey! Also ich persönlich halte einen Dresscode für die Croupiers auf jeden Fall für angemessen bzw. sogar aus den von "Falke" genannten Gründen für erforderlich. Für Spieler*innen gebe ich Dir aber Recht: Da ist ein strenger...   Mehr anzeigen

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