KI kann Risikobereitschaft beim Glücksspiel erhöhen

Laut einer neuen Studie der University of Southampton in Großbritannien kann künstliche Intelligenz die Bereitschaft, Risiken beim Glücksspiel einzugehen, erhöhen.

Die Studie der Southampton University, die das erste Mal in der Fachzeitschrift “Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking” veröffentlicht wurde, besagt in dem Artikel mit dem Titel “The Robot made me do it: Robots encourage risk-taking behaviour in humans”, dass Roboter, also künstliche Intelligenz, die risikobereite Handlungsweise von Personen erhöhen können.

Aufwendige Studie

Um zu diesem Forschungsergebnis zu kommen, haben 180 Studenten an einer Balloon Analogue Risk Task (BART) teilgenommen. Dabei sollten die Studienteilnehmer einen digitalen Luftballon durch das Betätigen der Leertaste an einem Computer aufpumpen. Jedes Mal, wenn die Leertaste gedrückt wird, bläst sich der Ballon weiter auf und ein Penny wird dem Konto der Versuchsperson gutgeschrieben. Der Geldbetrag kann zu jedem Zeitpunkt im Glücksspiel eingesetzt werden und der Versuch beginnt erneut. Wenn der Ballon aber zu einem zufälligen Moment platzt, ist das Geld verloren gegangen. 

Risikofördernde Roboter zeigen Wirkung

Bei dem Test gab es insgesamt drei Gruppen von Versuchspersonen. Zwei Gruppen waren in Begleitung eines Roboters, die dritte Gruppe wurde ohne den Einfluss eines Roboters getestet. 

Eine der Gruppen mit Robotern wurde aktiv von dem Roboter mit Tipps beeinflusst, während die andere Roboter begleitete Gruppe keine Ratschläge, sondern nur konkrete Anweisungen erhielt.

Die Roboter, die Ratschläge gaben, fragten unter anderem nach, warum das Spiel von den Testpersonen beendet wurde oder sie bestärkten die Personen darin, den Ballon wieder aufzublasen. 

Am Ende stellte sich heraus, dass die Gruppe, die von den Robotern zum Weiterspielen aufgefordert wurde, die Ballons deutlich intensiver aufgepumpt und auch mehr Geldgewinne erzielt hat als die anderen zwei Gruppen.

Obwohl die Teilnehmer nach dem Explodieren des Ballons aus eigenem Instinkt heraus ihre Risikobereitschaft minimiert haben, wurde diese durch den Einfluss der Roboter wieder erhöht. 

Das Ergebnis dieser Studie soll eine gute Grundlage für weitere Forschungen sein, die untersuchen sollen, ob ähnliche Einflüsse seitens Avataren oder anderen digitalen Assistenten bestehen. Der Einfluss der künstlichen Intelligenz sei einerseits hilfreich, um beispielsweise Menschen mit Suchtpotenzial zu helfen. Andererseits sei damit auch großes Risiko verbunden, da bislang noch unklar sei, inwieweit Roboter Menschen negativ beeinflussen können. 

Quelle Titelbild: https://pixabay.com/de/illustrations/k%C3%BCnstliche-intelligenz-gehirn-hirn-3382507/