In 18 Monaten haben Fonds-Manager für Kryptowährungen aus Arizona ihre Investoren um rund 7,5 Millionen Euro betrogen. Sie haben das Geld für den Erhalt ihres Lifestyles ausgegeben und einen Teil in den Casinos von Las Vegas verspielt. Unter den betrogenen Investoren sollen mehrere Baseballspieler der Major League sein.

Ausschnitt der Firmen-Übersichtsseite von Zima DigitalJohn C. und Zach S. sind zwischen 25 und 30 Jahre alt und haben das Unternehmen Zima Digital Assets 2017 gegründet. Ihren Investoren haben sie große Renditen bei Geldanlagen versprochen. Sie wollten mit dem Geld verschiedene Anlagen im Krypto- und Blockchain-Sektor tätigen.

Insgesamt sollen sie 7,5 Millionen US-Dollar (6,85 Millionen Euro) von den Investoren angenommen haben. Das Geld haben sie in ihren luxuriösen Lebensstil und das Glücksspiel investiert. Die beiden Firmenbesitzer befinden sich derzeit in Untersuchungshaft und müssen sich in absehbarer Zeit für ihre Taten verantworten.

Wie haben die beiden Geschäftsmänner ihre Investoren um 7,5 Millionen Dollar betrogen?

In den Gerichtsdokumenten werden mehr als 90 Opfer in den letzten 18 Monaten aufgeführt. Es soll sich dabei vor allem um ehemalige Profi-Spieler der amerikanischen Baseballliga und ihren Familien handeln. Ansonsten haben aber auch Senioren Geld investiert. In den Gerichtsakten ist beispielsweise ein 76-jähriger Mann vermerkt, der 200.000 US-Dollar (etwa 182.700 Euro) investierte. Ein anderer Mann ist 86 Jahre alt und hat den beiden 60.000 US-Dollar (rund 54.800 Euro) zur Geldanlage gegeben. Es sind bisher aber keine Opfer namentlich in den Medien bekannt geworden.

Die Arbeitsbereiche des Unternehmens werden auf der Webseite wie folgt beschrieben:

Global. Hochfrequent. Trading. Zima Digital Assets betreibt verschiedene private Fonds, die sich auf Investitionen in modernste Technologien konzentrieren, darunter Krypto und andere auf Blockchain basierende Vermögenswerte.

Die beiden Geschäftsführer gaben an, dass sie seit 2012 in lang- und kurzfristige Strategien mit Kryptowährungen und Blockchain-Technologien investiert haben.

Die Gerichtsunterlagen belegen hingegen, dass nicht der geringste Teil des Geldes überhaupt in irgendwelche Fonds investiert wurde. Die Ermittler bezeichnen den Betrug mittlerweile als Ponzi-System. Das System wird manchmal auch als Schneeballsystem bezeichnet, was aber nicht ganz korrekt ist. Fakt ist aber, dass mit den Beiträgen von neuen Kunden die Gewinnausschüttung der bestehenden Kunden gedeckt werden. Es muss daher ein exponentielles Wachstum bei der Anzahl an Kunden geben, damit es nicht zum Kollaps kommt. Im Unterschied zum Schneeballsystem ist beim Ponzi-System der Urheber der Aktion bekannt. Die Quelle der Gewinnausschüttung wird jedoch verschleiert. 

Die beiden Männer aus Arizona haben bei den Kunden mit hohen Renditen und einem relativ geringen Risiko durch ihre Anlagestrategie geworben. Auszahlungen von angegebenen Gewinnen gibt es bei so einem System nur in einem bestimmten Umfang, solange genügend neue Anleger gewonnen werden. Außerdem möchte man potenzielle Neukunden nicht mit negativer Publicity verschrecken.

John C. gab sich selbst den Künstlernamen „Kryp+0 K!ng“. Er bezeichnete sich selbst als „Michael Jordan des algorithmischen Kryptowährungshandels“. In den sozialen Medien zeigte er Privatjets, Sportwagen und sonstige Accessoires eines luxuriösen Lebenswandels. Leider ist nicht bekannt, wie er die Kunden genau zu Investitionen verlockte. Wahrscheinlich war es aber eine Mischung aus Selbstdarstellung und dem Versprechen von hohen Renditen.

Was ist mit dem Geld wirklich passiert?

Reisen an exotische Orte, Luxusautos und Privatjets. Das Geld floss wahrscheinlich lediglich in den Lifestyle der beiden Männer. Jeweils 350.000 US-Dollar (rund 320.000 Euro) sollen alleine die Privatjets gekostet haben. Die beiden Männer hatten Villen im Wert von mehreren Millionen Dollar in den amerikanischen Städten Paradise Valley und Scottsdale.

John C. soll außerdem in nur 13 Monaten mit seiner Freundin 1.455.115 USD (rund 1,32 Millionen Euro) in den MGM Casinos von Las Vegas verspielt haben. Zwischen dem 12. August 2018 und dem 21. Dezember 2019 soll das Paar das Geld an den Spieltischen verloren haben. Der durchschnittliche Einsatz pro Tisch betrug wohl 5.000 US-Dollar (rund 4.500 Euro). Der 28-jährige Mann soll insgesamt rund 134 Stunden in den Casinos verbracht haben, was etwa fünfeinhalb Tagen entsprechen würde.

Festnahme und Anklage waren die Folge

John C. wurde am 30. Januar 2020 vom Secret Service der USA inhaftiert. Noch am selben Tag wurde sein Komplize verhaftet. John C. ist bereits ein verurteilter Straftäter. Er wurde 2009 beschuldigt, durch Erpressungen 200.000 US-Dollar erbeutet zu haben. Damals hatte er die Erpressung mit seinem Vater begangen und einem Mann gedroht, Hände und die Genitalien abzuschneiden, wenn er das Geld nicht bekäme.

John C. hatte für den Vorfall 5 Jahre auf Bewährung erhalten. Da er aber mehrmals gegen die Bewährungsauflagen verstoßen hat, musste er 3 Jahre ins Gefängnis. Nach 20 Monaten Haft wurde er entlassen und baute daraufhin die Firma mit der Webseite auf.

In den Gerichtsakten gehen die Ermittlungsbehörden davon aus, dass er das Leben eines Vollzeit-Berufsverbrechers angenommen hat.

Er scheint zu glauben, dass er über eine überlegene Intelligenz verfügt. Seine Aktivitäten im Gefängnis zeigen, dass er komplexe Koordinationen von Menschen und Ressourcen organisieren kann. Die Details gaben Einblicke in ein kriminelles Denken bei der Arbeit.

Die Staatsanwaltschaft hat dafür gekämpft, dass für John C. keine Kaution gestellt werden kann, da das Fluchtrisiko zu groß sei. Zach S. wurde ebenfalls festgenommen. Die Familie des Mannes versucht sich derzeit vor den Journalisten zu verstecken.

Die Anklage wurde vom District Court in Arizona erhoben. Die beiden Männer sitzen derzeit in Untersuchungshaft und haben sich bisher nicht zu den Taten geäußert. Der Prozesstermin wurde noch nicht festgelegt.

Bildquelle: AdobeStock 198700189, Human Hand Burning Bitcoin, © Alexander Limbach 

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