Jamaika: Lottogewinner nimmt Jackpot von 1 Mio. Euro mit Scream-Maske an

Ein Lottospieler aus Jamaika hatte 158 Millionen Jamaika Dollar (1,05 Millionen Euro) gewonnen. Zur Annahme des Gewinns kam er in einem Halloween-Kostüm mit Scream-Maske, nur um anonym bleiben zu können.

Es handelt sich um einen Super-Lottogewinner, der nur als A. Campbell identifiziert wurde. In Kingston, der Hauptstadt Jamaikas, hat er im Spanish Court Hotel einen aufsehenerregenden Auftritt hingelegt. Um seinen Scheck über 158 Millionen Jamaika Dollar (1,05 Millionen Euro) abzuholen, kam er mit einer Maske aus dem Slasher-Film „Scream“ bekleidet. Die Bilder gingen durch sämtliche englischsprachigen Medien.

Der Spieler fühlte sich krank nach Jackpot-Gewinn

Insgesamt 54 Tage hat der Gewinner vom eigentlichen Knacken des Jackpots bis zur Abholung des Gewinns gebraucht. Supreme Ventures betreibt die Lotterie auf der Insel in der Karibik und hatte dem Gewinner alle Zeit gegeben, die er braucht. Am 5. Februar war es dann soweit und der Scheck wurde abgeholt.

Gegenüber der Zeitung Jamaika Star erklärte Campbell, dass er sich nach dem Gewinn im November 2018 tagelang krank gefühlt habe. Er hat angeblich sehr viel nachgedacht. Mittlerweile gehe es ihm irgendwie gut, er sei nur ein wenig taub. Gegenüber der Zeitung hatte er den Tag des Gewinns wie folgt geschildert:

Ich schaute auf mein Ticket, rannte in mein Badezimmer und sagte: „Ich habe gewonnen! Ich habe gewonnen!" […] Von dem Tag an, als ich herausfand, dass ich gewonnen hatte, war ich krank. Mein Kopf tat mir drei Tage lang weh, weil ich so viel nachgedacht hatte. Ich habe zwei Wochen lang Bauchschmerzen gehabt und manchmal hatte ich so starke Schmerzen, dass ich vergessen habe, dass ich gewonnen habe.

Campbell wusste, dass die Auszahlung spätestens im Februar 2019 erledigt sein muss (es gibt eine Deadline zur Abholung der Gewinne von 90 Tagen). Er wollte sich nur erst wieder sammeln, bevor er sich beim Betreiber der Lotterie meldete.

Gewinner sorgte bei Scheck-Übergabe für Aufsehen

Supreme Ventures veröffentlichte in der letzten Woche Bilder auf ihrem Twitter-Account, die zeigen, wie ein Mann mit weißem Umhang, schwarzen Handschuhen und der klassischen Scream-Maske einen Scheck entgegennimmt. Für die Verantwortlichen war es eine klare Hommage an den Horrorfilm „Scream“ von 1996 – dort hatte unter anderem Neve Campbell mitgespielt.

Gegenüber der Presse gab der glückliche Gewinner an, dass er ein schönes Haus kaufen wolle. Er hat aber noch weitere Ziele:

Ich kann gut mit Geld umgehen. Ich bettel nicht, ich leihe mir kein Geld. Ich suche Gegenstände, in die ich das Geld umsetzen kann. Ich habe ein kleines Geschäft, also plane ich es größer zu machen und eine Wohnung zu kaufen. Ich liebe es, Geld zu haben.

Anonymität ist kein seltener Wunsch beim Jackpot-Gewinn

Im letzten Jahr hatte eine Frau im Super Lotto gewonnen und trug eine Maske eines zwinkernden Smiley-Emojis, als sie den Preis abholte. Simone Clarke-Cooper von Supreme Ventures erklärte, dass es sich dabei um ein weitverbreitetes Phänomen auf Jamaika handele:

Leider ist Jamaika nicht wie andere Märkte. In anderen Märkten tun sie das nicht unbedingt. Aber ich denke, sie entscheiden sich dafür, um sich zu schützen. Wir werden ihnen nicht sagen, dass sie das nicht tun sollen, weil ihre Sicherheit auch für uns von größter Bedeutung ist.

Trotzdem sieht man weltweit, dass Jackpot-Gewinner zunehmend anonym bleiben möchten. In China haben sich beispielsweise Gewinner als Pandabären, Babys oder Roboter verkleidet. In den USA hatte ein Mann aus Kalifornien sein Gesicht mit einem riesigen Scheck verdeckt, um anonym bleiben zu können. Eine Frau in New Hampshire kämpfte im März 2018 um ihre Anonymität bei der Abholung des Powerball-Jackpots und gewann am Ende vor Gericht.

Letztlich ist der Wunsch nach Anonymität nicht sonderlich verwunderlich. Eine Aufstellung der Jackpot-Gewinner, die alles wieder verloren haben, hatte gezeigt, dass Neider immer wieder den Gewinnern große Probleme bereiten können.

Es ist kein Geheimnis (laut einigen Beobachtern), dass Jackpot-Gewinner nach dem Erhalt des Geldes auf einmal Verwandte sehen, von denen sie vorher nichts gewusst haben. Jamaikaner sollen zudem dazu neigen, sich als schlecht oder gemein zu fühlen, wenn sie nicht zu einem Wohltäter für alle Verwandten oder Freunde werden. Daher raten diverse Experten, dass es klug sei, einen Jackpot-Gewinn nicht zu veröffentlichen.