Bei einer Razzia hatte die Polizei in einer Kölner Wohnung illegales Glücksspiel entdeckt. Die Wohnung war zu einer „Spielbank“ umfunktioniert worden. Man bot Pokertische und Spielautomaten an.

Die WestSpiel GmbH hatte Pläne, um in Köln eine Spielbank zu errichten. Durch die finanziellen Probleme des staatlichen Glücksspielbetreibers und die Privatisierungsgedanken kam es immer wieder zu Verzögerungen bei der Umsetzung.

Einige Privatpersonen sind das Problem nun „angegangen“ und haben in Köln ein Spielcasino in einer Wohnung errichtet – eine Konzession dafür hatten sie nicht, weshalb es als illegales Glücksspiel gewertet wurde.

Wohnung zum Spielcasino umgebaut

Am Friesenplatz soll in Köln eine einfache Wohnung zum Casino umgebaut worden sein. Bei einer Razzia hatten Polizisten dort 13 Personen festgenommen, darunter gab es neben Spielern auch professionelle Dealer. Zwei Pokertische, Jetons, Spielkarten und auch Spielautomaten wurden sichergestellt. Eines der Geldspielgeräte war so manipuliert, dass man pro Stunde mehrere Tausend Euro hätte verlieren können.

Gegen die Spieler wurde ein Verfahren wegen Teilnahme an unerlaubtem Glücksspiel eingeleitet. Gegen die Betreiber ermittelt die Kriminalpolizei Köln wegen Veranstaltung von illegalem Glücksspiel. Als Hauptverdächtiger für den Betrieb gilt derzeit ein 42-jähriger Schweizer. Die Razzia wurde am 12. April 2019 gegen 23.30 Uhr durchgeführt. Durch einen Zeugenhinweis wurden die Beamten auf die Wohnung aufmerksam.

Wird es in Zukunft in Köln eine Spielbank geben?

Für das Jahr 2021 war eigentlich eine neue Spielbank am Ottoplatz in Deutz von der WestSpiel GmbH geplant. Die Gründe für die Verzögerung des Baus sind dabei recht vielseitig. Folgende Begründungen finden sich immer wieder in den Medien:

  • Probleme mit dem Baugrund (unter ihm sind U-Bahn-Schächte).
  • Differenzen bei der Gestaltung und Nutzung der Spielbank durch Dritte.
  • Die drohende Pleite und Privatisierung der WestSpiel GmbH.

Lutz Lienenkämper von der CDU ist Finanzminister des Landes Nordrhein-Westfalen. Zu Beginn des Jahres hatte er die erneuten Verzögerungen wie folgt erklärt:

„Hinsichtlich der Planungen zur Spielbank Köln hat WestSpiel mit der Stadt hinsichtlich der Gestaltung der Fassade und des Baukörpers sowie der Drittverwendungsmöglichkeit nach wie vor keine Einigung erzielt."

Probleme bei Gestaltung und Konzept

Die AIP Planungs GmbH aus Düsseldorf hatte zwei Entwürfe für die Spielbank gemacht. Außerdem war das Architekturstudio Allmann Sattler Wappner aus München bei den Ausschreibungen in der engeren Auswahl. In einem Verhandlungsverfahren zwischen WestSpiel und Regierung sollte geklärt werden, welcher Vorschlag umgesetzt wird. Es hat diesbezüglich noch keine Einigung gegeben.

AIP hatte als Ziel, dass man dem Ottoplatz ein ganz neues Gesicht zugestehen wollte. Der Standort sollte somit „internationale Strahlkraft“ erhalten. Der Entwurf sah eine Sandstein-Optik für die Fassade vor. Das Foyer sollte hingegen transparent erscheinen.

Allmann Sattler Wappner hatte ein eher schlicht gehaltenes Gebäude geplant, was aber einen großformatigen Ausschnitt auf der Fassade vorweisen sollte. Beide Entwürfe würden den Standort der Spielbank stark prägen, was die Entscheidung sicher nicht einfacher macht.

Derzeit warten die Verantwortlichen scheinbar aufeinander. Der Finanzminister von NRW meint, dass das Stadtplanungsamt entscheiden müsse. Das Amt gibt an, es warte auf eine Reaktion von WestSpiel. Anne Luise Müller ist Leiterin des Stadtplanungsamtes und gab im Januar 2019 folgenden Kommentar ab:

Wir stehen quasi Gewehr bei Fuß. Aber wir brauchen Input von WestSpiel, um Planrecht zu schaffen.

Bisher hat WestSpiel noch keine Anstalten gemacht, den geplanten Baugrund von der Stadt kaufen zu wollen, welcher dem Land immer noch gehört. Erst dann kann die Planung auch in die Tat umgesetzt werden.

Ist die geplante Privatisierung schuld an der Verzögerung?  

Die Privatisierung von WestSpiel war im Mai 2018 beschlossen worden. Durch die finanzielle Schieflage hatte sich das Interesse an der Spielbanken-Gruppe jedoch in Grenzen gehalten. Im Jahr 2017 war das Jahresminus auf 7,6 Millionen Euro gestiegen, 2016 hatte das Unternehmen bereits 2,9 Millionen Minus gemacht.

Der Neubau einer Spielbank könnte sich noch negativer auf die Bilanzen auswirken, was einen Verkauf sicherlich noch einmal erschweren würde. Es bleibt also abzuwarten, ob Köln irgendwann einmal eine legale Spielbank mit Poker, Blackjack, Roulette und Spielautomaten bekommt. Die illegale „Spielbank“ in einer Wohnung wurde erst einmal geschlossen. Die Betreiber müssen sich vor einem Gericht wegen Veranstaltung von illegalem Glücksspiel verantworten. Für die Spieler wird ein Verfahren wegen Teilnahme am illegalen Glücksspiel eröffnet.

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2 Kommentare zu: Illegale „Spielbank“ in Kölner Wohnung gefunden

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Das war in einer Stadt wie Köln mit Sicherheit nicht die einzige.
Das stimmt wahrscheinlich sogar, aber es war ein illegales Casinos, das entdeckt wurde.

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